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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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versunken gewesen.
    Über ihren Köpfen war ein Lärmen wie ein Donnerschlag zu vernehmen. Alle blickten sie auf und sahen die Gestalt eines Drachen; Jim erkannte Secoh, der direkt über ihrem Mast schwebte. Die langen, ledrigen Schwingen seiner Flügel warfen einen Schatten auf alles unter ihm. Im selben Augenblick war er auch schon vorübergeflogen und bewegte sich von dem Schiff weg. Aber es verstrich kaum eine Sekunde, bis man einen zweiten Donnerschlag vernahm und ein weiterer Drache, seiner Größe nach offensichtlich ein junger Drache, einen Augenblick lang über ihnen auftauchte, bevor er wieder verschwand.
    Einen Moment lang sah Jim, noch während dem zweiten Drachen ein dritter folgte, weitere Flecken am Himmel, die sich mit großer Geschwindigkeit dem Piratenschiff näherten. Er atmete bereits auf und glaubte die Schlacht gewonnen. Aber in diesem Augenblick erhob sich von irgendwo in der Menge eine Stimme, die bis in den letzten Winkel des Decks drang.
    »Der Teufel selbst ist über uns gekommen!« rief die Stimme. »Kämpft um euer Leben, denn sonst gibt es keine Rettung für uns. Wenn wir diese Männer auf unserem Schiff töten, werden die Drachen vielleicht von uns ablassen!«
    Die Piratenmannschaft geriet ins Wanken. Ein Murmeln lief durch ihren Reihen, und einen Augenblick lang schienen sie zwischen Handeln und Nichthandeln hin- und hergerissen zu sein. Dann stand plötzlich ein weiterer Drache flügelschlagend über ihnen, und sie umfaßten ihre Waffen mit festerem Griff. Schließlich setzten sie sich in Bewegung und strebten der Stelle entgegen, an der Bloody Boots tot und Brian neben ihm reglos am Boden lag.
    »Schlangen!« schrie plötzlich eine andere Stimme.
    Einen Augenblick lang war das Wort kaum verständlich, denn der Schrei war so rauh gewesen und offensichtlich ein grelles Kreischen der Furcht. Aber er brachte augenblickliche Stille mit sich. Die Worte, die diesem Schrei folgten, hallten laut und vernehmlich über das ganze Schiff. »Der Himmel und alle Engel stehen uns bei! Die großen Schlangen! Hört, was ich sage! Die großen Schlangen!«
    Die Piraten erstarrten.
    Jim blickte aufs Wasser und war sprachlos angesichts des Bildes, das sich ihm bot. Auf mehrere hundert Meter um sie herum schien die See zu brodeln.
    Genau in diesem Augenblick öffnete einer der jungen Drachen seine Schwingen und verharrte direkt über ihnen im Flug; augenblicklich durchbrachen ein halbes Dutzend gewaltiger Köpfe und massiger, schlangenartiger Leiber die aufgewühlte Oberfläche des Meeres und schössen zehn bis fünfzehn Fuß hoch in die Luft auf den Drachen zu - der sich glücklicherweise in sicherer Höhe über ihnen befand. Die Schlangenköpfe waren riesig und hatten starke Ähnlichkeit mit denen einer Bulldogge. Außerdem waren sie mit unglaublichen Kiefern versehen, die doppelt so weit aufklafften wie jeder Drachenkiefer und riesige Zähne bleckten - grünliche Zähne mit schwarzen Streifen.
    Der Drache, der gerade über ihnen aufgetaucht war, sah sie und stieß ein furchtbares Brüllen aus. Dieses Brüllen war drei Oktaven zu tief, um für die anderen als der Angstschrei erkennbar zu sein, der es, wie Jim sehr wohl wußte, war.
    Der junge Drache schoß auf, als wäre eine Rakete an seinem Schwanz befestigt gewesen - und er flog nicht, wie Secoh und die anderen es getan hatten, flach über das Meer in die Ferne, sondern stieg, so schnell er konnte, auf die höchste für ihn erreichbare Flughöhe.
    Die Schlangen ließen sich wieder ins Meer fallen. Jim selbst war so erschüttert, wie er es noch nie in seinem Leben gewesen war.
    Waren dies die Geschöpfe, von denen Rrrnlf, Granfer und Smrgol gesprochen hatten?
    Nach dem, was Jim gerade gesehen hatte, schien es unmöglich zu sein. Diese Kreaturen waren in jeder Weise zweifellos schwerer und größer als ein Drache. Bevor er aber weiter darüber nachsinnen konnte, lenkte ihn das Getöse der Piratenmannschaft ab.
    »Laßt sie gehen! Laßt sie gehen! Sie haben auch noch die Schlangen über uns gebracht!« Eine dritte Stimme überschrie die der Piraten. Jim hatte Mühe, die plötzliche Veränderung zu begreifen. Er stieß den immer noch vom Schreck gelähmten Giles mit dem Ellbogen an.
    »Schnell«, sagte er zu Giles, »laßt uns Brian hinübertragen und Edouards Mannschaft zurückrufen. Dann können wir die Taue kappen - bevor die Piraten noch einmal ihre Meinung ändern!«
    Giles zuckte zusammen. Ohne ein Wort gelang es ihnen mit vereinten Kräften, Brian

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