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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Brian. »Das ist wohl wahr. Also gut. Aber noch eine andere Frage, James. Viele der Hohlmenschen werden bis auf die Kleider, die sie am Leib tragen, unsichtbar sein, und selbst die könnten sie untereinander austauschen. Woher wollt Ihr wissen, daß Ihr keinen mehrmals bezahlt und andere überhaupt nicht - so daß Euch am Ende das Gold ausgeht?«
    »Ich verlasse mich darauf, daß die Hohlmenschen in dieser Beziehung selbst für Ordnung sorgen werden«, antwortete Jim. »Allen wurde klargemacht, daß das Gold genau abgezählt ist. Es wird bestimmt keiner wollen, daß sein Anteil jemand anderem zufällt. Vergeßt nicht, Eshan und mehrere andere ihrer Anführer werden bei uns auf der Felsleiste sein. Sie werden ebenfalls genau aufpassen, daß keiner mehr bekommt, als ihm zusteht - und sei es nur deshalb, weil sie hoffen, es bliebe am Ende etwas übrig, das den Anführern zufallen würde. Außerdem würde es Snorrl mit seiner empfindlichen Nase merken, wenn sich einer zweimal anstellt.«
    »Trotzdem«, murmelte Dafydd, »wäre es vielleicht möglich, daß einer mehr bekommt als der andere, auch wenn wir im Moment nicht wissen, wie sie es anstellen sollten.«
    »Ich hoffe zumindest, daß es nicht dazu kommen wird«, sagte Jim. »Außerdem geht es uns vor allem darum, sie so dicht beieinander zu versammeln, daß die Kleinen Leute und die Grenzer sie vernichten können -und uns anschließend möglichst unbeschadet hinter die Kämpfer in Sicherheit zu bringen.«
    »Gewiß«, meinte Brian, »aber das heißt natürlich nicht, daß wir nicht in die Kämpfe eingreifen könnten, wenn dies unser Wunsch ist.«
    »Das werdet Ihr hoffentlich unterlassen, Brian«, entgegnete Jim. »Ich weiß, Eure Verletzung ist in der kurzen Zeit erstaunlich gut verheilt. Trotzdem wäre es sehr leichtsinnig von Euch, wenn Ihr Euch an einer Schlacht beteiligen wolltet, bevor Ihr wieder vollständig wiederhergestellt seid. Bedenkt, daß es in dem Gewühl durchaus passieren könnte, daß Ihr von vier oder fünf Gegnern umzingelt werdet, ohne daß Euch jemand zu Hilfe eilen kann.«
    »Das wäre durchaus möglich«, räumte Brian ein. »Aber trotzdem...«
    Mehr sagte er nicht, und Jim ließ es so stehen in der Hoffnung, er sei mit seinem Einwand bis zu Brian vorgedrungen. Am Ende hinge alles davon ab, ob es Brian gelingen würde, sich zurückzuhalten. Er ähnelte einem Footballspieler, der unruhig auf der Reservebank hin und her rutschte, das Spiel beobachtete und auf eine Gelegenheit wartete, in das Geschehen eingreifen zu können.
    Das Gespräch war zum Erliegen gekommen, außerdem hatte Jim den Eindruck, alles Nötige sei gesagt.
    »Dafydd wird Euch morgen holen, sobald Ihr angekleidet seid«, meinte Brian. »Dann brechen wir drei gemeinsam auf - es dürfte nicht schaden, wenn keiner weiß, auf welchem Weg wir zum Versammlungsort der Hohlmenschen reiten. Meint Ihr nicht auch, James?«
    »Ja, ich glaube, da habt Ihr recht«, antwortete Jim.
    Er schob den Becher zurück, erhob sich vom Hocker und reckte sich. Auf einmal fühlte er sich unerklärlich müde; weniger körperlich oder geistig erschöpft, sondern einfach nur müde. Er sehnte sich danach, allein zu sein und vor dem Einschlafen noch ein wenig an Angie zu denken.
    »Dann also gute Nacht«, sagte er zu seinen beiden Gefährten.
    »Gute Nacht, James«, antworteten sie.
    Als er auf den Gang trat, machte er den Bediensteten aus, der im fast stockdunklen Korridor an der Wand hockte.
    Der Mann richtete sich eilends auf.
    »Wärst du so gut und holst mir eine Fackel?« fragte Jim. »Da fällt mir ein, es würde eigentlich nicht schaden, wenn du jemanden mitbringst, der sie für mich trägt und mich zu meinem Zimmer führt. Dort kann er dann gleich die Korblaterne anzünden.«

30
     
    »Das Schwert geschärft und wohlgemut ...«
     
    sang Sir Brian, der mit Jim und Dafydd durch den morgendlichen Wald landeinwärts ritt, dem Sammelplatz der Hohlmenschen entgegen.
     
    »Im Herzen treu und fest.
    Ihr Hohlen habt lang genug geruht
    Jetzt gibt euch Neville-Smythe den Rest!«
     
    Jim hatte ihn dieses Lied mit leicht verändertem Text schon einmal vor fast zwei Jahren singen hören. Damals allerdings sollten die Sumpfdrachen den Rest bekommen, und Jim hatte die Gestalt des Drachen Gorbash innegehabt. Außerdem hatte er sich am Wipfel eines nicht allzu großen Baumes festgeklammert.
    Dies war seine erste Begegnung mit Brian gewesen; dieser hatte durch das Geäst zu ihm hochgeblickt und ihn allen Ernstes

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