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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Burgherrin brauchten, und da ich Sir Geoffreys Tochter war, könnte nur ich das sein. Mir würden die Männer von nun an Gehorsam schulden.«
    Angie schüttelte den Kopf und schnalzte bewundernd mit der Zunge.
    »Sie zögerten, stimmten mir aber schließlich zu. ›Nun denn‹, sagte ich zu ihnen, ›von jetzt an nehmt ihr nur noch von mir Befehle entgegen, nicht mehr vom Verwalter‹. Es war nämlich viel zu tun. Die Felder waren vernachlässigt worden, und die ganze Burg befand sich in einem üblen Zustand.«
    Geronde starrte abwesend Löcher in die Luft, als sie an das Vergangene dachte. »Ich trug ihnen auf, daß mir immer Bewaffnete zur Seite stehen sollten, wenn ich dem Personal Anweisungen zu erteilen gedachte. Von vornherein sollte klar sein, daß ich keinen Widerspruch duldete. Die Leute gehorchten meinen Befehlen. Ich zog in das Zimmer meines Vaters, und Walter postierte immer zwei seiner Männer vor der Tür.«
    »›Wenn mein Vater zurückkehren sollte‹, sagte ich zu den Leuten, ›werdet ihr ihn selbstverständlich behandeln, wie es eurem Herrn gebührt. Denkt aber daran, daß der Befehl über die Burg und die Ländereien so lange in meinen Händen liegt, bis er etwas anderes anordnet. Ab heute werde ich die Schlüssel der Burgherrin tragen – bis mein Vater mir befiehlt, sie wieder abzulegen‹«
    Geronde atmete ein paarmal tief durch. Ihre Stimme klang jetzt weniger scharf als vorher.
    »Vater kehrte erst nach dem Tag des heiligen Bartholomäuszurück, als unsere Äpfel schon reif waren, und blieb dann etwa einen Monat bei uns. Er sah den Gürtel der Burgherrin um meine Taille, er sah, wie die Bewaffneten und Dienstboten meinen Befehlen gehorchten, und er sagte nichts dazu.«
    Ihr Blick verfinsterte sich erneut. »Es war ihm völlig gleich, solange er sich nur nicht um alles kümmern mußte.« Mit bedrückter Mine sprach sie weiter.
    »Dann war er wieder weg. Für ein paar Monate. Dann kam er für kurze Zeit zurück. So ging das ein paar Mal, und schließlich zog er dann auf seinen Kreuzzug. Ich hielt den Verwalter für ungefähr ein Jahr, damit die Nachbarn nicht auf die Idee kämen, die Burg sei leichte Beute. Nur wenige hätten geglaubt, daß wirklich ich die Schlüssel halte. Aber dann sah ich zu, daß ich den tumben Säufer loswurde. Seitdem ist Malvern aufgeblüht, wie du weißt.«
    Eine Weile war es still. Geronde schien in Erinnerungen versunken zu sein, und Angie wartete ab.
    »Aber ich bin nicht gekommen, um dir diese alte Geschichte zu erzählen, Angela. Mein Vater ist zurück, und Malvern gehört ihm – obwohl ich verdammt sein will, wenn ich zulasse, daß Burg und Land zugrunde gerichtet werden, nur weil ich nicht da bin. Ich werde mein Augenmerk darauf richten, selbst wenn Burg Smythe mein Zuhause sein wird. Dieses Junggesellennest in Ordnung zu bringen und in ein gewöhnliches Heim zu verwandeln, wäre übrigens allein schon eine harte Nuß.«
    Wieder flammte der Ärger in ihr hoch. »Mein Vater ist nun fest entschlossen, von Brian einen Brautpreis zu verlangen. Er will nicht weniger als achtzig Pfund.«
    Angie war schockiert.
    »Mein Vater hat zwar geschworen, das Geld solle für mich sein, aber ich traue ihm in dieser Hinsicht nicht. Er könnte es dazu benutzen, eines seiner verrückten Abenteuer zu finanzieren. Es hat keinen Sinn, darüber zu reden. Ich habe getan, was ich konnte, um den Preis zu drücken, und niemand
    kann das besser als ich. Worüber ich aber wirklich reden will, ist Brian.«
    »Brian?« fragte Angie verwirrt.
    »Ja, Brian. Diese Forderung belastet ihn sehr.«
    Plötzlich brach sie ab und wandte sich einem anderen Thema zu. »Ach, Angela, versprecht, mir zu helfen.«
    »Aber sicher.«
    »Nun… wenn Ihr mit Brian bei Tisch sitzt, gleichgültig ob ich dabei bin oder nicht – es wird nicht nötig sein, wenn ich dabei bin –, also würdet Ihr ihn verwundert ansehen, wenn er kein Wasser in seinen Wein nähme?«
    »Ihn verwundert ansehen?« Angie übte sich noch immer in Geduld. »In Ordnung.«
    »Versteht Ihr, ich möchte, daß Ihr ihn nicht mißbilligend anschaut, sondern nur leicht überrascht darüber, daß er so etwas tut. Das ist alles.«
    »Das läßt sich mit Sicherheit einrichten«, antwortete Angie. »Sollte ich aber nicht den Grund dafür erfahren?«
    »Natürlich«, beeilte sich Geronde zu versichern. »Ich will, daß er seinen Wein immer und überall verdünnt. Er verabscheut das, und ich kann es ihm auch wirklich nicht verdenken. Er trinkt nicht

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