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Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Titel: Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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feierlich«, antwortete Brian. »Und dieses Gelöbnis werde ich bestimmt nicht brechen. Ich gebe Euch mein Wort, daß ich die Suche nach Gerondes Vater in dem Moment wieder aufnehmen werde, da ich Sir Mortimor und seiner Burg den Rücken kehre.«
    »Warum können wir denn nicht beide zusammen fortgehen?« fragte Jim. »Eure Verpflichtungen als Gast...«
    »Sind meine Verpflichtungen!« entgegnete Brian scharf. »Ich habe noch nie mein Wort gebrochen; und so soll es auch bleiben, Gott ist mein Zeuge.«
    »Ihr sprecht jetzt von Eurer Verpflichtung Sir Mortimor gegenüber, nicht wahr?« sagte Jim. »Was genau habt Ihr ihm versprochen?«
    »James...«, setzte Brian verärgert an, dann stockte er und sah auf den Tisch und den Weinkelch nieder, nahm einen Schluck daraus und wandte sich wieder an Jim. »James, ich werde die Suche fortsetzen. Allerdings könnte es zu einer kurzen Verzögerung kommen. Ihr habt recht. Es gibt etwas, das ich Euch nicht gesagt habe; und es betrifft eine Schwäche von mir. Die Sache ist nämlich die - ich habe so gut wie kein Reisegeld mehr.«
    »Kein...?« Jim stockte. »Ich wollte Euch nicht...«, fuhr er fort, seinen Freund fassungslos musternd. Brians offenes, schmalknochiges Gesicht mit den blauen Augen und der Hakennase wirkte irgendwie trotzig. Er verschluckte den Ausdruck >zu nahe treten<, der ihm auf der Zunge gelegen hatte, und wählte seine Worte neu.
    »Ich möchte nicht aufdringlich sein«, fuhr er fort, »aber wie kommt es, daß Euch das Geld so schnell ausgegangen ist? Ich dachte, Ihr hättet genug für mehrere Monate mitgenommen, wenn nicht gar für ein ganzes Jahr.«
    »Das hatte ich auch«, sagte Brian. »Es ist ganz allein meine Schuld, James. Wir sind alle Sünder und haben unsere Schwächen. Eine meiner Schwächen ist das Würfelspiel, wie Ihr wißt. Eigentlich hätte ich derlei Dingen für die Dauer der Reise abschwören müssen, doch daran habe ich nicht gedacht.«
    »Und was ist passiert?« erkundigte sich Jim.
    »Wie Geronde Euch bestimmt gesagt hat, kam ich zunächst nach Zypern«, erklärte er, »weil ich mir von einem gewissen Sir Francis Neville, einem Neffen dritten Grades und Ritter der Johanniter, einen Rat erhoffte. Ich wußte, daß er sich in einer Angelegenheit, welche die Johanniter und gewisse wohlhabende und einflußreiche Bewohner der Insel betrifft, hier auf Zypern aufhielt. Geronde hat Euch vielleicht davon erzählt.«
    Jim nickte.
    »Als ich hier ankam«, fuhr Brian fort, »war Sir Francis bereits zum Stammsitz seines Ordens weitergereist, der in einem Hospital in Jerusalem beheimatet ist, das übrigens St. Johannes von Jerusalem heißt und von dem sich natürlich auch ihr Name ableitet. Eigentlich nennen sie sich Orden der Ritter von Rhodos. Ich hatte gehofft, er könnte mir sagen, wie ich am besten nach Palmyra komme, und mich über die dortigen Sitten und Gebräuche aufklären.«
    Brian zögerte. In der Annahme, er habe bereits ausgeredet, ergriff Jim das Wort.
    »Daß er nicht mehr da war«, sagte Jim, »kann Euch aber doch wohl kaum Euer Geld gekostet haben - es sei denn, man hat es Euch gestohlen.«
    »Nein«, sagte Brian, »um mich zu bestehlen, hätte es schon eines besonders tapferen Räubers bedurft. Nein, zwar war mein Neffe Sir Francis nicht mehr hier, dafür hat er natürlich viele Freunde, wie ich herausfand, als ich seinen Namen anderen Herrschaften gegenüber erwähnte; und diese Freunde hießen mich in gutnachbarlicher Manier willkommen. Ihr müßt wissen, James, daß sie mich von einem zum anderen weiterreichten -der eine wußte nämlich etwas über Palmyra, kannte jedoch nicht den günstigsten Weg dorthin, ein anderer zwar den Weg, nicht aber die Stadt, während ein dritter wiederum über die zwischen Zypern und Tripolis verkehrenden Schiffe Bescheid wußte, welches der beste Hafen ist, um nach Palmyra zu gelangen. Palmyra, müßt Ihr wissen, liegt von Tripolis und all den anderen Hafenstädten im Süden aus nämlich ein Stück weit landeinwärts.«
    »Fahrt fort«, sagte Jim.
    »Verhängnisvoll dabei war«, erklärte Brian, »daß mich jeder neue Herr, den ich kennenlernte, ausgiebig bewirtete - und jedesmal schlössen sich dem auch einige Runden Würfelspiel an.«
    »Oh«, machte Jim. »Und dabei habt Ihr Euer ganzes Geld verloren?«
    »Aber nein«, sagte Brian, »alles bestimmt nicht. Nur einen kleinen Teil. Da habe ich schon aufgepaßt. Doch dann wurde ich in Episkopi Sir Mortimor vorgestellt, der dort etwas zu erledigen hatte, und

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