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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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wieder hervorkam.
    Das Gefühl der Besorgnis wurde drängend. Mit einem Zucken erwachte Jim und setzte sich auf.
    »Was ist geschehen?«
    Der Magier sah auf ihn hinunter.
    »Ihr habt Euch in Schlaf versetzt«, sagte Carolinus trocken.
    »Ich? Wie soll ich das denn getan haben?«
    »Ich habe keine Ahnung. Eure Methoden sind nicht die meinen. Ihr habt natürlich Magie benutzt.«
    »Ihr meint…«, fragte Jim erstaunt, »ich habe mich mit meiner eigenen Magie in Schlaf versetzt?«
    »Nun, was könnte ich wohl sonst meinen?« antwortete Carolinus scharf. »Natürlich habt Ihr Euch mit Eurer eigenen Magie in Schlaf versetzt. Mit wessen Magie könnt Ihr das denn sonst tun?«
    »Aber ich wußte nicht, daß meine eigene Magie bei mir wirken würde!«
    »Nun wißt ihr es, Leben und lernen. Die einfachste Sache der Welt, sollte man meinen, das anzunehmen, aber Ihr habt es offensichtlich nicht vermutet. Natürlich kann man die Kunst der Magie auch auf sich selbst anwenden. Wenn Ihr Euch von einem Ort zum anderen transportiert, wendet Ihr da nicht auch Magie auf Euch selbst an?«
    »Nun…«, wollte Jim antworten, wußte aber offenbar nicht, was er eigentlich sagen sollte.
    Natürlich hatte Carolinus recht. Als einer der drei Magier der Kategorie Eins Plus sollte er es wissen. Jim dachte an seine eigene Kategorie, eine magere Drei Plus, und das auch nur, da er kürzlich neu eingestuft wurde.
    Dennoch war da etwas Verblüffendes an der Sache. Ein Magier, der unbeabsichtigt Magie auf sich selbst anwendet, um sich in den Schlaf zu lullen…
    Mitten in seinen Gedanken fiel ihm plötzlich auf, daß Carolinus hier erschienen war, ohne daß er ihn gerufen hatte. Das tat der Magier üblicherweise nicht. Sonst mußte Jim ihm
    hinterherjagen, wenn er etwas von ihm wollte.
    »Nun, danke fürs Kommen«, sagte Jim hastig.
    »Nicht nötig, mir zu danken. Ich bin nicht aus Höflichkeit hier. Und ich bin nicht gekommen. Ihr redet nur mit einer Projektion. Ich bin nicht gekommen, da ich es nicht konnte.«
    »Warum denn nicht?«
    »Das geht Euch nichts an. Oder besser: Kümmert Euch nicht darum. Ich will mit Euch über wichtigere Dinge reden.«
    Jim starrte die Projektion von Carolinus an. Warum nur eine Projektion, fragte er sich? Er hatte angenommen, daß sein Lehrmeister jederzeit überallhin gelangen konnte.
    Gut, es hatte eine Ausnahme gegeben, als Carolinus krank war. In dieser Welt konnte Magie Wunden heilen, aber keine Krankheit.
    Jim rappelte sich auf und stand in Shorts und einem dünnen Hemd da. Gewöhnlich schlief er nackt, aber heute fror er trotz der Kleidung. Hastig warf er mehr Holz ins Feuer, dann wandte er sich wieder Carolinus zu.
    »Wie dem auch sei«, sagte er im Bemühen, seine schlechte Laune zu überwinden und Carolinus mit Fröhlichkeit und einer freundlichen Stimme die schlaftrunkene Schroffheit vergessen zu lassen, »es ist schön, Euch zu sehen, ganz gleich ob Ihr körperlich oder nur als Projektion anwesend seid. Ich nehme nicht an, daß Ihr mir verraten werdet, wie ich selbst eine Projektion von mir aussenden kann?«
    »Unter keinen Umständen.«
    Carolinus hatte Jim von Beginn seiner Lehrlingszeit an versucht beizubringen, daß er ihn keine Magie lehren würde – mit leidlichem Erfolg. Der alte Magier hatte Jim angewiesen, seine magischen Probleme selbst zu lösen. Als Jim dann mehr über das Wesen der Zauberei gelernt hatte, dämmerte ihm langsam: Es war nicht möglich, Magie – wie auch Musik oder Malerei – zu lehren. Sie konnte nur gelernt werden.
    Wahre Magie war eine kreative Kunstform. Für alles, was über gewisse elementare Fertigkeiten und Regeln hinausging, mußte jeder Magier seinen eigenen Weg finden. Jim stellte fest, daß Carolinus ihn wütend anfunkelte.
    »Verzeiht mir«, sagte Jim hastig. »Mein Geist ist ein wenig abgeschweift.«
    »Wie üblich, wenn ich das mal so sagen darf«, erwiderte Carolinus. »Wie dem auch sei, ich kann mich nicht die ganze Nacht lang zu Euch projizieren. Ich muß Euch etwas Wichtiges mitteilen. Deshalb seht Ihr mich hier.«
    »Worum geht es?« fragte Jim, plötzlich von Besorgnis erfüllt. »Hat es etwas mit Angie oder Robert zu tun?«
    »Nein«, sagte Carolinus knapp. »Mit den beiden hat das nichts zu tun. Ich habe nicht viel Zeit, und ich muß Euch zwei Anweisungen geben. Eine ist, mit KinetetE in Verbindung zu treten, wenn Ihr Hilfe braucht. Die andere: den König – unseren König hier in England – auf seinem Thron zu halten.«
    »Den König auf dem Thron

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