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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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gehörte, auf dem er stand – was mit Brief und Siegel auch der Fall war. Und der ganze restliche Boden des Königreichs dazu.
    Leise traten Edgar und Jim, mit Kob auf der Schulter, aus dem königlichen Weg und sahen zu, wie der Regent in die Richtung ging, aus der sie gerade gekommen waren. Dann schritten sie durch die Tür, durch die Seine Hoheit gerade hereingekommen war, und standen endlich in einem Zimmer, das keinen weiteren sichtbaren Ausgang besaß.
    Allerdings befand sich eine große Feuerstelle in dem Raum, in der ein paar fast heruntergebrannte Scheite lagen. Daneben gab es ein großes Himmelbett mit zwei Tischen und ein paar gepolsterte Stühle. An den Wänden hingen Wandteppiche, und die Vorhänge am Bett waren von erlesener Qualität – dunkelblauer Samt. Zur Zeit waren sie zurückgeschoben und gaben den Blick auf ein ungemachtes Bett mit mindestens sechs riesigen Kissen und einer Unzahl Decken frei.
    »O seht, M'lord!« rief Kob und deutete auf die Feuerstelle.
    »Ich sehe«, antwortete Jim. Die Scheite waren zu verkohlten Stümpfen heruntergebrannt, und von den schwach glühenden Enden stiegen nur noch winzige Rauchwölkchen auf. »Brauchst du nicht ein größeres Feuer mit mehr Rauch?«
    »Nein, das reicht schon, M’lord!« rief Kob freudestrahlend und sprang von Jims Schulter aus in die Feuerstelle, genau über die verbliebenen Flämmchen. »Warte!« rief Jim ihm hinterher. Kob war bereits den Kamin hinauf verschwunden gewesen, aber nun tauchte er wieder mit dem Kopf nach unten hängend auf und sah Jim fragend an.
    »Ja, M'lord?«
    »Was wirst du tun, wenn du auf den Kobold triffst, der zu dieser Burg gehört?«
    »Ach, ich grüße ihn!« sagte Kob. »Und dann grüßt er mich…«
    »Er wird dich nicht sehen können«, erinnerte Jim Kob. »Laß mich den Zauber aufheben, der auf dir ruht, damit andere Kobolde dich sehen können. – So! Was aber, wenn er nicht sehr freundlich zu dir sein sollte?«
    »Ach, M'lord, alle Kobolde sind freundlich zueinander. Wir sind nie so… so… nun, wie ein paar von euch großen Leuten.«
    »Nun«, sagte Jim, »nach dem, was du mir erzählt hast, warst du zu dem Kobold auf der Burg des Grafen von Somerset ziemlich grob.«
    »Wirklich?« Kobs Gesicht drückte ungläubiges Erstaunen aus.
    »Sicher«, antwortete Jim. »Du hast ihn arg herum kommandiert und so getan, als ob du besser wärst als er.«
    »Das habe ich gemacht?« fragte Kob noch immer ungläubig.
    »Ja!«
    Von einem Augenblick zum nächsten verlor Kob Gesicht den erstaunten Ausdruck.
    »Ach, das war etwas anderes, M'lord. Seht Ihr, Ihr hattet mir gerade den wundervollen Namen gegeben, den ich nicht behalten durfte – erinnert Ihr Euch daran? Darf ich ihn sagen?«
    Jim nickte.
    »Kob Eins de Malencontri«, sagte Kob, und ein paar Tränen rollten seine Stirn hinunter.
    Jetzt hatte Jim ein schlechtes Gewissen. »Nun, Carolinus sagte mir, ich dürfte einem Kobold keinen Namen geben. Aber vielleicht kann ich bei dir eines Tages eine Ausnahme
    machen.«
    »Glaubt Ihr wirklich, M'lord?«
    »Wir werden sehen«, sagte Jim. »Wie dem auch sei, ich wollte dich nur vorwarnen, daß dieser Kobold hier möglicherweise denkt, er habe einen höheren Rang als du, da er der Kob des Königs ist. So, bist du sicher, daß du in dieser Wand einen Geheimgang finden kannst, wenn es einen gibt?«
    »Aber sicher, M'lord. Seht Ihr, ich mache, daß der Rauch alles abfühlt. Und wenn es irgendwo einen Riß gibt oder ein kleines Loch, dann wird der Rauch seinen Weg hineinfinden. Es könnte allerdings ein bißchen dauern.«
    »Das ist schon in Ordnung.« Jim hatte eine Idee: »Du fängst an, und Edgar bleibt hier und wartet auf dich, damit er mir Bescheid geben kann, wenn du etwas gefunden hast.«
    Kob verschwand, kam aber kurze Zeit später wieder zum Vorschein.
    »Ihr könntet wohl nicht bewirken, daß ich jedes Mal unsichtbar bin, wenn ich eine Feuerstelle verlasse, M'lord?«
    »Nein«, sagte Jim und dachte daran, was auf Malencontri geschehen könnte, wenn er das tat. »Schade.« Kob verschwand wieder.
    »Wohin geht Ihr, Magier?« fragte Edgar beunruhigt.
    »Dahin zurück, wo Cumberland saß. Macht Euch keine Sorgen. Wenn irgendwer reinkommt, kann er Euch nicht sehen. Bemüht Euch nur, nicht im Weg zu stehen, so daß niemand mit
    Euch zusammenstößt.«
    »Das werde ich tun, Magier. Ihr könnt mir vertrauen.«
    Jim war sicher, daß er Edgar wenigstens für eine Weile vertrauen konnte, und ging durch die verschiedenen Räume

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