Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
ich vielleicht noch einmal brauchen werde. Oxford ist schließlich nicht eben ein unbedeutender Wicht.«
    »Es soll so geschehen, wie Ihr es wünscht, Hoheit. Aber es wäre sicher klug, eines im Auge zu behalten: Obwohl Lady Falon, wie Ihr sagt, nur eine Frau ist und mit all den Merkwürdigkeiten ihres Geschlechts behaftet – die ich, das bekenne ich offen, nicht verstehe, da ich ein Mann der Praxis bin, der wenig Zeit für Frauen hat –, wird ihrem Geschlecht doch nachgesagt, wie Katzen über eine Einsicht zu verfügen, die sie vielleicht nicht beweisen kann, die aber dennoch zutrifft. Während ich noch nach den Beweisen suche, die Euer Hoheit braucht, könnte es sein, daß Lady Falons Instinkte bereits jene entlarvt haben, die Euch übel wollen. Es könnte sein, daß das Erspüren solcher Absichten einfach eine seltsame Gabe ist, mit der sie schon geboren wurde.«
    »Möglich«, sagte der König düster. »Sie setzt sich bei mir häufig genug durch. Ich stelle oft fest, daß ich Dingen zugestimmt habe, denen ich gar nicht zustimmen wollte…«
    Was auch immer der König als nächstes sagte, Jim hörte es nicht. Es wurde von einem schrillen Schrei, dessen Quelle nur wenige Zentimeter von Jims rechtem Ohr entfernt war, übertönt.
    »M'lord! Ich habe ihn gefunden. Kommt schnell!« schrie der aufgeregte Kob, der nun wieder auf Jims Schulter saß. »Ich habe sie gefunden – nicht nur einen Geheimgang, sondern zwei! Kommt schnell, solange ich sie offen habe!«
    Jim segnete den Augenblick, in dem er sie drei – sich selbst, Kob und Edgar – nicht nur unsichtbar, sondern auch unhörbar gemacht hatte. »Still jetzt!« sagte er zu Kob und wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem König und Cumberland zu. Aber was auch immer in den wenigen Sekunden, in denen Kob ihn unterbrochen hatte, gesprochen worden war, es war jetzt unwiederbringlich vorbei.
    »…Spanischer Wein«, sagte der König gerade zu Cumberland. »Sagt mir nicht, daß er bereits ausgegangen ist. Kommt demnächst eine neue Schiffsladung?«
    »Ich weiß es nicht, Hoheit«, antwortete Cumberland. »Ich kann veranlassen, daß Erkundigungen…«
    »Nun gut, Kob«, meinte Jim und verließ den Raum. »Zeig mir diese Geheimgänge.«
    Als Jim im letzten Zimmer ankam, war ein Teil des Mauerwerks um die Feuerstelle nach hinten in die Wand und dann zur Seite geglitten, so daß sich dort eine Öffnung zeigte. Edgar stand fast stolz daneben, als bewachte er sie. Kob hüpfte von Jims Schulter in das dunkle Loch.
    »Gut gemacht!« sagte Jim und trat selbst hinein. »Ich hätte nicht gedacht, daß du so schnell Erfolg hast.«
    »In Wahrheit habe nicht ich allein es getan, M'lord, sondern der Rauch.«
    »Oh, ich verstehe. In diesem Fall sollte ich euch beiden gratulieren. Edgar, Ihr bleibt hier. Ich sehe mir das näher an.«
    »Hier entlang, M'lord«, murmelte Kob. »Ihr müßt Euch, sobald Ihr drinnen steht, nach rechts wenden.«
    Jim duckte sich im niedrigen, feuchten Eingang, wandte sich nach rechts und stand dann in einem schmalen, staubigen Gang zwischen zwei Steinmauern. Der Gang war so eng, daß Jim die Wände beinahe mit den Schultern berührte. Er führte drei Schritte geradeaus an einer Treppe abwärts vorbei, die von dicken Kerzen an den Wänden schwach erleuchtet wurde, und machte dann einen Knick. Dort schien er vor einer dunklen Wand zu enden. Jim hielt an.
    »Wartet einen Augenblick«, sagte Kob. Es gab ein unheimliches, rasselndes Geräusch, und dann strömte Licht herein. Jetzt war ein sehr großer Raum zu erkennen, größer als alle anderen, die Jim hier bisher gesehen hatte. Die Möbel glänzten vor Sauberkeit – sauberer Boden, saubere Decke und ein helles Fenster mit einer Glasscheibe darin, und in der Zimmermitte lag ein Teppich. Niemand befand sich im Raum, aber wenn irgend etwas je wie ein königliches Gemach ausgesehen hatte, dann war es dieses Zimmer.
    »Das war es dann, Kob«, sagte Jim und sah in den Raum, ohne ihn zu betreten. »Es besteht kein Zweifel, daß der König über einen geheimen Weg zu Cumberland verfügt. Und jetzt, da ich dies gesehen habe, zweifle ich nicht daran, daß es etwas ähnliches – vielleicht nur eine einfache Tür – auch zwischen Cumberlands Gemächern und der Zimmerflucht Agatha Falons gibt. Das sagt eine Menge aus.«
    »Wenn M'lord die Treppen im Geheimgang hinunterginge«, sagte Kob geheimnisvoll, »würde er vermutlich noch mehr erfahren.«
    »Die Treppen hinunter? Es soll Gerede geben, daß der König Geheimgänge

Weitere Kostenlose Bücher