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Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Titel: Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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solchen Test durchzuführen.
    »Aber ich werde ihn selbst behalten«, sagte er schließlich. »Carolinus kann ihn sich ansehen und mir sagen, was er davon hält. Ich bin mir ziemlich sicher, daß der Ring völlig ungefährlich ist. Das Baby kann ihn ohnehin nicht tragen; obwohl man ihn wohl irgendwie an seiner Kleidung befestigen könnte.«
    »Ja, Mylord«, sagte die Amme, »ich könnte ein Band daran nähen, das man ihm umhängen könnte.«
     »Nun denn«, sagte Jim, wandte sich der Tür zu und war recht froh, daß er den Raum verlassen konnte -beide Zimmer, in denen ein munteres Kaminfeuer brannte, waren vollkommen überheizt. Brian hatte Angie vorsichtig darauf hinzuweisen versucht, daß es vielleicht nicht gut sei, das Baby zu überhitzen oder es an eine im Grunde genommen tropische Temperatur zu gewöhnen. Aber Angie hatte ihn mit einer weiteren grimmigen Bemerkung, daß sie befinden würde, was das beste für das Kind sei, zum Schweigen gebracht. Sie klang stark wie eine Wölfin, und das seit dem Augenblick, da sie den kleinen Robert aus dem Schnee geholt hatte. Weder Brian noch Jim hatten es gewagt, mehr als ganz vorsichtig Einspruch zu erheben.
    Jim drehte sich um und streckte die Hand nach dem Riegel aus, mit dem die Tür verschlossen war. Aber gerade in diesem Augenblick wurde er aufgehalten.
    »Mylord!« quiekte eine dünne Stimme hinter ihm. »Sir James! Oh, Sir James!«
    Jim und die Amme fuhren beide zum Kamin herum.
    »Jiiiih!« rief die Amme mit einer Stimme, die auf bewundernswerte Weise Entsetzen und allergrößte Neugier vermischte.
    Beide Gefühle waren jedoch nur allzu gerechtfertigt, dachte Jim. Mitten in der Luft über den Flammen im Kamin hockte scheinbar auf einer dünnen Rauchsäule eine kleine, braune Gestalt in ziemlich rußigen Kleidern, zu denen eine enge Hose gehörte, eine enge Jacke und eine kleine, flache Kappe, die fest auf seinem gleichermaßen kleinen, runden Kopf thronte. Seine Nase war knollig, die Augen waren leuchtende Stecknadelköpfe, und der kleine Mund zeigte ein zaghaftes Lächeln.
    »Ich bin's nur, Mylord. Kob - Euer Küchenkobold. Ich bitte um Vergebung, Herr. Ich glaube nicht, daß Ihr mich schon jemals gesehen habt, Mylord. Aber ich kenne Euch natürlich gut, und ich würde Euch jetzt nicht stören, Mylord, aber es geht um eine Angelegenheit von höchster Dringlichkeit - hat der Drache gesagt.«
    »Kob?« fragte Jim. »Drache?«
    »Ja, Mylord. Ein Drache namens Secoh, Mylord. Er kam in die Burg, weil er höchst verzweifelt nach Euch suchte. Es war seine Idee, in die Küche zu gehen, woraufhin all Eure Diener das Weite suchten. Dann rief er mich durch den Schornstein, daher bin ich natürlich hinuntergekommen. Er hat mich mit einer Nachricht zu Euch gesandt - da er selbst Euch nicht ohne Gefahr hier in dieser Burg aufsuchen kann. Für gewöhnlich, Mylord, würde ich Euer Ritterlichkeit niemals stören. Aber ich dachte, in diesem Falle - nun, jedenfalls bin ich den Rauch über die Baumwipfel hierhergeritten, so wie Kobolde es tun, wenn sich die Notwendigkeit erhebt.«
    Er verfiel in Schweigen.
    »Ich bin wirklich Euer Küchenkob«, fügte er ängstlich hinzu. »Es ist nur so, daß wir alle Kob heißen. Wir Kobolde, meine ich.«
    Die letzten Worte hatten einen traurigen Beiklang.
    »Was hat das denn mit dieser Angelegenheit zu tun?« fragte Jim ein wenig gereizt. Zu viele Dinge drangen in allzu schneller Folge auf ihn ein.
    »Nichts! Überhaupt nichts, großer, magischer Ritter!« rief Kob mit plötzlich furchtsamer Stimme. »Es ist mir nur herausgerutscht. Vergebt mir, Mylord - ich bin bloß Euer Kobold - und stehe stets zu Diensten. Vertrauenswürdig und aufrichtig - wenn auch natürlich klein. Ich wollte diese Sache mit meinem Namen gar nicht erwähnen...«
    »Magst du es nicht, wenn man dich Kob nennt?« Jim war ein wenig verwirrt und versuchte, dem Wortschwall des kleinen Elementarwesens ein wenig Sinn zu geben.
    »Ich hasse ihn - ich meine, ich liebe ihn. Nennt mich einfach Kob, Mylord. Vergeßt, daß ich davon gesprochen habe. Es ist ein guter Name. Ich... Ich mag ihn.«
    »Du meinst in Wirklichkeit, daß du einen anderen Namen willst, ist es das?«
    »Ja - nein - nennt mich einfach Kob, Mylord ...« Kob wurde von Sekunde zu Sekunde furchtsamer.
    »Ich nenne dich Kob-Eins«, sagte Jim ungeduldig, bedauerte aber sofort seinen schroffen Tonfall, »...de Malencontri natürlich.«
    »K OB - EINS ?« Die kleinen, grünbraunen Augen in dem braunen Gesicht wurden weit

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