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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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zeigte, wie Jim fand, auch wenn er seinen Eindruck nicht genau hätte belegen können, einen leicht sadistischen Gesichtsausdruck. Es war dieser Drache, der zu ihm sprach.
    »... nun, Drache?« sagte der größte Drache. »Ihr seid in Frankreich, und Ihr seid Engländer. Wo ist Euer Paß?«
    »Aber ich bin kein...« Jim hielt inne, als er seine eigene Stimme hörte - das Dröhnen seiner Stimme in Drachengestalt. Plötzlich wurde ihm bewußt, daß er tatsächlich in seiner Drachengestalt steckte. Wieder einmal war ohne erkennbare Ursache etwas Magisches geschehen.
    Er mühte sich auf die Füße und kam sich in seiner Drachengestalt gänzlich unbeholfen vor.
    »Ihr versteht nicht«, begann er. »Ich ...«
    »Wir sind nicht hier, um zu verstehen«, dröhnte der große Drache, der beinahe so groß war wie Jim selbst. »Wir wissen, wer und was Ihr seid. Ihr seid der Georg-Drache, der in Magie macht. Ihr wart schon einmal hier; aber damals hattet Ihr einen Paß bei Euch. Ihr solltet auch jetzt besser einen Paß bei Euch haben!«
    »Aber was ich zu erklären versuche ...«, begann Jim.
    Er wurde durch eine andere Stimme unterbrochen, eine vertraute Stimme, auch wenn es sich ebenfalls um eine Drachenstimme handelte. Sie war ein wenig höher als die Stimme aller anderen Drachen im Raum, einschließlich seiner selbst.
    »Wünschen Seine Exzellenz, der Botschafter, seinen Paß sofort oder später?« fragte die Stimme hinter den drei Drachen.
     

17
     
    D IE DREI FUHREN HERUM , und hinter ihnen tauchte -ausgerechnet! - Secoh auf, der Sumpfdrache, der verkümmerte Abkömmling vieler Drachengenerationen, die unter dem Pesthauch der Dunklen Mächte im Verhaßten Turm in dem Sumpf ausgeharrt hatten, der ihre Heimat war. In diesem Augenblick zählte jedoch nicht seine Größe, sondern die Tatsache, daß er einen großen, unförmigen Lederbeutel bei sich trug. Auf seinem Gesicht stand ein unschuldiger Ausdruck.
    »Euer Ehren haben mich gebeten, diesen Paß aufzubewahren, bis man mich danach fragte«, sagte Secoh immer noch mit Unschuldsmiene, »aber ich hatte Angst, die ganze Nacht lang die Verantwortung dafür zu tragen. Daher wollte ich ihn Euer Ehren gerade bringen...«
    Jim brauchte nicht lange, um den Fingerzeig zu verstehen.
    »Natürlich!« donnerte er und schob sich zwischen zwei der Drachen hindurch.
    Er nahm Secoh den Beutel ab und war angenehm überrascht von dessen Gewicht. Wenn überhaupt, so war er größer und schwerer als der Paß, den er das letzte Mal bei sich getragen hatte. Er hielt ihn den anderen Drachen hin, und der größte von ihnen nahm ihn entgegen. Dann löste er den Riemen, der den oberen Teil des Beutels zusammenhielt, und schüttete einige Juwelen in seine gewaltige, schwielige Klaue, um sie zu betrachten. Das erste Juwel, das herauskullerte, war die riesige Perle, in der Jim Secohs einzigen Schatz und Familienerbe erkannte. Aber die Diamanten, Rubine und Smaragde, die danach zum Vorschein kamen, waren genauso groß und faszinierend.
    Der größte Drache schüttete die Juwelen zurück in den Beutel, zog ihn zu und blickte argwöhnisch auf Secoh hinab. »Wer seid Ihr? Woher kommt Ihr? Seid Ihr der Georg-Drache, der in Magie macht?«
    »O nein«, widersprach Secoh. »Ich bin nur zufällig gerade durch die Tür gekommen. Ich bin ein schlichter Gehilfe seiner Gnaden des Botschafters hier, der gekommen ist, Euch das Leben zu retten.«
    Ihnen das Leben zu retten? Jim dachte hastig nach.
    »Jawohl!« donnerte er; und die drei wandten sich wieder zu ihm um. »Ich bin der Drache und auch der Magier, für den Ihr mich hieltet. Seht!«
    Er schrieb sich den entsprechenden Zauber auf die Innenseite seiner Stirn und erlangte augenblicklich wieder seine Menschengestalt - die nun unglücklicherweise vollkommen nackt war. Er riß seinen Mantel an sich und schlang ihn sich um den Leib. Nicht nur, weil er glaubte, dies würde ihm ein gewisses Maß an Würde verleihen, sondern auch, weil es kalt im Zimmer war. Draußen vorm Fenster war außer Nacht und Schwärze nichts zu erkennen. Ein Binsenlicht, das einer der französischen Drachen mitgebracht hatte, erhellte den Raum.
    »Mein Gehilfe hat nur allzu recht«, fuhr er fort. Seine Menschenstimme war viel heller und weniger beeindruckend als seine Drachenstimme, aber er konnte trotzdem feststellen, daß seine menschliche Gestalt großen Eindruck auf die drei Drachen machte. Wie die meisten Menschen und die meisten Drachen, die er kennengelernt hatte, schienen auch diese

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