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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Rrrnlf wissen.
    Langsam war Jim von all diesen Fragen ein wenig verstimmt. Was, in drei Teufels Namen, gingen Angie und die Blumen dieses menschenförmige Ungetüm eigentlich an? Auf der anderen Seite hatte es natürlich keinen Sinn, jemanden von seiner Größe wütend zu machen.
    »Weil sie sie gern ständig in ihrer Nähe hat!« sagte er.
    Im selben Augenblick explodierte in seinem Kopf eine Idee wie eine Feuerwerksrakete am 4. Juli. Er hatte die - zugegebenermaßen eingeschränkte - magische Fähigkeit, die ihm durch seinen Eintritt in diese Feudalwelt zuteil geworden war, vollkommen vergessen. Wenn er schon über magische Kräfte verfügte, warum sollte er sie dann nicht benutzen, um eine Kleinigkeit wie diese Situation meistern zu können?
    Schnell schrieb er sich einen Zauber auf die Innenseite seiner Stirn.
     
    GIB MIR UND MEINEN KLEIDERN -> SEETEUFELGRÖSSE
     
    Augenblicklich befanden sich seine Augen auf derselben Höhe wie die des Riesen. Wie gewöhnlich hatte sich die Verwandlung für ihn unmerklich vollzogen; aber er war nun selbst etwa dreißig Fuß groß und stand, wie es schien, nur ein paar Fuß vor Rrrnlf.
    Von gleicher Höhe aus erschien der Seeteufel als ein blonder Bursche von angenehmem, aber immer noch grobknochigem Gesicht. Das einzig Ungewöhnliche an ihm war - neben seiner Gestalt - das intensive, tiefe Blau seiner Augen. Es waren Augen, die Jim unweigerlich an Meereswasser der tiefsten Tiefen erinnerte, die er je betrachtet hatte, Meereswasser, auf dem das Sonnenlicht funkelte.
    Überraschenderweise schien Rrrnlf Jims plötzliches Wachstum nicht im mindesten zu erschrecken.
    »Ah. Ein kleiner Magier!« sagte er.
    Seine Stimme dröhnte noch immer. Aber jetzt hatte sie nichts mehr von dem Donner an sich, als Jim dem Seeteufel in seiner normalen Größe zugehört hatte.
    »Das trifft sich gut, Magier!« sagte Rrrnlf. »Fürchtet Euch nicht. Ich kenne Magie und jene, die sie wirken.«
    Er strahlte Jim an.
    »...Welch großes Glück, Euch zu treffen!« Jubel klang aus seiner Stimme. »Ein Magier ist genau das, was ich jetzt brauche. Ich bin nämlich zufällig auf der Suche nach einem gemeinen Räuber, dem ich die Gliedmaßen aus dem Leib reißen werde, wenn ich ihn finde; dann kann er sich, Wurm, der er ist, im Seeschlamm wälzen! Wenn Ihr wohl Eure Magie anwenden und mir sagen würdet, wo ich ihn finden kann?«
    »Ich fürchte«, sagte Jim, »daß es mit meiner Magie noch nicht so weit her ist. Ich fange gerade erst als Magier an. Aber es tut mir leid zu hören, daß man Euch beraubt hat...«
    »...überaus gemein und hinterhältig beraubt!« platzte es aus Rrrnlf heraus, der plötzlich sehr gefährlich aussah. »Man hat mir meine Dame genommen!«
    »Eure Dame?« fragte Jim. Er versuchte, sich ein weibliches Gegenstück zu Rrrnlf vorzustellen, aber sein Verstand tat da nicht mit. »Ihr meint - Eure Frau?«
    »Frau? Niemals!« dröhnte Rrrnlf. »Wozu braucht ein Seeteufel eine Frau? Es war eine Dame, die ich von einem gesunkenen Schiff genommen hatte - vom Bug eines gesunkenen Schiffs; und es war das Abbild meiner eigenen verlorenen Liebe. Eine überaus schöne Dame mit goldenem Haar und einem Dreizack in einer ihrer kleinen Hände. Sie war an einem Schiff befestigt, das einige Zeit zuvor gesunken war. Ich brach sie los und brachte sie in Sicherheit. Während der letzten fünfzehnhundert Jahre habe ich sie vergoldet und mit Edelsteinen geschmückt, aber jetzt wurde sie gestohlen -und ich weiß, von wem. Es war eine der Seeschlangen! Jawohl, eine von Grund auf böse Seeschlange, die sie mir neidete; die Seeschlange hat sie mir gestohlen, als ich nicht da war, um sie nun in ihrem eigenen Hort zu haben!«
    In Jims Kopf drehte sich alles. Der Versuch, sich einen weiblichen Seeteufel vorzustellen, war schon schlimm genug gewesen. Bei weitem schlimmer war es, all die Neuigkeiten zu verdauen, die Rrrnlf ihm mit seinen letzten Worten an den Kopf geworfen hatte. Er wußte von der Existenz von Seeschlangen. Der Großonkel des Drachens, in dessen Körper er sich bei seiner Landung in dieser Welt wiedergefunden hatte, hatte ihm von einem Drachenahnen erzählt, der einmal im Zweikampf eine Seeschlange erschlagen hatte.
    Er versuchte sich auf den Namen sowohl des Ahnen wie auch der Seeschlange zu besinnen. Der Name der Seeschlange war ihm jedoch entfallen - vielleicht hatte man ihm auch gar keinen Namen genannt -, aber der Name des Drachenahnen war Gleingul gewesen. Seinem Drachengroßonkel zufolge war das,

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