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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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sind wir in alle Ewigkeit verdammt!«
    »Sei nicht so einfä ...«, begann Jim; dann fiel ihm gerade noch rechtzeitig ein, daß das Wort >einfältig< im Mittelalter eine andere Bedeutung hatte. Er kam zu der Erkenntnis, daß der beste Ausweg aus dieser Situation die direkte oder mittelalterliche Methode war.
    »Laß mich los, du Hund!« fuhr er nach bester Baronssitte auf. »Glaubst du, ich fürchte den Bann irgendeines Zauberdings?«
    »Das ... t-tut Ihr nicht?« stammelte der Schmied.
    »Absolut nicht!« sagte Jim. »Also bleib, wo du bist, und überlaß die Sache mir.«
    Die Arme des Schmieds lösten sich von seinen Knien, und sein Gesichtsausdruck spiegelte, als Jim davonstolzierte, Hoffnung statt Furcht wider.
    Ungefähr auf halbem Wege zum Tor des Palas begannen jedoch die ersten leisen Zweifel an Jim zu nagen. Dies war eine Welt, in der man nichts als selbstverständlich nehmen durfte, und Magie war ein ganz wesentlicher Bestandteil dieser Welt. Vielleicht gab es tatsächlich so etwas wie Hexenkessel? Vielleicht konnten sie die Menschen tatsächlich mit einem Bann belegen ...?
    Er fegte den Gedanken beiseite. Es erzürnte ihn, daß ihm dieser Gedanke überhaupt gekommen war. Immerhin, so rief er sich ins Gedächtnis, war er ein Magier, wenn auch nur einer der dritten Kategorie.
    Er schritt tapfer aus, trat durch die Tür in den Palas und setzte seinen Weg zur hohen Tafel am anderen Ende der Halle fort.
    An den Wänden drängten sich die Diener der Burg. Sie alle bewahrten ein tödliches Schweigen und preßten sich, so gut es irgend ging, an die Mauern. Auf der hohen Tafel stand tatsächlich ein Kessel, aus dem Dampf aufzusteigen schien. Außerdem - obwohl Jim es kaum glauben konnte - sang der Kessel unter Ausnutzung dieses Dampfes mit einer heiseren, zarten Stimme, die nichtsdestoweniger eine Melodie klar und deutlich durch die Halle trug.
    Reglos und den rechten Zeigefinger ganz untypisch in den Mund gesteckt, stand seine Gemahlin, Lady Angela, vor dem Tisch und blickte auf den Kessel hinab.
    Und genauso wie jene, die sich überall um sie herum an die Wände preßten, stand sie stumm und reglos da.
     

3
     
    J IM STÜRMTE IM L AUFSCHRITT auf die hohe Tafel zu. Niemand schien bisher von seiner Gegenwart Notiz zu nehmen, aber nun hatte er das Gefühl, als ruhten alle Blicke auf ihm. Außerdem hatte er den Kessel ohnehin fast erreicht.
    Lady Angela drehte sich beim Klang seiner eiligen Schritte um. Sie nahm die Fingerspitze aus dem Mund und starrte ihn an, als sei er ein Geist. Mit einem letzten Satz erreichte er die hohe Tafel und schlang beide Arme um seine Gemahlin.
    »Angie!« rief er.
    Einen Augenblick lang tat sie gar nichts; dann schlang sie ihrerseits die Arme um ihn und küßte ihn wild.
    »Jim!« sagte sie. »O Jim!«
    Ein paar Sekunden lang hingen sie aneinander; dann spürte Jim, wie sie ihn, obwohl ihre Hände noch immer auf seiner Brust lagen, von sich schob. Ein düsteres Stirnrunzeln machte sich über ihren Augen breit.
    »Und wo, bitte schön, bist du die ganze Zeit gewesen...?« begann sie.
    Hastig schob er ihr die Blumen, die er die ganze Zeit über unbewußt in der linken Hand gehalten hatte, in den Arm.
    »Für dich!« sagte er.
    »Jim, ich interessiere mich nicht...« Sie brach abermals ab und blickte auf die Blumen hinab. Einen Augenblick später sog sie lange und tief den Duft der feinen Blüten ein. »O Jim...« Als sie diesmal abbrach, hatte ihre Stimme einen vollkommen anderen Klang. Sie senkte den Kopf, schnupperte noch einmal ausgiebig an den Blumen, legte ihm dann abermals die Arme um den Hals und zog ihn fest an sich.
    »Du Biest!« flüsterte sie ihm ins Ohr; dann küßte sie ihn noch einmal, wütend und zärtlich zugleich. Dann ließen sie einander los und traten jeder einen Schritt zurück.
    »Aber mit dir ist alles in Ordnung?« fragte Jim. »Du hattest den Finger im Mund ...«
    »Oh, ich habe mich an diesem Kessel verbrannt«, sagte Angie ärgerlich. »Ich konnte nicht glauben, daß er kochte, obwohl er kein Feuer unter sich hatte, also habe ich ihn angefaßt. Blöd von mir! Aber Jim - wie kommt es, daß du zufällig gerade in diesem Augenblick aufgetaucht bist? Hast du Magie benutzt oder so etwas?«
    »Nicht, um in genau diesem Augenblick hierherzukommen«, sagte Jim. »Warum ist es so wichtig, daß ich gerade jetzt hergekommen bin?«
    »Weil der Kessel auch gerade erst hier angekommen ist und mit dir reden will!«
    »Der Kessel?« Jim starrte erst sie an, dann den Kessel,

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