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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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dieses rauhe Zeitalter, in dem sie nun lebten, schon gut angepaßt, und Geronde hatte ihr viele wertvolle Ratschläge gegeben, wie eine Burgherrin eine Burg ohne den Herrn verwalten kann. Nein, es war keine Angst. Es bedeutete nur, daß sie ihn, Jim, in ihrer Nähe haben wollte. Und jetzt, da er gehen mußte, wollte sie ihn so bald wie möglich gesund wiederhaben.
    »Du benutzt Magie, nicht wahr, wenn es nötig ist. Ja?«
    »O natürlich.«
    Aber Angie wußte, daß Jim in letzter Zeit seine magische Energie als sehr kostbar einschätzte und sie nur im schlimmsten Notfall einsetzte, beispielsweise wenn es darum ging, einen Schutz um Roberts Zimmer zu wirken.
    Sie schloß ihren Ehemann in die Arme und kuschelte sich an ihn, doch seine Wärme verdrängte nicht das Frösteln in ihrem Inneren. Obwohl er es verneint hatte, fürchtete sie, daß er auch dann seine magische Energie aufsparen würde, wenn ihr Einsatz wirklich notwendig wäre, und deshalb in Gefahr geraten könnte.
     

Kapitel 7
     
    GANZ WIE SIR JOHN WÜNSCHTE, waren sie tatsächlich beim ersten Tageslicht aufgebrochen. Sie ritten nach Nordwesten auf Bath zu und dann zum Kanal von Bristol, wo sie sich auf ein Schiff nach Caerwent begaben. Von da nahmen sie die alte Römerstraße nach Caerleon und dann weiter nordwärts durch Kenchster, Leintwardine, Roxter, durch Warington, Wigan, Ribchester und Lancaster. Von dort aus ritten sie schnurgerade hoch nach Norden.
    Die Witterung war kalt.
    Aragh, der englische Wolf, bewegte sich gegen den Wind auf ihren Ursprung zu. Er war so leise wie sein Schatten, der über den sonnengefleckten Waldboden huschte und sich gegen die kleinen grünen Büsche abzeichnete, wo die majestätischen Eichen und Eschen genug Licht durchfallen ließen, um auch das Wachstum kleinerer belaubter Pflanzen zu erlauben. Araghs Nase war zu Boden gerichtet, seine Ohren standen aufrecht, und er lauschte aufmerksam, denn die Witterung war nicht in dem Sinne kalt, daß sie vor einiger Zeit hinterlassen wurde, sondern sie machte eher einen Eindruck, der ihm wie Kälte vorkam.
    Für Aragh war die Nase das, was für Menschen Geschmack und Farbensehen war. Durch sie hatte er Zugang zu einem reichen Informationsspektrum, an dem Menschen ohne etwas zu merken vorbeiliefen oder dem sie nur geringe Aufmerksamkeit schenkten, wenn sie denn schon mal etwas rochen. Wenn er diese Witterung also als kalt bezeichnete, dann lag das nur daran, daß dafür in der gesprochenen Sprache kein Wort existierte. Es war, als ob ein Mensch einen Geschmack, den er nie zuvor geschmeckt, oder eine Farbe, die er nie zuvor gesehen hatte, beschrieb. Diese Witterung gab ihm das Gefühl von Dunkelheit und eisiger Kälte.
    In all den vielen Jahren, in denen er sein Territorium nun schon gegen andere Wölfe verteidigte, war er noch nie auf diese Witterung gestoßen, und sie versetzte ihn von der Nasenspitze bis zum Schwanzende in höchste Alarmbereitschaft.
    Das war nicht einfach eine Fährte von jemandem, der diesen Weg vor ihm genommen hatte. Der Geruch kam mit dem schwachen Wind, der mit den Haaren in Aarghs Gesicht spielte, während der Wolf sich der Duftquelle gegen den Wind näherte.
    Der Geruch konnte von allem möglichen herrühren. Nur eins war sicher: Er gehörte zu etwas Unbekanntem, und Aragh bewegte sich daher mit der typisch wölfischen Vorsicht.
    Mit Vorsicht, nicht mit Furcht. Aragh hatte, seit er ein Welpe war, keine Furcht mehr gehabt. Aber er war vorsichtig und behutsam. Wenn sich vor ihm etwas Gefährliches befand, dann war es besser, wenn er es zuerst entdeckte – statt umgekehrt.
    Der Wald wurde lichter. Zwischen den großen Bäumen gab es immer mehr sonnenbeschienene Flecken. Ohne weiter darüber nachdenken zu müssen, wußte Aragh, daß er sich Burg Malencontri näherte, dem Heim seiner Freunde Jim und Angie Eckert, dem ungewöhnlichen Baron und seiner ebenso ungewöhnlichen Lady. Die Witterung wurde stärker, und Aragh verlangsamte seine Schritte. Er schob sich von Deckung zu
    Deckung vor. Plötzlich hielt er inne. Er hob die Nase, um besser Witterung aufnehmen zu können, und lugte durch die Äste eines kleinen Gebüschs. Seine Ohren waren nach vorne
    gerichtet.
    Aber er hörte kein Geräusch, und er sah nichts als ein Loch in einer leichten Bodenerhebung, das wie der Eingang eines Baus wirkte.
    Es gab keine Anzeichen auf irgendein lebendes Wesen, aber Aragh wartete. Die Witterung war jetzt deutlich und nah, und das Gefühl von Kälte und tiefer Dunkelheit

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