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Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Titel: Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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häufig, wenn ich gejagt werde. Ich verschwinde hinter einer Ecke, und wenn mir die Jäger nachkommen, erblicken sie lediglich einen Gang, aber keinen Hund. Erst wundern sie sich, und dann suchen sie woanders nach mir. Später lasse ich mich wieder blicken und streune weiter umher - es ist nämlich einfacher, wenn man gesehen wird, wißt Ihr. Wenn ich nicht gesehen werden will, muß ich mich ständig anstrengen.«
    »Und wenn du dich unsichtbar machst, gilt das auch für alles, was du bei dir hast?«
    »Gewiß, Meister«, sagte Kelb.
    »Gut«, meinte Jim. »Dann habe ich eine Aufgabe für dich. Du wirst Brian und mich zu dem geheimen Fluchttunnel bringen, den du erwähnt hast. Und jetzt werde ich dir sagen, was du tun sollst, Kelb. Wende mir die Seite zu und lehne dich an die Gitterstäbe unserer Zelle.«
    »Wenn ich das tue«, sagte Kelb mit einem neuen, verschlagenen Unterton, »werdet Ihr mich dann vor Sakhr al-Dschinni beschützen? Wenn ja, so will ich Euer treuester Diener sein.«
    »Du kannst gar nicht treuer sein als ich«, warf Kob eilig ein. Er sprang auf Jims Schulter und klammerte sich an dessen Hals fest.
    »Doch, das kann ich«, entgegnete Kelb.
    »Nein, kannst du nicht!« widersprach Kob. »Auf gar keinen Fall!«
    »Hört auf damit«, sagte Jim. »Darüber wollen wir nicht streiten. Kob, du bist mein alter, getreuer Kob von Malencontri. Was dich betrifft, Kelb, so mußt du dich erst einmal über ebenso viele Jahre hinweg als treu erweisen, wie Kob mir bereits dient...«
    »...Und zwar seit Mylord und Mylady in Malencontri eingezogen sind«, warf Kob ein. »Ich weiß, zu Anfang habe ich nicht viel mit Euch geredet... und so weiter, Mylord. Aber ein Kobold ist den Bewohnern des Hauses, in dem er lebt, stets treu ergeben. Und Euch und Eure Dame habe ich von Anfang an gemocht. Ich bin der treueste ... der treueste ...«
    »Ja, Kob«, sagte Jim. »Reg dich nicht auf. Du kannst ganz beruhigt sein, und ich bin froh, daß du dich wieder in Erinnerung gebracht hast. Einen Moment lang habe ich nur noch an Brian und mich gedacht. Lehn dich an die Gitterstäbe, Kelb; ja, ich verspreche dir, dich unter meinen Schutz zu nehmen - und zwar solange, bis du mir Anlaß gibst, dich fallenzulassen. Daher solltest du dich stets von deiner besten Seite zeigen.«
    »Niemand soll mich an gutem Betragen übertreffen«, erwiderte Kelb.
    »Es ist völlig ausgeschlossen, daß du...«, setzte Kob energisch an, doch Jim fiel ihm ins Wort.
    »Kob«, sagte er, »laß gut sein. Ich habe dir gesagt, du bist mein alter, vertrauenswürdiger Gefolgsmann, während Kelb sich erst noch bewähren muß. Und nun, Kelb, werden wir drei uns in kleine Insekten verwandeln, und du wirst uns zu dem Geheimgang bringen. Kennst du den Weg dorthin?«
    »Ich kenne ihn«, winselte Kelb. »Er liegt gleich hinter dem Paradies...«
    »Das reicht«, sagte Jim. »Lehne dich gegen die Gitterstäbe.«
    Kelb zögerte immer noch.
    »Was hat mein Gebieter vor?« erkundigte er sich mißtrauisch.
    »Nichts Besonderes«, antwortete Jim.  »Ich werde mich, Brian und Kob in Flöhe verwandeln, und dann verstecken wir uns in deinem Fell. Du schleichst dich zum Ausgang, und wenn du dich unsichtbar machst, verschwinden auch wir.«
    »Herr, ich bin mir nicht sicher, ob Ihr tatsächlich unsichtbar werdet, wenn ich es werde«, sagte Kelb.
    »Wenn der Hund sich unsichtbar machen kann, weshalb dann nicht auch uns?« fragte Brian. »Dann brauchten wir uns nicht in Flöhe zu verwandeln.«
    »Ich kann nicht, Herr«, sagte Kelb.
    »Wieso nicht?«
    »Er ist ein Elementargeist, kein Magier«, erklärte Jim. »Genug geredet. Kelb - an die Stäbe!«
    »Ich sehe trotzdem nicht ein, weshalb es nicht möglich sein soll«, murmelte Brian.
    »Als Flöhe sind wir sowieso zu klein, um bemerkt zu werden«, meinte Jim ungeduldig. »Los jetzt, Kelb!«
    Kelb wandte sich zur Seite und preßte sich gegen die Gitterstäbe.
    Jim hatte sich noch nie in ein Insekt verwandelt. Er hatte schon gehört, wie Carolinus Menschen, Tieren oder Elementargeistern damit gedroht hatte, sie in Insekten zu verwandeln, und er hatte mit angesehen, wie Carolinus einen zehn Meter langen Seeteufel in einen Riesenkäfer verwandelt hatte. Jim hingegen hatte sich noch nie in ein Tier verwandelt. Gleichwohl schien ihm aufgrund der Kraft der Vorstellung in letzter Zeit nichts unmöglich zu sein, und er vermochte keine Gründe zu entdecken, die gegen seinen Plan gesprochen hätten. Sie würden einfach auf Kelbs Rücken aus dem

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