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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Gefährten hoben den Blick von dem Tisch, um Jim anzusehen.
    »Was sagtet Ihr, Mylord?« fragte Secoh. »Ich war so damit beschäftigt, Eure Zeichnung zu betrachten, daß ich nicht zugehört habe.«
    »Ich sagte, wacht auf«, antwortete Jim. Er lächelte sie beide an. Nach einem Augenblick erwiderte Dafydd sein Lächeln. Secoh schaute verwirrt von einem zum anderen.
    »Wahrhaftig, ich habe etwas gelernt«, bemerkte Dafydd und sah Jim vielsagend an. »Ich werde Eure Warnungen in Zukunft nicht mehr leichthin abtun, James.«
    »Es ist reiner Zufall, ob es funktioniert«, sagte Jim. »Wie ich schon erklärt habe, bei einigen Leuten wirkt es, bei anderen nicht. Es bedeutet nicht mehr, als daß es bei Euch gewirkt hat. Der Grund, warum ich die Zeichnung für Ecotti angefertigt habe, ist sehr einfach; ich möchte, daß seine Aufmerksamkeit von irgend etwas abgelenkt wird. Das heißt, zumindest so lange, bis ich ihn mit meiner Magie einfangen kann - bevor er dazu kommt, seine zu benutzen.«
    Mit dem Pergamentbogen ging er zu dem Diener zurück, der die ganze Zeit über an der Tür gestanden hatte.
    »Also schön«, sagte er zu dem Mann, »bring uns zuerst zu Ecottis Gemach.«
    Es dauerte nur wenige Sekunden, bevor sie ihr Ziel erreicht hatten. Vor der Tür blieb der Diener stehen, und Jim flüsterte ihm weitere Anweisungen ins Ohr.
    »Nimm dies«, sagte er und drückte dem Diener das Pergament, auf das er die Spiralen gezeichnet hatte, in die Hand. »Wenn der Zauberer noch schläft, hast du meine Erlaubnis, ihn zu wecken. Wenn er wach ist, reiche ihm dieses Pergament und sage, es käme vom König mit dem Befehl, daß er es sich sofort ansehen solle. Nicke, wenn du mich verstanden hast.«
    Der Diener nickte, drehte sich um und ging durch die Tür. Er wollte sie gerade hinter sich zuziehen, als Jim die Spitze seines Schuhes in die Öffnung stellte, so daß sie sehen konnten, was in dem Zimmer vor sich ging -Ecotti schlief noch immer. Er hatte sich die Decke hoch unters Kinn gezogen und schnarchte gleichmäßig.
    »Mylord... Mylord...« Der Diener wiederholte sich mehrmals, sprach zuerst leise in Ecottis Ohr und wagte es dann, als er keine Antwort bekam, den Hexenmeister - nur mit den Fingerspitzen - durch die Decken an der Schulter zu berühren und ihn sanft anzustoßen.
    Ecottis Schnarchen brach ab, versuchte neuerlich einzusetzen und brach abermals ab. Eine Sekunde später öffnete er verschlafen die Augen.
    »Wa ... was?« sagte er mit schwerer Stimme.
    »Befehl des Königs«, erklärte der Diener und hielt ihm das Pergament hin, »Ihr werdet gebeten, Euch dies hier augenblicklich anzusehen, Mylord. Vergebt mir, daß ich Euch wecken mußte.«
    »Wa...« Ecotti zog sich in dem Bett hoch, so daß er schließlich gegen das Kopfende gelehnt dasaß. Er holte eine Hand unter der Decke hervor und nahm das Pergament entgegen. »Das soll ich mir ansehen, sagst du?«
    Der Diener, der immer noch unter Hypnose stand, sagte nichts, sondern stand einfach nur da. Ecotti schien es nicht zu bemerken. Er versuchte, sich auf Jims Zeichnung zu konzentrieren. Seine Augen wurden ständig klarer und wacher.
    »Was ist das?« rief Ecotti schließlich mit hellwacher Stimme. Dann warf er mit einer Hand die Decken zurück und schwang die Beine aus dem Bett - ziemlich häßliche, dünne Beine, die, soweit sie enthüllt wurden, mit schwarzen Haaren überzogen waren; die nackten Füße am Ende der Beine baumelten über dem Boden.
    Ecotti sah den Diener an.
    »Na los!« explodierte er. »Verschwinde! Ich werde das hier selbst mit dem König klären!«
    Der Diener drehte sich gehorsam um, verließ das Zimmer und zog die Tür hinter sich zu.
    Fehlschlag, dachte Jim. Natürlich mußte Ecotti zu denen gehören, die die Zeichnung nicht in ihren Bann schlagen würde.
    »Er wird jetzt wahrscheinlich sofort zum König gehen«, sagte Jim zu seinen drei Freunden. »Wir gehen besser auch so schnell wie möglich zum König - aber über einen anderen Weg.«
    »Du da!«
    Wieder einmal hatte er sich an den Diener gewandt.
    »Bring uns über diesen geheimen Weg zu den Privatgemächern des Königs, und zwar so schnell und so leise du nur kannst.«
    Der Diener machte kehrt und ging los. Er brachte sie nur ein kleines Stück weiter eben jenen Flur entlang, der auch zu Ecottis Zimmer geführt hatte. Dann trat er in einen kleinen Alkoven, in dem auch einige Stühle standen. Sonst schien es dort nichts zu geben. Der Mann berührte eine der Wandvertäfelungen an der hinteren

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