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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Jetzt!« grunzte Bloody Boots mit tiefer, atemloser Stimme, dann holte er mit seiner Klinge weit zu einem Abwärtsschlag aus, der Brian vor dem Mast treffen würde.
    In diesem Augenblick bewegte Brian sich mit einer Geschwindigkeit, die die Trägheit, die er nun seit einiger Zeit gezeigt hatte, Lügen strafte. Er rammte Bloody Boots seinen Schild ins Gesicht, ließ mit seiner gepanzerten rechten Hand sein Schwert fallen und griff nach dem langen Poignard an der anderen Seite seines Schwertgürtels. Nachdem er ihn mit einer einzigen schnellen Bewegung gezogen hatte, stieß er zu, und zwar in dem Augenblick, in dem der Pirat seinen Arm hob und die ungepanzerte Stelle an seiner Achsel freigab. Die Klinge bohrte sich tief hinein in den Körper und die Lungen des anderen Mannes.
    Bloody Boots schien in die Höhe zu steigen und dann herniederzukrachen, indem er den Schlag ausführte, zu dem er bereits angesetzt hatte. Aber der Schlag war jetzt richtungslos geworden und eher ein Reflex als ein geplanter Angriff. Seine Klinge prallte von der Unterkante von Brians Schild ab, und die Spitze der Waffe grub sich ein letztes Mal in das Holz des Decks. Bloody Boots fiel.
    Er brach wie eine Steinstatue zusammen, die ein Schmiedehammer in den Kniekehlen getroffen hatte. Er sackte auf die Knie hinunter, ließ den Griff seines Schwerts fallen, wiegte sich einen Augenblick lang hin und her und fiel dann auf die Seite, bevor er sich auf den Rücken rollte. Brian stand über ihm und stellte ihm einen Fuß auf den Brustharnisch, damit er sich nicht wieder erheben konnte.
    »Ergebt Euch!« keuchte Brian.
    »Ich... ergebe ... mich«, ächzte der Mann auf den Holzplanken, »aber ich bin am Ende meiner Tage angelangt. Kommt zu mir herunter. Laßt mich wenigstens, bevor ich gehe, beichten, was ich zu beichten habe. Oder seid ihr ... kein Christ?«
    Statt einer Antwort warf Brian sein Poingard weg und ließ sich neben dem sterbenden Mann auf seine metallbewehrten Knie sinken.
    »Meine schlimmste... Sünde«, keuchte der Riese, und ein verzerrtes Lächeln huschte über sein Lippen, »ist die, daß ... ich mir immer vorgenommen habe... niemals ... allein zu sterben!«
    Mit diesen Worten riß er seinen eigenen Poignard hoch, auf dessen Griff seine Schwerthand gelegen hatte. Bei der Waffe handelte es sich um einen Dolch, dessen nadelspitzdünne, dreieckige Klinge eigens dazu diente, Kettenrüstungen zu durchstoßen. Er trieb sie mit all seiner ihm noch verbliebener Riesenkraft in den Kettenpanzer zwischen zwei der Harnische, die Brians Brust schützten.
    Die Wucht des Schlags war derart, daß sie Brian halb auf die Füße hob; die andere Hälfte des Weges legte er mit Hilfe seiner Beine zurück, während er versuchte, der Klinge auszuweichen. Aber die Spitze bohrte sich gut eine Handbreit tief in sein Fleisch.
    »Feigling!« schrie er. »Ehrloser Ritter - einen Streich zu führen, nachdem Ihr Euch ergeben habt!«
    Mit einer einzigen schnellen Bewegung hatte er sein Schwert ergriffen und die Spitze mit seiner ganzen Kraft zwischen Bloody Boots' Brustharnisch und den unteren Rand von dessen Helm getrieben, wo ein bleicher Streifen Fleisch sichtbar war. Einen Augenblick später war der Pirat an das Holz der Planken genagelt und beinahe enthauptet.
    Brian richtete sich auf und stand taumelnd über seinem toten Gegner. Giles sprach an seiner Stelle.
    »Da stirbt euer Herr!« rief Giles den Umstehenden zu. »Und so werdet auch ihr sterben, wenn ihr weiter gegen uns kämpft! Seid ihr bereit für einen neuerlichen Hagel von Pfeilen von unserem Bogenschützen hinter seinem sicheren Wall auf unserem Schiff - während wir übrigen unser Mütchen an euch kühlen?«
    Aber statt daß seine Worte die Piraten dazu brachten, ihre Waffen fallen zu lassen, schienen sie sie aus ihrer Trance zu reißen. Außerdem fiel Brian genau in diesem Augenblick, nachdem er sich wenige Sekunden lang auf den Beinen gehalten hatte, auf den Boden und lag still da. Sein Sturz schien der Piratenmannschaft neues Leben einzuhauchen. Statt ihre Waffen fallen zu lassen, umklammerten sie sie nur um so fester und wandten sich Giles, Jim, Edouard und seinen Mannen zu.
    »In Deckung, James!« konnte Giles gerade noch rufen, bevor die erste Woge der Angreifer über ihnen zusammenschlug.
    In diesem Augenblick kam jedoch Verstärkung, mit der niemand gerechnet hatte, obwohl zumindest Jim sie hätte erwarten können - wäre er nicht so gebannt in den Kampf zwischen Brian und dem Piratenkapitän

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