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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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niebehelligt. Aber wie ich bereits sagte der Überfall war als Protest gegen die Königliche Steuern gedacht, wodurch das Ganze zu einer Angelegenheit des Throns wird.«
    Der König seufzte. Er schloß erschöpft die Augen und für eine Sekunde sah Jim, wie ein kleines, grimmiges Lächeln seine Lippen kräuselte.
    »Nun gut.« Der König öffnete wieder die Augen »Gegen welche Steuer protestierten sie?«
    »Gegen jede. Deshalb ist diese gesetzlose Handlung so bedeutsam, Euer Hoheit. Sie protestieren gegen die Steuer auf Erbschaften, die Steuer auf Verkäufe und Besitzwechsel und viele andere. Ich habe Euch gegenüber schon zuvor erwähnt, daß in diesem Königreich das Gespenst des Verrats umgeht, das versucht, den Frieden Eures Reiches zu stören. Ihr werdet Euch daran erinnern, daß ich die Namen des Grafen von Oxford und Sir John Chandos erwähnte.«
    »Nicht Chandos, um Gottes willen!« sagte der König ärgerlich. »Chandos ist ein Mann und Krieger nach meinem Herzen. Zudem ist er viel zu nützlich, um ihn in irgendeiner seiner vielen Pflichten ersetzen zu können. Ich frage mich manchmal, wie er es schafft, so viel zu tun. Und war es nicht Chandos, der diesen Plünderertrupp zur Strecke gebracht hat, der sonst Eure Ländereien verwüstet hätte?«
    »Chandos ist sehr erfahren und klug. Erinnert Ihr Euch daran, daß unter den Plünderern ein Ritter aus Somerset war, Sir Brian Neville-Smythe, und bei Chandos Truppe dessen enger Freund, der Drachenritter? Ist es nicht vorstellbar, daß beide vielleicht deshalb anwesend waren, aber auf verschiedenen Seiten, um dafür zu sorgen, daß Chandos die Sache so leicht und ohne große Verluste erledigen konnte? Erinnert Ihr Euch auch, wie ich vermutet habe, daß bei dem Scharmützel Magie eingesetzt wurde?«
    »Verdammt! Jetzt klingt Ihr wie Lady Falon! Wenn dort Magie im Spiel war – nun, der Drachenritter ist ein Magier oder nicht? Vielleicht hatte er einen Grund, seine Kunst einzusetzen. Was spielt das für eine Rolle? Schließlich hat Euer Besitz keinen Schaden erlitten. Der Protest – wenn es wirklich einer war – schlug fehl. Warum sollen wir uns darüber noch weiter den Kopf zerbrechen?«
    »Weil wir immer noch Leute wie Oxford oder Chandos bei Hofe haben, die zu klug sind, um Euer Hoheit offen zu widersprechen, sich aber statt dessen andere Mittel und Wege ausdenken, um gegen Euch zu opponieren.«
    »Ja, ja, Agatha sagt mir das auch laufend. Ich kann verstehen, daß sie diesen Magier – diesen Drachenritter, meine ich – nicht mag, und es ist gut möglich, daß sie Chandos nicht mag. Aber beide waren in der Vergangenheit von Nutzen, und das können sie in der Zukunft auch wieder sein. Ich habe bis jetzt keinen Beweis dafür gesehen, daß sie für mein Königreich und mich eine Gefahr darstellen.«
    Jim lächelte grimmig vor sich hin. Für ihn war offensichtlich
    – und das war es bestimmt auch für Cumberland –, daß derKönig das alte Spiel der Regenten – teile und herrsche – spielte. Er wollte, daß so viele wie möglich in seinem Umkreis einander an die Kehlen fuhren, damit sich nicht genug zusammenschlossen, um für ihn eine Bedrohung darzustellen.
    Aber Cumberland antwortete weiterhin aalglatt und zermürbte seinen königlichen Halbbruder.
    »Lady Falon arbeitet unermüdlich im Interesse Eurer Hoheit, nicht nur hier bei Hofe, sondern auch bei anderen Gelegenheiten wie der Weihnachtsfeier des Grafen von Somerset – wo sie ihr Bestes tat, Euren Königlichen Sohn davon abzuhalten, sich übermäßig dem Trunk und der Dummheit hinzugeben. Sie hat versucht, wie eine Mutter für ihn zu sein, aber davon will er nichts wissen. Dennoch versucht sie es weiter.«
    »So, so…« Der König nahm einen Schluck aus seinem Glas. »Das mag schon wahr sein. Sie ist aber ein paar Jahre zu jung um für ihn eine Mutter sein zu können. Allerdings bezeigt sie mir ihre Zuneigung auf jede nur mögliche Weise. Dennoch, Cumberland, dürfen wir nicht vergessen, daß sie nur eine Frau ist, ein armes Ding, von dem man nicht erwarten kann, daß es alles so gut versteht wie Ihr und ich.«
    »Aber ich wünsche«, fügte er sehnsüchtig hinzu »daß sie endlich von ihrem dummen Ausritt zurückkäme und hierbliebe.
    Auf jeden Fall, was die andere Sache betrifft, habe ich schon wiederholt gesagt, daß Ihr Euch selbst darum kümmern müßt. Ich will damit nichts zu tun haben. Macht, was Ihr wollt – nur vergrault mir wertvolle Leute wie Chandos oder gar Oxford nicht, deren Dienste

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