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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Heimlichkeit«, sagte Jim. »Aber ich muß zuerst aus dieser verdammten Rüstung raus. Bitte, laßt mir ein oder zwei Sekunden Zeit.«
    »Wir würden uns mit etwas weniger Metall am Leib alle wohler fühlen«, sagte Brian und erhob sich. Jim war bereits aufgestanden, und Giles brauchte nicht lange, um ihrem Beispiel zu folgen.
    Dafydd drehte sich auf seinem Sitzplatz um und sah ihnen mit kühler Erheiterung zu.
    »Meine Güte«, sagte er, als die verschiedenen Teile ihrer Rüstung nach und nach zu Boden fielen. »All dieses Gewicht und so viel Mühe für eine so kurze Zeit, in der die Rüstung von Nutzen ist.«
    »Das ist ja alles schön und gut, wenn Ihr Euch zweihundert Meter von Eurem Gegner entfernt halten könnt!« knurrte Brian. »Aber wenn Ihr näher heran sollt... Giles, würdet Ihr mir bitte mit der Seitenverschnürung meines Brustharnischs helfen? Ihr habt da am Meeresufer einen so verflucht festen Knoten gebunden.«
    »Ich habe einen Doppelknoten gemacht, das ist alles«, verteidigte sich Giles, begann aber dennoch den Knoten zu lösen.
    Als sie schließlich aus ihrer Rüstung heraus waren und wieder am Tisch saßen, kamen sie zur Sache.
    »Unsere Aufgabe ist es, Ecotti zu finden«, sagte Jim. »Dann müssen wir uns überlegen, wie wir ihn trotz seiner Hexerei zu fassen bekommen und so hilflos machen, daß wir ihn befragen können. Je länger ich darüber nachdenke, um so unmöglicher erscheint mir dieses Unterfangen.«
    »Schwache Herzen sind etwas für Damen«, sagte Brian, während er seinen Becher nachfüllte. »Ihn zu finden - das dürfte nicht weiter schwierig sein. Laßt mich einfach ein wenig durch die Stadt schlendern und sehen, welche anderen Engländer ich noch finden kann. Es besteht die Möglichkeit, daß irgendein Engländer uns einiges über die Lage der Dinge hier erzählen kann. Oder irgendein Franzose; ich finde vielleicht schon bald jemanden, mit dem ich es früher einmal bei einem Turnier zu tun hatte. Euer tapferer Ritter kommt auf der Suche nach Turnieren ziemlich viel herum.«
    »Und wenn ich so darüber nachdenke«, warf nun Giles ein, »könnte ich mich nach Landsleuten aus Northumbria umsehen. Wenn ich einen Landsmann finde, wird er in diesem fremden Land wie ein Bruder sein. Das bedeutet, daß ich eine ganze Menge von ihm erfahren sollte.«
    »Aber wird er sich am französischen Hof auskennen - wo Ecotti sich zweifellos aufhält?« fragte Brian.
    »Nun, in jedem Falle«, meinte Giles, »stehen die Chancen gut, daß zumindest einer von uns hier in der Stadt jemanden findet, der uns weiterhelfen kann, da jeder echte Kämpe sich unter all dem Samt bei Hofe gewiß schnell langweilt.«
    Dafydd reckte sich und stand von seinem Platz auf.
    »Was mich betrifft«, sagte er, »werde ich den ganzen Tag in der Schankstube sitzen und feststellen, was an Wissenswertem an mein Ohr dringt. Oft ist es besser, auf seine Beute zu warten, statt ihr nachzujagen. Und ich glaube, daß dies auch für das Wissen gilt - für Wissen jeder Art.«
    Er ging hinaus. Giles und Brian hatten sich inzwischen umgezogen, trugen nur noch die Brünne über ihrem Wams und hatten die Gürtel und Schwerter wieder angelegt - mit einem Dolch auf der rechten Seite als Gegengewicht zum Schwert. Sie tranken den Wein aus und zogen ebenfalls von dannen.
    Jim stellte fest, daß er ungewöhnlich müde war, als hätte er vier Tage lang nicht geschlafen. Ob es nun dies war oder der Wein oder beides zusammen, er verspürte im Augenblick das starke Verlangen zu schlafen.
    Er holte aus seinem Gepäck die saubere Schlafunterlage, die Angie für ihn gefertigt hatte, und rollte sie auf dem Boden aus. Dies war die einzige sichere Möglichkeit, auf etwas zu schlafen, das nicht von Ungeziefer wimmelte. Das kleine Bett auf der anderen Seite des Raumes, das drei erwachsenen Männern als Lagerstätte dienen sollte, beherbergte wahrscheinlich ganze Legionen unliebsamen Getiers.
    Jim zog seine Kleider aus, legte sie zur Seite und streckte sich dann auf der Matratze aus. Mit einer Satteltasche als Kissen und seinem Reiseumhang als Decke schlief er augenblicklich ein.
    Er träumte, ein tiefes, dröhnendes Geräusch zu hören. Nein, selbst im Traum fand er, daß es sich nicht nur um ein Geräusch handeln könne; es war die Stimme eines Drachen, die zu ihm sprach. Aber welcher Drache...?
    Er öffnete die Augen.
    Vor ihm standen drei große Drachen, einer größer als der andere. Der allergrößte war von dunklerer Farbe als die beiden anderen und

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