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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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immer mehr Bolzen sirrten in einer Höhe über das Schiff, die jeden gefährdet hätte, der aufstand. Einige der Bolzen bohrten sich auch in die Seiten von Edouards Schiff.
    »Der arme Junge verliert jetzt furchtbar viel Blut«, sagte Giles. Er drehte sich um und warf noch einen Blick auf Dafydd.
    Sie alle drehten sich um. Giles hatte die Wahrheit gesagt. Eine ganze Reihe von Bolzen hatte sich durch das Holz um Dafydd gebohrt, und andere durchschlugen die Planken, obwohl sie für gewöhnlich keine Gefahr mehr darstellten und aufs Deck fielen. Aber Dafydd, der zwar keine Wunden am Oberkörper oder an den Armen empfangen hatte, war von mehreren Pfeilen gestreift worden, und es schien, als gäbe es - abgesehen von den Körperteilen, die von seinem Kettenhemd geschützt wurden - keine Stelle an seinem Körper, die nicht mit Blut durchtränkt gewesen wäre. In dem Köcher vor ihm befanden sich jetzt nur noch zwei oder drei Pfeile.
    Er stützte sich jetzt mit einem Knie auf einen der Armbrustbolzen, die durch die Planken gedrungen waren. Anscheinend war das verwundete Bein abermals getroffen worden, und es war jetzt zu kraftlos, um sein Gewicht zu tragen. Nun nahm er einen weiteren Pfeil zur Hand, legte ihn in seinen Bogen, zog ihn bis an den Kopf zurück und ließ ihn durch den Seitenschlitz fliegen, dem er seine ganze Aufmerksamkeit gewidmet hatte.
    Die Zahl der Bolzen, die ihr Schiff nun trafen, hatte sich verringert, aber noch immer schlug in regelmäßigen Abständen einer gegen Dafydds Schutzhütte.
    »Ich habe sie alle bis auf ihren letzten Armbrustschützen erwischt«, sagte Dafydd über die Schulter hinweg. Seine Stimme klang ruhig, aber schwach. »Er hat Männer bei sich, die ihm zusätzliche Armbrüste laden und spannen; das ist auch der Grund, warum seine Bolzen so stetig kommen. Außerdem stehen jetzt andere Männer vor ihm, so daß ich nicht richtig zielen kann. Aber ich werde ihn noch kriegen.«
    Sein Gesicht war bleich. Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Schlitz.
    »Ich fürchte, er wird von dem schweren Blutverlust bald ohnmächtig werden«, meinte Giles.
    »Dann ist die Sache jetzt entschieden!« brüllte Brian und sprang auf die Füße. Er hätte sich nun dem Feind preisgegeben, hätte ihn nicht die für Dafydd errichtete Schutzhütte vor dessen Blick verborgen. »Beim heiligen Edmond! Beim heiligen Richard und beim heiligen Oswald! Laßt mich gehen, Schiffskapitän, oder Ihr habt Euer Leben verwirkt!«
    Brian hatte sein Schwert gezogen und seinen Schild hochgenommen.
    »Herr Ritter«, sagte Edouard, der noch immer unter dem Schutz des Vorderdecks hockte, »so nehmt doch Vernunft an, ich bitte Euch! Das Ruder ist festgezurrt, und es bedarf eines Seemanns, es zu lösen. Aber wenn ich oder einer meiner Männer versuchen würde, an dieses Ruder heranzukommen, würde dieser Armbrustschütze uns binnen Sekunden getötet haben, wenn er noch ein paar gespannte Armbrüste zur Hand hat. Kniet Euch wieder hin, ich bitte Euch, und wartet ab. Sie werden jetzt bald selbst längsseits kommen!«
    »Festgezurrt!« rief Brian. »Dann werde ich es losschlagen und selbst auf den Feind zusteuern!«
    Er drehte sich um und rannte zum Ruder. Binnen weniger Sekunden war Giles hinter ihm her. Ein Bolzen traf Brian, aber er beschirmte seine rechte Seite mit dem Schild, und der Bolzen drang nur ein kleines Stück weit in den Schild ein. Als Brian das Steuerruder erreichte und herumfuhr, ließ er den Schild mit sich herumfahren. Genau in diesem Augenblick erreichte Giles ihn, der ebenfalls seinen Schild hochgehoben hatte, und stellte sich zwischen Brian und das feindliche Schiff.
    Hinter Giles konnten sie einen Augenblick lang Brians Klinge im Sonnenlicht aufblitzen sehen, dann vernahm man ein hackendes Geräusch, als drösche eine Axt auf Holz ein. Eine Sekunde später begann das Schiff zu gieren, und als Brian und Giles vom Steuerruder zurücktraten, konnte man sehen, daß Brian das Ruder halb losgeschnitten, halb entzweigeschlagen hatte, so daß es das Schiff nun nicht länger zu lenken vermochte.
    »Ich wußte es!« rief Edouard. Halb vorgebeugt, um sich so weit wie möglich hinter dem Schanzkleid zu halten, lief er nun ebenfalls zum Achterschiff. Aber seltsamerweise wurden keine Bolzen mehr auf ihn abgeschossen. Jim wollte ihm gerade folgen, als ihm aufging, daß er dort kaum etwas auszurichten vermochte. Also drehte er sich wieder um und sah Dafydd an.
    Dafydd lag in seiner kleinen Zelle auf dem Deck. Jim sprang

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