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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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mühte sich verzweifelt, auf den Beinen zu bleiben, bis er es nicht mehr schaffte. Seine Beine überkreuzten sich, und er fiel mit einem Geräusch zu Boden, das sich wie eine Wagenladung Steine anhörte, die auf Zement gekippt werden. Der Kopf des Königs prallte dermaßen auf den Steinboden, daß Jim unwillkürlich zusammenzuckte.
    Der König lag still am Boden.
    Einen Augenblick lang passierte nichts. Jim stand da und war von dem unerwarteten Sieg noch ganz betäubt.
    Hill ergriff die Gelegenheit und übernahm wieder seinen eigenen Körper. Jim fand sich in seinem wieder und sah, wie Hill zu dem gefallenen König trat. Hill stupste den Körper des Königs mit dem Zeh an. Aber er rührte sich nicht. Dann trat Hill zurück, wandte sich den versammelten Wurzeln zu und breitete die Arme aus.
    Und die Wurzel pfiffen – ein Tosen aus ununterbrochenem Pfeifen, das von den Höhlenwänden zurückgeworfen wurde und Jim betäubte. Die Wurzel brandeten wie eine Welle an und schwemmten Hill hoch zum Thron. Dann zog sich die Welle wieder zurück und ließ Hill oben stehen, die funkelnde Königliche Robe hing von seinen Schultern. Erst als all die gemeinen Wurzel wieder am Boden standen, hörte das Pfeifen auf.
    Langsam setzte sich Hill auf dem Thron nieder, und als er das tat, fühlte Jim mit seinem eigenen Körper, wie etwas, einem starken elektrischen Strom nicht unähnlich, aus der Tiefe des Planeten zum neuen König aufzusteigen schien. Von einem Augenblick zum anderen glühten all die kleinen Formen glitzernden Metalls auf der Robe und dem Thron auf wie geschmolzenes Gold.
    »Ach«, sagte Brian, »der kleine Bursche war also der wahre Erbe des Königreichs.«
    Jim wandte den Kopf und starrte den Ritter an.
    »Wie…«, fragte er. »Warum glaubt Ihr, daß der Onkel keinen genauso großen Anspruch auf den Thron hatte?«
    »Also wirklich, James. Keinem bloßen Thronbewerber würde diese Art von besonderer Huldigung zuteil werden. All diese gewöhnlichen Leute konnten für den großen Burschen genauso pfeifen und haben es aus Furcht um ihr Leben wahrscheinlich auch getan, aber das Erzittern des Bodens unter den Füßen und das Silber, das in Gold verwandelt wurde? Hah! Jetzt ist es wieder Silber – seht Ihr? Aber nur einen Lidschlag zuvor war es Gold gewesen. Ihr habt das auch gesehen, nicht wahr? Den, den wir hierherbrachten, hatte recht mit der Vermutung, was seinem Vater passiert war. Das ist jetzt klar.«
    Jim öffnete den Mund, schloß ihn aber gleich wieder. Dieser Ort und diese Elementarwesen gehörten zu der Welt, in die Brian hineingeboren worden war. Jim wußte, daß es zu nichts führen würde, wenn er versuchte Brian klarzumachen, daß seine Folgerung eher eine Vermutung denn eine Tatsache war. Wie dem auch sei, es war ohnehin wahrscheinlicher, daß Jims logikdominierter Verstand aus dem zwanzigsten Jahrhundertden Instinkten und Überzeugungen seines Freundes unterlegen war. Davon abgesehen hatte auch Jim lieber Hill geglaubt als dessen Onkel.
    Jim wandte sich wieder dem Thron zu und bemerkte, daß Hill ihn ansah. Tatsächlich starrte Hill ihn sogar wütend an. Was auch immer die Regeln hier unten waren – ob es nur eine Sache von gutem Benehmen war, nur die Königliche Familie Gefühle zeigen durfte oder die gewöhnlichen Wurzel es nicht konnten –, es spielte keine Rolle. Wichtig war nur, daß Hill Jim von seinem Thronsessel aus finster anblickte.
    »…verdammt tüchtiger kleiner Bursche!« sagte Brian gerade fröhlich in Jims Ohr. »Habt Ihr gesehen, wie er den Größeren geschafft hat? Wirklich gut gemacht! Ich wünschte, ich könnte ihm das sagen.«
    »Das habt Ihr bereits…«, begann Jim unvorsichtigerweise, als ihn ein königliches Brüllen vom Thron unterbrach.
    »Ihr! Glück! Kommt her zu mir!« Jim hatte schon vorhin begonnen, sich eine Entschuldigung auszudenken, falls er gefragt würde, warum er sich in den Kampf zwischen Hill und dem früheren König eingemischt hatte. Aber er war unterbrochen worden und hatte seitdem keine Zeit mehr gehabt. Jetzt ließ ihm Hill auch keine Zeit mehr. Jim ging langsam zum Podest, seine Gedanken überschlugen sich, und hielt am Rand an. »Hier hoch!« befahl Hill.
    Jim trat auf das Podest und näherte sich dem frischgebackenen König. Als er den Thron schließlich erreicht hatte, hielt er wieder an. Sein und Hills Gesicht waren einen knappen halben Meter voneinander entfernt.
    »Warum habt Ihr Euch eingemischt?« wollte Hill ärgerlich wissen, aber mit so leiser

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