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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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bis zu ihrer Rückkehr gedulden müssen, denn bis dahin konnte er nichts tun. Dies vermochte seine Sorgen allerdings nicht zu zerstreuen. Dafydd hätte sich damit wohl zufriedengegeben. Jim aber vermochte seine Befürchtungen nicht abzuschütteln. Sie begleiteten ihn solange, bis sie auf einen schmalen Streifen Land einbogen, der zwischen steilen Felswänden einherführte, die denen glichen, die er mit den anderen nach dem Kampf gegen die Hohlmenschen erklettert hatte.
    Unvermittelt kamen sie über einen Hang, und dahinter lag ein liebliches kleines Tal, das sich nach einer Weile weitete. An seinem Ende erblickten sie Hütten und bestellte Felder. Etwa fünfzig Meter voraus erwartete sie einer der >Schiltrons< der Kleinen Leute - in Reihen geordnet, die Speere angelegt. Abermals mußte Jim an Phalangen denken.
    Ein paar Schritte vor der ersten Reihe des Schiltrons stand der bärtige Kleine Mann, der sich als Ardac, Sohn Lutels, vorgestellt und der die Kleinen Leute bei der Auseinandersetzung mit den Hohlmenschen befehligt hatte. Ardac blickte Jim unverwandt entgegen, während er die anderen, die Snorrl zu ihm geleitete, kaum beachtete.
    »Magier«, sagte Ardac, als Jim und die anderen vor ihm stehenblieben, »Ihr und Eure Freunde seid uns nicht unwillkommen. Aber Ihr erscheint häufiger, als uns bei Fremden genehm ist.«
    »Ich komme in einer Angelegenheit, die keinen Aufschub duldet«, entgegnete Jim. »Ich glaube, wir können einen großen Schritt weiterkommen, und dies dürfte Euch ebenso recht sein wie uns.«
    Er lenkte sein Pferd zur Seite, damit Ardac Jims Begleiter besser sehen konnte.
    »Kennt Ihr die Anwesenden?« fuhr Jim fort. »Ihr erinnert Euch bestimmt noch an Dafydd ap Hywel, der mit uns gekämpft hat...«
    »An Dafydd ap Hywel erinnern wir uns aus vielerlei Gründen«, sagte Ardac. »Aber sprecht weiter.«
    »Snorrl kennt Ihr natürlich. Und Ihr kennt Liseth und wohl auch Herrac - Sir Herrac de Mer, Vater von Liseth de Mer.«
    »Die alle kennen wir«, sagte Ardac. Sein Blick verweilte kurz auf Herrac, dann richtete er sich wieder auf Jim. »Ihr habt uns aber immer noch nicht gesagt, weshalb Ihr abermals Fuß auf unser Land gesetzt habt.«
    »Das habe ich doch eben gesagt«, erwiderte Jim. »Es bietet sich uns eine Möglichkeit, über die ich mit Euch und Euren anderen Anführern sprechen möchte. Dürfen wir sie aufsuchen, oder sollen wir absitzen und hier auf sie warten? Oder möchtet Ihr vielleicht eine Versammlung einberufen, damit wir Euch unser Vorhaben erläutern können?«
    »Wir werden sehen«, sagte Ardac. Er drehte sich um, trat zurück und redete mit einem Soldaten in der vordersten Reihe. Der Soldat, der mit Speer und Schild bewaffnet war, scherte aus, schlug einen Bogen um den Schiltron und rannte auf die Häuser in der Ferne zu.
    »Es wird eine Weile dauern«, sagte Ardac. »Ihr dürft absitzen und es Euch bequem machen, wenn Ihr wollt. Wir werden ebenfalls warten.«
    Er wandte sich den hinter ihm aufgereihten Soldaten zu und rief ein einziges Wort. Jim vermochte nicht zu entscheiden, ob es an Ardacs Aussprache lag, daß er es nicht verstanden hatte, oder ob es einer ihm unbekannten Sprache angehörte.
    Die Soldaten legten Schilde und Schwerter ab und ließen sich, ohne ihre Positionen zu verlassen, im Schneidersitz auf dem Boden nieder. Jim bemerkte, daß Dafydd und Liseth bereits im Begriff waren abzusitzen, und er und Herrac taten es ihnen eilends nach. Sie setzten sich ebenfalls. Ardac hatte bereits ein halbes Dutzend Schritte von Jim entfernt auf dem Boden Platz genommen.
    »Wir haben gehört«, sagte Ardac, »einer Eurer Männer, der mit uns gegen die Hohlmenschen gekämpft hat, sei verletzt. Wie geht es ihm?«
    »Die Wunde heilt - und zwar sehr rasch«, antwortete Jim. »Er hatte seitlich am Brustkasten eine lange Schnittwunde. Die Verletzung war eher lästig als gefährlich.«
    »Das freut mich zu hören«, meinte Ardac. »Einer unserer Verwundeten ist gestorben, die anderen werden sich wieder erholen.«
    »Ich hoffe, es geht ihnen gut«, entgegnete Jim. Er bemühte sich nach Kräften, die förmliche Unterhaltung auf eine freundschaftlichere Basis zu stellen. »Es hat mich sehr beeindruckt, wie Ihr gegen die Hohlmenschen gekämpft habt. Ich glaube, das macht Euch so schnell keiner nach.«
    Herrac setzte zu einem Räuspern an, nahm sich aber gerade noch rechtzeitig zusammen. Als Ardac zu dem großgewachsenen Ritter blickte, spielte zum ersten Mal ein Lächeln um seine

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