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Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Titel: Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Angie wandte sich zu ihm um. »Nach Palmyra - zu dieser Stadt, zu der Brian unterwegs ist. In der er mittlerweile wahrscheinlich schon angekommen ist, meine ich. Jetzt steht es dir frei, ihm zu folgen.«
    »Nein, so ist es nicht«, meinte Jim nachdenklich.
    Angie sah wieder weg, beinahe so, als habe sie ihn nicht gehört.
    »Weißt du«, fuhr sie unverändert leise fort, »vor einiger Zeit habe ich angefangen, mir zu überlegen, wie mir an Gerondes Stelle zumute wäre, wenn du meinen Vater suchen würdest; und wie ich es fände, wenn Brian dich nicht begleiten würde.«
    »Das ist etwas anderes«, entgegnete Jim. »Jetzt, wo Robert Falon zu uns gehört, sind wir eine Familie, und außerdem« - er rang sich ein Lächeln ab - »verletzt es mich wirklich sehr, daß du mir anscheinend nicht zutraust, eine solche Reise allein zu überstehen.«
    »Das ist nicht komisch.« Angie sah ihn direkt an. »Wenn du fort bist, mache ich mir weniger Sorgen, wenn Brian bei dir ist - viel weniger Sorgen, als wenn du allein unterwegs bist.«
    »Wie auch immer«, meinte Jim, »jedenfalls habe ich Brian bereits gesagt, ich käme nicht mit. Er ist offenbar schon vor einigen Wochen aufgebrochen, und jetzt läßt sich daran nichts mehr ändern.«
    »Wirklich nicht?« fragte Angie.
    »Na ja«, meinte Jim bedrückt, »abgesehen davon, daß ich ihn einholen könnte. Du willst doch nicht etwa, daß ich fortgehe?«
    »Natürlich nicht«, sagte Angie. »Aber vielleicht irre ich mich da. Vielleicht wäre es besser, wenn du fortgehst.«
    »Das kann niemand so genau wissen.«
    »Vielleicht doch«, erwiderte Angie. »Jedenfalls glaube ich, du solltest dich einmal mit Geronde unterhalten.«
    Jim blickte sie fassungslos an.
    »Du bist bereits entschlossen, mich ziehen zu lassen, hab ich recht?« fragte er.
    »Ja«, antwortete Angie beinahe wütend. »Aber ich möchte, daß wir vorher mit Geronde reden.«
    »Das wäre vielleicht eine gute Idee«, sagte Jim. »Offen gestanden bedrückt es mich ein wenig, daß ich nicht gleich zugesagt habe, als Brian mich gefragt hat. Aber laß uns erst einmal hören, was Geronde dazu zu sagen hat.«
    Er stand auf.
    »Etwa jetzt gleich?« fragte Angie.
    »Es ist noch früh am Tag«, antwortete Jim.
    »Bei diesem Wetter brauchen wir drei Stunden mit dem Pferd«, meinte Angie, »und wenn wir uns ausführlich mit ihr unterhalten wollen, ist es anschließend zu spät, um noch zurückzureiten. Das bedeutet, daß wir über Nacht bleiben müßten. Und das bedeutet wiederum, daß wir unser Bettzeug mitnehmen müßten. So sehr ich Geronde auch schätze, müßte man mich schon mit vorgehaltenem Messer zwingen, in einem ihrer Betten zu schlafen. Kannst du uns nicht einfach mittels Magie zu ihr befördern?«
    »Carolinus hat mich davor gewarnt, meine magischen Kräfte zu oft einzusetzen, auch wenn ich über ein unbegrenztes Guthaben verfüge«, entgegnete Jim. »Ich wollte dir eigentlich davon erzählen. Er hat mir eingeschärft, stets so wenig Magie wie möglich einzusetzen - damit ich im Notfall aus dem vollen schöpfen kann.«
    »Wie wäre es, wenn du dich in einen Drachen verwandeltest und mich auf deinem Rücken reiten ließest?« fragte Angie.
    »Nein«, antwortete Jim bedächtig. »Ein solches Gewicht wäre zu schwer für einen Drachen. Mit dir auf dem Rücken käme ich vielleicht gerade so eben vom Boden hoch und könnte mich eine Zeitlang mühsam in der Luft halten, doch dann würden mir die Kräfte schwinden, und wir würden beide wieder am Boden landen.«
    Er stockte.
    »Ich nehme an, du möchtest nicht, daß ich Geronde allein aufsuche...«, beantwortete er selbst seine Frage, als Angie den Mund aufmachte.
    »Du hast recht, das möchte ich nicht«, sagte Angie. »Meinst du nicht, du könntest bloß dieses eine Mal Magie einsetzen?«
    »Darum geht es ja gerade. Aber Moment mal!«
    »Was ist?« Angie blickte ihn erstaunt an.
    »Es ist ganz einfach«, sagte Jim. »Ich verwandele dich ebenfalls in einen Drachen. Dafür muß ich kaum magische Energie aufwenden.«
    »Mich? In einen Drachen? Kannst du das wirklich?« Angies Verblüffung machte Vorfreude Platz. »Ja, warum nicht? Ich war noch nie ein Drache. Weshalb ist uns das nicht schon früher eingefallen?«
    »Vielleicht deshalb, weil es bisher noch keinen Grund dafür gab«, sagte Jim. »Du solltest aber besser ein paar warme Sachen mitnehmen, für den Fall, daß wir unterwegs wieder Menschengestalt annehmen müssen.« Er näherte sich bereits seinem Kleiderschrank, um

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