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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Carlisle. Während sich die drei jungen Ritter und die Soldaten in den Ställen einrichteten, ließen sich Sir John, Jim und Sir Bertram Makeworthy, der Majordomus des Grafen von Cumberland, der die Verwaltung der gräflichen Ländereien, Minen und Fischgründe innehatte, an der mit einem schneeweißen Tischtuch bedeckten Tafel zum Essen und zum Gespräch nieder.
    Sir Bertram war begierig, von Jims erstem Abenteuer, das er auf dieser Welt erlebte, zu hören.
    Jim hatte nicht mitgezählt, vermutete aber, daß der Majordomus ungefähr die dreihundertzwanzigste Person war, die die Geschichte unbedingt hören mußte.
    Wann immer Jim davon erzählte, betonte er, daß er die Dunklen Mächte am Verhaßten Turm nur mit Hilfe seiner Gefährten Brian, Aragh, Dafydd, Danielle, Carolinus sowie zweier Drachen besiegen konnte.
    Dies schien jedoch weder Sir Bertram noch all die anderen vor ihm zu begreifen. Viele Leute kannten die Geschichte schon aus den verschiedensten Liedern der wandernden Spielleute, und in all diesen Liedern war Jim der wichtigste – wenn nicht gar alleinige – Held. Die Geschichte von Jim selbst zu hören, war also etwas ganz Besonderes. Jim konnte erahnen, was in den Köpfen der Zuhörer vorging: Sie würden jeder eine eigene Version der Geschichte entwerfen, die um so glaubwürdiger erschiene, als sie ja vom Helden selbst stammte…
    Endlich kamen die drei zur Sache.
    »Ihr wißt, warum Sir James und ich mit unseren Männern hier sind, Sir Bertram?«
    »Ja.« Sir Bertram war ein großer stämmiger Mann Ende der Vierzig mit einem langen, bleichen Gesicht. Er sah aus, als ob er nur selten einen Grund zu lächeln fände. »Ihr erwartet, daß es hier Ärger gibt. Aber wo? In Carlisle selbst? Bei den
    Fischgründen? In den Minen oder auf den Weiden?«
    »Das weiß ich nicht«, antwortete Chandos. »Vielleicht sollte ich das Euch fragen. Hattet Ihr an einem dieser Orte in letzterZeit Ärger? Oder besser, habt Ihr im Augenblick irgendwo Schwierigkeiten?«
    »Schwierigkeiten!« Sir Bertrams Gesicht erfüllte die Erwartungen und nahm einen außerordentlich grimmigen und düsteren Ausdruck an. »Wann gibt es hier mal keinen Ärger? Ich muß mir von allen Seiten Beschwerden anhören. Die schottischen Grenzräuber haben Vieh gestohlen! Die Heringe wandern nicht! Die Minenarbeiter müssen einen Vorschuß auf ihre Erzförderung erhalten, sonst verhungern sie – die undankbaren Hunde wissen, daß ich sie nicht verhungern lassen kann! Wer würde sonst in den Bergwerken arbeiten? Ich habe ständig Ärger. Zuletzt mit den Minenarbeitern, wie ich schon sagte. Sie wollen nicht in die Stollen wegen der Piskies.«
    »Piskies?« fragten Jim und Sir John wie aus einem Mund.
    »Ja, ja«, antwortete Sir Bertram gereizt. »Feen könnte man sagen. Erdfeen. Die Minenarbeiter sagen, sie hörten sie graben. Und wenn erst einer oder zwei einmal gesagt haben, daß sie Piskies gehört haben, dann hören alle welche. Und dann legen alle ihre Werkzeuge nieder, gehen nach Hause und weigern sich, in die Schächte und Stollen zurückzukehren. Dann kann man nichts anderes tun als abwarten, bis die Leute wieder genug Mut gefaßt haben, um runterzugehen. Wieder erst einer oder zwei, und nach und nach fassen sich alle anderen auch ein Herz und folgen. Dann wird wieder eine Zeitlang etwas gefördert.«
    »Das sind in der Tat ernste Sorgen, Sir Bertram«, stimmte Sir John zu. »Ich interessiere mich aber für die Verwüstung von Ländereien oder sonstiger Besitztümer Eures Herrn, des Grafen. Und ich meine nicht die gelegentlichen Raubzüge der diebischen Schotten, sondern sorgfältig geplante Überfälle von Bewaffneten, die darauf abzielen, Schaden anzurichten und seiner Lordschaft Kosten zu verursachen.«
    »Davon habe ich nichts gehört.« Wachsamkeit gesellte sich zum Grimm auf Sir Bertrams Gesicht. »Müssen wir damit auch noch rechnen? Ich wußte, daß Ihr gekommen seid, um Euch von irgendwelchen Unruhen berichten zu lassen, aber ich wußte nicht, daß es sich um etwas derartig Großes handelt. Bewaffnete, Krieger – Gott schütze uns! Wenn uns das ins Haus steht, dann brauche ich dringend Eure Hilfe. Ich habe nicht genug Männer unter Waffen, um auf allen gräflichen Besitzungen Wachen aufzustellen.«
    »Ich fürchte, ein paar Wachen werden nicht reichen«, widersprach Sir John. »Es handelt sich um eine beträchtliche Streitmacht, die nichts als zerstören und Eurem Lehnsherrn Schwierigkeiten bereiten will.«
    Er nahm einen Schluck von

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