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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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war kein Riese, wenn man den Oger vom Verhaßten Turm zugrunde legte -Jims Schätzung nach war der Oger mindestens ein Dutzend Fuß groß gewesen. Noch weniger konnte Bloody Boots als Riese durchgehen, wenn man ihn mit dem Seeteufel Rrrnlf maß. Aber er war ein gutes Stück über sechs Fuß groß und von mächtigem Körperbau. Als er und Brian voreinander standen, sah es aus, als stünde ein Mann vor einem halb ausgewachsenen Jungen, denn so sehr Brian sich auch recken mochte, er brachte es kaum auf mehr als fünf Fuß und sieben Zoll.
    Alle, die die beiden Männer umgaben, wurden zur Seite gefegt, nicht nur von Brians Klinge, sondern auch von Bloody Boots, der nicht davor zurückschreckte, seine Waffe auch gegen seine eigene Mannschaft zu richten, um sich Platz zum Kämpfen zu verschaffen. Die übrigen Kämpfe kamen nach und nach zum Erliegen, so daß alle Männer von beiden Schiffen den Zweikampf beobachten konnten.
    Bloody Boots schwang sein großes Schwert über den Kopf und ließ es mit einem pfeifenden Geräusch herunterkrachen. Es schien, als könne nichts dieses geschärfte Eisen daran hindern, Brian buchstäblich in zwei Hälften zu schneiden. Aber als die Klinge auf Brians Schild traf, hieb sie es nicht entzwei, sondern prallte davon ab, hatte aber dennoch eine solche Wucht, daß sich ihre Spitze tief in das Holz des Schiffsdecks bohrte und dort festsaß.
    Brian hatte gerade einen der Tricks vorgeführt, auf die er sich so meisterlich verstand und die Jim zu lehren er sich solche Mühe gegeben hatte - die Kunst, seinen Schild schräg zu halten, um einen Schlag abzuwehren, wie Bloody Boots ihn gerade geführt hatte. Der Riese fluchte und riß mit seiner ganzen Kraft an dem Griff seines Schwertes, um die Klinge zu befreien.
    Dies gelang ihm zwar, aber er bot Brian auf diese Weise Gelegenheit, selbst sein Schwert zu erheben. Und wäre der Piratenkapitän nicht von den Knien aufwärts genauso gut gepanzert gewesen wie Brian in seiner Stahlrüstung - ein aus Metallschlingen gewobenes Hemd, verstärkt mit Platten und Panzern an Armen und Beinen - hätte Brian den Kampf vielleicht an Ort und Stelle zu Ende gebracht.
    Er versuchte es jedenfalls, denn sein Breitschwert zielte nicht auf die gepanzerten Körperteile, sondern auf die Beine des Riesen, wo sie ungeschützt über seinen nassen, überschwappenden, wadenhohen Lederstiefeln herausragten und den Metallschutz darüber noch nicht erreichten.
    Aber Bloody Boots verstand sich anscheinend genausogut darauf, seine ungepanzerten Körperstellen zu verteidigen, wie Brian sich darauf verstand, seinen Schild schräg zu neigen, um Schläge abzuwehren. Er hatte seinen Schild bereits gesenkt, um Brians Schlag abzuwehren, noch während er fluchte und an seinem Schwert zerrte. Das Ergebnis war, daß Brians Klinge den Schild einbeulte und grausam gegen die Knie des großen Mannes trieb, aber keinen großen Schaden anrichtete. In der Zwischenzeit hatte Bloody Boots seine eigene Klinge befreit. Er schwenkte sie herum und erwiderte den Angriff.
     

26
     
    N ACH UND NACH hatte sich die restliche Kampftruppe von den beiden Schiffen zu einem Zuschauerring formiert, der Brian und dem Piratenanführer auf Schritt und Tritt folgte, während die beiden auf dem Oberdeck des größeren Schiffes hin und her sprangen und versuchten, gleichzeitig anzugreifen und sich selbst zu schützen.
    Brian machte von seiner musterhaften Handhabung seines Schildes und von seiner Fähigkeit Gebrauch, so zu tun, als richte er sein Schwert gegen den Oberkörper des Feindes, nur um seine Klinge herumschnellen zu lassen und einen Hieb gegen dessen ungeschützte Beine zu führen. Außerdem war er beweglicher als der große Mann und konnte buchstäblich unter einem Schlag von Bloody Boots' Schwert hinwegtauchen. Davon abgesehen konnte er den größeren Mann von der Seite angreifen, bevor dieser seinen Schild zu Brian herumzudrehen vermochte.
    Auf der anderen Seite lag Bloody Boots' Vorteil nach wie vor in dieser unglaublich schweren und langen Waffe, die er führte. Zuerst hatte er sie mit leichter Hand bedient, wie einen mageren Holzstock. Aber das Grunzen, das seinen fehlgeleiteten Schlägen folgte -Schlägen, die stets im Deck endeten oder im Mast oder jedenfalls an irgendeiner anderen Stelle als Brians gepanzertem Körper -, legten Zeugnis für die Anstrengung ab, die seine Hiebe ihn kosteten. Jetzt bemerkte Jim, daß ihm der Schweiß ausgebrochen war - zumindest konnte er den feuchten Schimmer auf dem

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