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Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Titel: Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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gern«, sagte Jim gereizt. »Also, was wolltest du mir sagen?«
    »Aus Quellen, die allein Dschinns zugänglich sind«, sagte Kelb, »wußte ich, daß Ihr jemanden sucht. Ich habe ihn gefunden. Er befindet sich in einem Turm in der Nähe von Episkopi. Seht Ihr jetzt, welch großen Wert ich als Diener für Euch hätte, o Erhabener?«
    »Da bin ich mir nicht so sicher«, entgegnete Jim. »Du hast nicht zufällig in Hundegestalt in der Nähe der Küchentür um Abfälle gebettelt, als du von den Bediensteten aufgeschnappt hast, daß ich einen Ritter suche, der soeben in der Umgebung von Episkopi ausfindig gemacht wurde?«
    »Sollten die Bediensteten tatsächlich darüber geredet haben?« meinte Kelb. »Ein solcher Zufall erscheint mir kaum glaubhaft; allerdings...«
    »Spar dir die Ausreden«, schnitt Jim ihm das Wort ab. »Ich habe dir gesagt, ich würde dir Bescheid geben, wenn ich zu einem Entschluß gekommen bin, und das werde ich auch. Bis dahin verschwinde!«
    »Ich verschwinde, Gebieter«, sagte Kelb und verschwand.
    Jim fuhr in einem kleinen, stinkenden Boot mit einem großen Lateinsegel, das möglicherweise einmal rot gewesen war, entlang der Küste von Zypern nach Südosten. Das kleine Schiffchen hielt sich aus Angst vor Seeräubern die ganze Zeit dicht bei der Küste, und sein Kapitän - ein fröhlicher, schwarzhaariger, schwarzäugiger Grieche, dessen drei Söhne die Besatzung bildeten, erklärte, sie blieben deshalb in seichtem Wasser, um größere feindliche Schiffe auf Abstand zu halten. Sie könnten bis unmittelbar an den Strand fahren, während die größeren Schiffe auf Grund laufen würden.
    »Aber was ist, wenn Ihr unmittelbar an der Küste durch tiefes Wasser segelt?« erkundigte sich Jim. Sogleich regte sich etwas an seinem rechten Schulterblatt, wo Kob es sich in einem Rucksack bequem gemacht hatte. Einen Moment lang fürchtete er, Kob würde den Kopf hervorstrecken und sich in die Unterhaltung einmischen, doch der Kobold verhielt sich still.
    »Wenn wir das Boot nicht mehr retten können, dann retten wir uns eben selbst«, antwortete der Kapitän mit einem Achselzucken. »Das ist besser, als im Falle einer Gefangennahme gepfählt oder gekreuzigt zu werden.«
    Jim ließ sich das durch den Kopf gehen; oder vielmehr versuchte er es. Er hatte geglaubt, er sei nach der langen Seereise von Britannien bis in den Süden unempfindlich gegen Seekrankheit. In Wirklichkeit hatte er sich auf unterschiedliche Weisen fortbewegt; übers Meer, zu Pferd und des Nachts in Drachengestalt oder auf einem Rauchschwaden, denn der kleine Kobold war imstande, auf einem Rauchschwaden überallhin zu gelangen und ihn obendrein mitzunehmen.
    Am liebsten wäre er mit Kob bis nach Zypern geflogen. Statt dessen war er Brians Route gefolgt, um festzustellen, ob Brian unterwegs nicht zufällig gefangengenommen, eingekerkert oder verletzt worden war -womit in mittelalterlichen Zeiten durchaus zu rechnen war.
    Kob war währenddessen ein angenehmer Reisebegleiter gewesen, und Jim hatte nicht bedauert, den Kobold auf Angies Drängen hin mitgenommen zu haben; sollte ihm unterwegs etwas zustoßen, würde Kob Angie benachrichtigen.
    Bis jetzt hatte Jim geglaubt, einer der Vorzüge des Reisens bestünde darin, daß es immun gegen Seekrankheit machte. Das Schaukeln und Schlingern des kleinen Bootes in den küstennahen Wellen hatte jedoch bereits seine Wirkung getan. Richtig übel war ihm zwar nicht, doch er fror und hatte ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend, was ihm die Konzentration erschwerte.
    »Angenommen, wir müßten an Land gehen und flüchten«, sagte Jim. »Was wäre, wenn sie ein kleines Boot hinter uns herschicken und mich gefangennehmen würden?«
    In Europa hätte man eine kostbar gewandete Person normalerweise festgehalten, um ein Lösegeld zu erpressen.
    Der Kapitän zuckte die Achseln.
    »Man würde Euch sämtliche Wertsachen abnehmen und anschließend mit Euch genauso verfahren wie mit uns«, antwortete er.
    »Wenn wir zusammenblieben«, sagte Jim, »könnten wir sie vielleicht abwehren, wenn sie nur wenige sind.«
    Der Kapitän nickte heftig mit dem Kopf. Jim faßte neuen Mut, doch dann fiel ihm ein, was die Geste bedeutete. Er mußte sich erst noch daran gewöhnen, daß ein Nicken im Nahen Osten >nein< und ein Kopfschütteln >ja< bedeutete.
    Trotzdem fühlte er sich erleichtert. Wenn die anderen keinen Widerstand leisten wollten, würde es ihm leichter fallen, sich um sich selbst und um Kob zu kümmern. Sie

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