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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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gebeten, herunterzukommen und gegen ihn zu kämpfen. Während Jim sich verzweifelt bemüht hatte, Brian davon zu überzeugen, daß er gar kein Drache war, sondern ein Mensch, der sich ohne eigenes Verschulden im Körper eines Drachen befand.
    Sir Brians Gesang hätte eigentlich unangenehme Erinnerungen wecken sollen, doch das tat er nicht. Schließlich war es Jim gelungen, Brian davon zu überzeugen, daß er tatsächlich einen Christenmenschen vor sich hatte, der in einen Drachenkörper eingeschlossen war.
    Worauf Jim vom Baum heruntergeklettert war und Brian - langer Rede kurzer Sinn - sein erster Verbündeter geworden war und ihm geholfen hatte, Angie, mittlerweile seine Frau, aus dem Verhaßten Turm in den Sümpfen zu befreien. Ein übler Ort, an dem die Dunklen Mächte Angie als Köder gefangengehalten hatten, um Jim in ihre Fänge zu locken.
    Jedenfalls stand außer Frage, daß Brian guter Laune war. Wie Jim und Dafydd hatte auch er sich zuvor den Bauch mit kaltem Braten, Brot und Wein vollgeschlagen.
    Diese Zusammenstellung entsprach nicht unbedingt Jims Vorstellung von einem Frühstück, doch allmählich fand er Geschmack daran, und Brian war natürlich schon von Kindheit an daran gewöhnt. Außerdem konnten sie froh sein, daß sie überhaupt so üppig speisen konnten. Das Gesinde mußte sich mit dem begnügen, was nach einem langen, kalten Winter noch übrig war, und das war vor allem Haferbrei.
    Zwar war es bereits Frühling, doch das einzige Frühgemüse bestand in den Zwiebeln, die allein dem verwundeten Sir Brian zugute gekommen waren. Jim mußte ständig an frisches Gemüse denken. Früher hätte er sich das nie träumen lassen.
    Bei Brian war es offenbar anders. Sein Bauch war voll, es versprach ein sonniger, warmer Tag zu werden, und vor ihnen lag eine aufregende Schlacht.
    Sir Herrac hatte recht gehabt, als er gemeint hatte, Brian finde am Kampf mehr Gefallen als die meisten anderen Ritter. Während Jim dem bevorstehenden Kampf eingedenk der unterschiedlichen Waffen, die am Ende auf ihn einschlagen mochten, mit einem verständlichen Mangel an Begeisterung entgegensah, wirkte Brian gänzlich unbelastet von solchen Sorgen. Brian freute sich wohl eher darauf, auf andere Leute einschlagen zu können.
    Jedenfalls hatte Brian eine angenehme Baritonstimme, und seine gute Laune war wie immer ansteckend. Jim spürte, wie sich sein gewohnter Morgentrübsinn unter der doppelten Einwirkung von Brians Frohsinn und der wärmenden Morgensonne allmählich verflüchtigte.
    Plötzlich brach Brian mitten im Vers ab und blickte zu Dafydd hinüber, der auf der anderen Seite von Jim ritt. Hier, wo niemand sie sehen konnte, ritten sie nebeneinander wie Gleichgestellte.
    »Dafydd... Euer Hoheit, meine ich...« Brian hatte offenbar Mühe, die richtige Anrede zu finden.
    >»Dafydd<, Sir Brian«, warf der Bogenschütze ein. »Dafydd ap Hywel, mit dem Ihr gut bekannt seid.«
    »Ja.« Brian hatte anscheinend immer noch Schwierigkeiten mit der richtigen Wortwahl. »Aber... Was ich eigentlich sagen wollte... Die Kleinen Leute glauben offenbar, Ihr führtet den Titel Prinz Merlon zu Recht. Stimmt das? Ich meine, ist das ein gültiger Titel? Seid Ihr wirklich ein Prinz? Ich meine, ich möchte es bei der Anrede nicht an der nötigen Höflichkeit fehlen lassen...«
    Dafydd fiel ihm lachend ins Wort.
    »Ach, gültig ist er schon, Brian«, sagte er. »Aber was bedeutet es schon, Herrscher über ein paar hundert Quadratmeilen Ozean zu sein, über den man keine Macht hat und in den man sich niemals hineinbegibt? Ein Prinz allerdings bin ich, wenn man wert auf Titel legt. Jedoch hat dieser Titel längst jede Bedeutung verloren, und es ist mir lieber, Dafydd ap Hywel zu sein, der Meister aller Meisterbogenschützen, als Prinz von irgendwas. Kurz gesagt, wenn wir die Burg de Mer hinter uns lassen, dann ist es wieder aus damit.«
    »Wenn Ihr es sagt...«, meinte Brian skeptisch. »Aber irgendwie kommt mir das verflucht ungerecht vor. Wo man auch hinsieht, überall reißen sich die Menschen darum, als Baron, Herzog oder gar Prinz angeredet zu werden - und da seid Ihr nun wirklich einer, wollt aber, daß wir Euch auch weiterhin als gewöhnlichen Bogenschützen behandeln...«
    »Als höchst ungewöhnlichen Bogenschützen«, verbesserte Jim ihn sanft.
    »Meinetwegen auch als ungewöhnlichen!« sagte Brian. »Trotzdem finde ich es nicht richtig. Es sind doch Sitte und Anstand, die uns über die wilden Tiere erheben. Das und natürlich unsere

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