Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
Teil seines Gesichts erkennen, der sichtbar war -, denn er kämpfte sogar auf dem Höhepunkt der Schlacht mit offenem Visier. Jim bemerkte, daß Giles neben ihn getreten war, und murmelte dem anderen Ritter aus dem Mundwinkel etwas zu.
    »Wenn Brian ihn nur noch eine Weile so über das Deck treiben kann«, sagte Jim, »wird ihm seine Ausdauer vielleicht den Sieg eintragen. Der Pirat kann dieses riesige Schwert nicht ewig schwingen.«
    »Da bin ich ganz Eurer Meinung«, murmelte Giles.
    Sie sahen weiter zu.
    Jim wurde bewußt - und er war sich sicher, daß Giles es ebenfalls bemerken mußte, auch wenn die anderen um sie herum es nicht taten -, daß Brian mit seinen wilden Sprüngen vor allem ein Ziel verfolgte: Er zwang den großen Mann, ihm zu folgen, womit er ihn gleichfalls zwang, das Gewicht seiner Rüstung und seines Schwertes häufiger hin und her zu bewegen, als ihm dies in einem solchen Kampf Mann gegen Mann lieb sein mochte. Nach Jims Einschätzung von Bloody Boots schien ihm der Piratenkapitän eher zu der Art von Kämpfer zu gehören, die sich gern breitbeinig irgendwo aufbauten und einfach den Raum um sich herum mit unaufhaltbaren Schwerthieben eindeckten.
    In der Tat schien nun Bloody Boots derselbe Gedanke zu kommen, denn er brüllte Brian plötzlich an.
    »Bleibt stehen, Herr Floh!« donnerte er.
    »Seid Ihr ein Ritter oder ein Markttänzer? Bleibt stehen und kämpft, wenn Ihr den Mumm dazu habt!«
    Brian gab keine Antwort und änderte auch seine Taktik nicht. Mittlerweile beanspruchten sie auf dem Vorschiff den größten Teil des Oberdecks, welches das Dach des Unterdecks auf dem Schiff bildete.
    Außerdem war auf diesem größeren Schiff die Stufe vom Ober- zum Unterdeck etwas fünf Fuß hoch, während es auf Edouards Schiff nur drei Fuß waren. Das war kein Höhenunterschied, den irgendein mit einer Rüstung angetaner Mann gern mit einem Sprung bewältigte, denn ein gepanzerter Mann würde bei einem solchen Sprung - von seiner schützenden Panzerung behindert - fast mit Sicherheit den Boden unter den Füßen verlieren. In diesem Fall würde derjenige der beiden Kämpfer, der sich zuletzt wieder in aufrechte Position brachte, auf Gedeih und Verderb der Gnade seines Gegners ausgeliefert sein.
    Infolgedessen hatte sich das Oberdeck in eine Art Ring verwandelt, den keiner der beiden Männer zu verlassen wagte, auch wenn der Kreis der Zuschauer um sie herum sich geöffnet hatte, um sie durchzulassen.
    Bloody Boots seinerseits versuchte offensichtlich, Brian entweder zurück zur Reling des Schiffs zu treiben oder gegen den Mast, der sich aus dem Unterdeck erhob. Wenn er Brian auf die eine oder andere Art festsetzen konnte, würde das seine Bewegungsfreiheit auf ein gewisses Maß zurechtstutzen.
    Wenn er Brian dann auf solche Weise eingeengt hatte, konnte dieses gewaltige Schwert vielleicht die Wirkung des schräg geneigten Schildes aufheben, vor allem, da der Schild selbst langsam mit einer Vielzahl von Dellen und Löchern übersät war, so daß es nun jede Menge Stellen gab, an denen die große Klinge Halt finden konnte.
    Brian war es bisher gelungen, sich weder gegen das Schanzkleid noch gegen den Mast drängen zu lassen. Aber ein plötzlicher torkelnder Ansturm des Riesen, der sich bisher mit langen Schritten zufriedengegeben hatte, zwang Brian, bis zum hinteren Rand des Oberdecks zurückzuweichen.
    Als Bloody Boots zu ihm herumfuhr, keuchte der Pirat schwer; aber Brian atmete unter seinem Helm ebenfalls stoßweise, und beide Männer waren in der Stille der beobachtenden Menge deutlich zu hören. Wenn Bloody Boots auch eine gewisse Trägheit verriet, mit der er jetzt sein schweres Schwert herunterbrachte, so schien auch Brian eher geneigt zu sein, der wuchtigen Klinge auszuweichen, statt sie geschickt mit seinem Schild abzulenken.
    »Ein guter großer Mann gegen einen guten kleinen Mann«, sagte jemand in der Menge unweit von Jim, »wer könnte daran zweifeln, wie der Kampf ausgehen wird?«
    Ein zustimmendes Gemurmel durchlief die Reihen der Zuschauer - ein zustimmendes Gemurmel, dem Giles und Jim mit verstocktem Schweigen begegneten.
    Aber es war unleugbar, daß Brian immer weiter an den Rand zum Unterdeck getrieben wurde. Wenn er der erste war, der stürzte, konnte der andere sich vorsichtig hinablassen und auf diese Weise sicherstellen, daß er auf den Füßen landen würde. Brian wich nun seitlich links des Abgrunds zurück und würde binnen weniger Schritte mit dem Rücken zum Mast stehen.
    »Ha!

Weitere Kostenlose Bücher