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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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zuviel – das wißt Ihr ja. Vielleicht stürzt er einen Becher hinunter, wenn er ordentlichen Durst hat, aber später trinkt er langsamer, bis er fast nichts mehr zu sich nimmt. Daher ist er nie – fast nie – das, was man betrunken nennen könnte.«
    »Das ist wahr«, stimmte Angie zu. Sie erinnerte sich daran, daß auch schon Jim ihr gegenüber diese Tatsache erwähnt hatte.
    »Und bei einem Festessen, wie dem am letzten Weihnachten beim Grafen von Somerset, schenken die Bediensteten Wein ein und geben auf einen Wink hin noch Wasser dazu. Um nicht aus der Reihe zu tanzen, wird Brian ebenfalls den Wein verdünnen lassen – wie alle anderen. Schön wäre, wenn die Wassermengen nicht so stark variierten. Brian weiß dann vielleicht nicht, wie viele Becher er leeren darf, ohne betrunken zu werden.«
    »Ich verstehe.«
    Wären Jim und Angie gerade frisch in diese mittelalterliche Welt gekommen, hätte sie nun gewiß versucht, Geronde darüber aufzuklären, daß das bloße Verdünnen nicht den Alkoholgehalt im Wein selbst verringerte. Aber sie und Jim hatten inzwischen gelernt, daß es keinen Sinn hatte, den Menschen des vierzehnten Jahrhunderts das Wissen des zwanzigsten zu vermitteln. Das gelang nie.
    »So, Ihr wollt also, daß Brian sich daran gewöhnt, seinen Wein mit Wasser zu versetzen, damit er künftig besser beurteilen kann, wieviel er verträgt? Jim sagte mir einmal, daß Brian seinen Weingenuß im Auge behalten würde, um notfalls immer noch Herr seiner Sinne zu bleiben.«
    »Das stimmt wohl, meistens zumindest. Dennoch sorge ich mich halt. Wie leicht kann ein Gelage in einem Schwertgeplänkel enden, wenn Brian keinen klaren Kopf behält. Macht es Euch etwas aus, uns zu helfen?«
    »Nein, selbstverständlich nicht. Ich helfe Euch mit Freuden. Aber was hat das Ganze mit Eurer Sorge um den Brautpreis zu tun?«
    »Das könnt Ihr Euch selbst beantworten!« antwortete
    Geronde ärgerlich.
    Angie starrte sie an.
    In dem Augenblick klopfte es an der Tür.
    »Dieser elendigliche Brautpreis«, sagte Brian zu Jim, während er aufstand, um einen weiteren Blick durch die Schießscharte zu werfen, »ich zermartere mir das Hirn darüber, wie ich das Geld auftreiben könnte, und habe sogar einen Großen Schwur geleistet – keinen gewöhnlichen, versteht Ihr, James, sondern einen Schwur vor dem Altar meiner… nun, von dem, was von meiner Burgkapelle übrig ist – den Brautpreis zu entrichten, und müßte ich das Gold vom Teufel selbst leihen.«
    Er wandte sich von der Schießscharte ab, um sich wieder hinzusetzen. »Und so kam es dann, James«, sprach Brian, während er sich vorbeugte und Jims Arm mit dem Finger antippte, »daß sich mir innerhalb einer Woche plötzlich ein Weg auftat.«
    Er setzte sich auf dem Bett bequem zurecht. Offensichtlich rechnete er mit Jims Erstaunen, und Jim tat sein Bestes.
    »Wirklich?«
    »Wirklich.« Brian hielt inne, als ob er sich die folgenden Worte sorgsam überlegen wolle.
    »Ihr seid Euch bewußt, daß der König noch andere Berater hat als Sir John Chandos? Einige sind Grafen, andere Herzöge, wieder andere besitzen große Ländereien oder viel, viel Gold. Ein paar von ihnen hatten dem König letztlich geraten, neue Steuern zu erheben, wie vor kurzem den Kronenzehnt, der ein Zehntel des Einkommens beträgt, und die Wahlsteuer, die von einem Penny pro Jahr für die Ärmsten bis hin zu einem Pfund für Leute von hohem Rang reicht, und die neuen Steuern auf Landerwerb.«
    Brian schüttelte den Kopf. »All das zum jährlichen Zehnt an die Heilige Mutter Kirche« – Brian bekreuzigte sich – »und den anderen Abgaben, gegen die wir natürlich keine Abneigung hegen, die aber zusammen mit dem neuen Zins unser verfügbares Einkommen so weit auffressen, daß Leute wie der Graf von Oxford einen mächtigen Zorn hegen. Es ist so weit gekommen, daß man fest entschlossen ist zu handeln – natürlich nicht gegen den König selbst, aber gegen die, die dem Thron nahestehen.«
    Jim wurde unbehaglich zumute. Brian sprach über die höchste Ebene der Politik im Königreich. Der Graf von Oxford stritt sich schon seit langem mit dem Grafen von Cumberland. Dabei ging es um dies und das, in Wahrheit aber um das Ohr des Königs, bei dem Cumberland jedoch stark im Vorteil war, da er der Halbbruder des Monarchen war. Das war für Brian eine Nummer zu groß, dachte Jim beklommen.
    Üblicherweise, überlegte er, hätte Brian sich da herausgehalten, doch vielleicht hatte die Ernüchterung über Gerondes

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