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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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anzugreifen!«
    »Ihr wißt, daß ihnen alles zuzutrauen ist«, sagte Jim. »Ihr wißt, daß ihre Zahl um mindestens das Zwanzigfache die aller Drachen auf der Welt übertrifft.«
    Dieses Verhältnis entsprang seiner Phantasie, aber Lethane konnte es auch nicht genauer wissen. Er fuhr fort.
    »Wenn sie über England herfallen, während Eure Georgs damit beschäftigt sind, unsere englischen Georgs anzugreifen, werden sie jeden Drachen dort finden, aufstöbern und abschlachten. Trunken von Sieg und Reichtümern, glaubt Ihr, daß sie da nicht noch reicher werden wollen, indem sie Euch angreifen? Nein! Sie werden ihren Blick sofort auf Frankreich heften und zu dem Schluß kommen, es ebenfalls zu plündern.«
    »Vielleicht tun sie es aber auch nicht«, sagte Reall, der zum ersten Mal das Wort ergriff.
    »Würdet Ihr haltmachen, wenn Ihr französischen Drachen sie angegriffen und in einem ganzen Teil ihres Gebietes ausgelöscht hättet?« fragte Jim. Drei Augenpaare wurden rot. Sie würden natürlich nicht haltmachen.
    »Außerdem«, fuhr Jim fort, »solange sie siegen, werden sie weiter angreifen. Sie werden überall auf der Welt angreifen, einfach so. Und am Ende wird es keine Drachen mehr geben, weil es so viele Seeschlangen gibt und so wenige von uns, und weil sie größer und im Zweikampf stärker sind als wir.«
    »Aber Magier...«, begann Lethane und hielt sogleich wieder inne. Ihm fehlten offensichtlich die Worte.
    »Denkt darüber nach«, sagte Jim.
    Sie taten es. Sie taten es offensichtlich. Sie standen da, sahen einander an, schlössen die Lider oder richteten ihre Blicke nach innen; dann öffneten sie die Augen wieder um einander abermals anzusehen. Dies war etwas, das Drachen sehr schätzten, dieses Nachdenken. Normalerweise lag die einzige Gefahr darin, daß sie zu lange über eine Sache nachdachten, bis es zu spät zum Handeln war.
    »In unserem Falle ist die Zeit schon knapp«, mahnte Jim sie. »Euer Georg, König Jean, hofft schon bald gegen England Segel setzen zu können, und das ist der Zeitpunkt, zu dem auch die Seeschlangen angreifen werden. Schon jetzt habt Ihr nicht mehr viel Zeit, um Euren französischen Mitdrachen eine Nachricht zukommen zu lassen, auf daß sie sich bereitmachen. Ihr könnt ihnen mitteilen, daß ich einen Plan habe, mit dem sich die Seeschlangen vielleicht zurückschlagen lassen, ohne daß ein einziger Tropfen Drachenblut vergossen werden muß. Aber damit dieser Plan funktioniert, werden die französischen Drachen nach England fliegen und sich den englischen Drachen zugesellen müssen, um eine starke Front gegen die Schlangen zu bilden!«
    »Oh, das könnten wir unmöglich tun!« erwiderte Reall und blickte zu Lethane auf.
    Aber dieser und Iren schwiegen.
    Sie zögerten ziemlich lange; dann ergriff Lethane abermals das Wort.
    »Magier«, sagte er, »ich glaube nicht, daß wir in nur wenigen Wochen allen eine Nachricht zukommen lassen, uns versammeln und nach England fliegen können. Wir sind nicht wie Ihr Engländer, müßt Ihr wissen. Wir scharen uns nicht zusammen, um gemeinsam zu leben, so wie Ihr das tut. Wir sind über das ganze Land verteilt, wie Euer Gnaden sehr wohl wissen. Andererseits ist es natürlich durchaus möglich, daß wir zusammenkommen können, indem eine gewisse Nachricht von einem zum anderen weitergegeben wird. Aber wir müssen den anderen erklären können, was Euer Plan vorsieht.«
    »Nein!« sagte Jim. »Ich werde ihnen das erst bekanntgeben, wenn sie sich verpflichtet haben, nach England zu kommen. Und sie werden mir für diese Verpflichtung eingestehen, indem sie mir einen Paß aushändigen - aber dieser Paß muß nicht nur einen, sondern mindestens fünf der besten Juwelen aus dem Hort eines jeden Drachen enthalten.«
    »F-fünf?« stotterte Lethane. Die beiden anderen schienen wie erstarrt und glotzten Jim ungläubig an.
    »Ihr habt es gehört«, sagte Jim.
    »Aber... das ist unmöglich!« protestierte der größte Drache. »Ich könnte ... keiner von uns könnte sich von seinen fünf besten Juwelen trennen und obendrein noch sein Leben aufs Spiel setzen.«
    »Dann bleibt hier«, sagte Jim. »Überlaßt es den englischen Drachen, sich allein zu verteidigen. Und wenn es keine englischen Drachen mehr gibt, dann könnt Ihr es allein mit der Übermacht der Schlangen aus dem Meer aufnehmen!«
    Es entstand ein neuerlicher langer Augenblick der Unentschiedenheit, in dem die drei Drachen nichts taten, als einander anzusehen.
    »Woher sollen wir es wissen?

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