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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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dir komme und dir weitere Befehle gebe.«
    Der Diener ging hinunter. Sie folgten ihm und gingen, sobald sie den Boden des Korridors erreicht hatten, an ihm vorbei zu dem immer noch unbeweglich dasitzenden Wächter. Jim sprach mit ihm.
    »Hör mir jetzt genau zu«, sagte er. »Gleich werde ich >Halt< sagen. Sobald ich das tue, stehst du nicht mehr unter dem magischen Befehl Still. Statt dessen wirst du nicht in der Lage sein, dich zu bewegen oder zu reden, und du wirst so bleiben, bis ich weitere Befehle gebe. Wenn du mich verstehst, darfst du jetzt mit dem Kopf nicken.«
    Der Wächter nickte.
    »Gut!« sagte Jim. »So«, wandte er sich dann an die anderen, »sehen wir mal...«
    »James!« erklang Brians Stimme. »James, seid Ihr das? James, wenn Ihr das seid, wir sind hier unten, im letzten Kerker. Giles und ich!«
    Seite an Seite eilten sie an den Türen vorbei, die allesamt offenstanden und gähnende schwarze Löcher freigaben. An der letzten Tür auf der linken Seite am Ende des Flurs, jener Tür, die verriegelt und versperrt war, blieben sie stehen.
    »Ruft noch einmal, Brian!« sagte Jim und klopfte an die Tür. »Seid Ihr hier drin?«
    »Ja!« antworteten Brian und Giles im Chor.
    »Wir haben Euch im Handumdrehen draußen«, rief Jim und wandte sich der Tür zu.
    Die Tür wurde von einem einfachen rostigen Eisenriegel von ungefähr zwei Zoll Breite versperrt, der in einem gleichermaßen rostigen Eisenriegelhalter auf der anderen Seite ruhte. Jim riß daran. Er war so weit verrostet, daß er ihm zwar einen Augenblick standhielt, dann aber zurückglitt. Jim zog die Tür auf und wollte gerade hindurchtreten, als ihm klar wurde, daß er in diesem Fall einen Purzelbaum geschlagen hätte. Der Kerker hinter der Tür war ein Loch in der Erde und lag mindestens vier Fuß unter ihm, vielleicht sogar noch tiefer. Brian und Giles standen gegen die Felswand ihres Gefängnisses gedrückt da, und ihre Köpfe befanden sich auf gleicher Höhe mit seinen Fußknöcheln. Wenn der Gestank im Korridor schon schlimm gewesen war, so war er hier geradezu erstickend.
    »Wie sollen wir Euch da bloß rauskriegen?« fragte Jim, dem der widerwärtige Gestank beinahe die Luft nahm.
    »Der Wächter streckt uns einfach die Hand hinunter und zieht uns hoch, einen nach dem anderen. Man erwartet natürlich von uns, daß wir ihm dabei helfen, und da jeder hier heraus will, tun wir's.« Es war Brians Stimme, die ihm aus der Dunkelheit des Loches antwortete.
    Jim sah sich mit einem neuen Gefühl des Respekts nach dem immer noch reglosen Wärter um. Der Mann mochte zwar in mittleren Jahren sein, mußte aber über außergewöhnliche Muskeln verfügen, um ganz allein Männer aus den Verliesen herauszuziehen.
    »Dafydd«, sagte Jim, »helft mir bitte. Ich nehme die eine Hand und Ihr die andere, und dann ziehen wir.«
    Dafydd trat neben ihn, und mit der zusätzlichen Kraft des Bogenschützen, die - wie Jim wußte - trotz seines schlanken Körperbaus beträchtlich war, zogen sie Brian und Giles aus ihrem Verlies heraus. Als sie schließlich im Korridor vor ihnen standen, klimperten sie beide. Beide hatten Beineisen an den Knöcheln, die mit einer kurzen Kette verbunden waren. Beide Männer hatten da, wo das Eisen ihre Knöchel umschlossen hielt, getrocknetes Blut.
    Jim sah sie im Licht der Kerze an. Ihre Gesichter waren ein wenig hager, und sie stanken, aber abgesehen von dem Blut an ihren Knöcheln schienen sie unverändert. Jim verspürte eine gewisse Ehrfurcht. Eine halbe Stunde in diesem Kerker, und er wäre durchgedreht.
    Wieder blickte er auf ihre Knöchel herab, und ein jäher Zorn durchzuckte ihn, als er diese Eisen sah und das Blut. Mit langen Schritten ging er auf den Kerkerwächter zu.
    »Du da!« sagte er zu dem Mann. »Steh auf und schließ den beiden Gefangenen die Beineisen auf! Warte! Sind hier noch andere Gefangene?«
    Als der Mann nicht antwortete, fiel Jim wieder ein, daß er unter Hypnose stand und eine Aufforderung brauchte.
    »Nicke oder schüttele den Kopf, um auf meine Frage zu antworten. Befinden sich in den anderen Kerkern noch mehr Leute?«
    Der Wärter schüttelte den Kopf.
    »Na schön, dann komm!« sagte Jim. »Steh auf, dreh dich um, geh zu den Gefangenen und schließe die Beineisen auf.«
    Der Wärter gehorchte. Er sperrte die Schlösser auf, und die Beineisen öffneten sich mit einem leisen Quietschen. Jim hatte die Absicht gehabt, den Wärter in eben den Kerker zu werfen, aus dem Brian und Giles gestiegen waren, besann

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