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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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hierhergekommen?«
    »Ich will verdammt sein, wenn ich das weiß! Meiner neuesten Kenntnis zufolge hatten sie sich noch nicht einmal formiert. Wenn man bedenkt, wie ihr Lager aussah, müssen sie sich schon vor einer Woche gesammelt haben. Ich habe keine Ahnung, ob sie schon vollzählig sind.«
    Chandos zuckte mit den Schultern. »Wir handeln am besten schnell. Im Augenblick haben sie ungefähr genauso viele Männer, vielleicht ein paar mehr. Aber zehn von denen sind Ritter, und jeder hat wahrscheinlich wenigstens einen Knappen dabei. Damit sind bei denen zwanzig Männer daran gewöhnt, die schwere Lanze im Kampf zu führen, oder haben das wenigstens trainiert. Wir sind nur zu zweit, dazu noch drei junge Ritter ohne Kampferfahrung und keinerlei Knappen – obgleich Dagget so gut wie einer ist.«
    Chandos füllte seinen Weinbecher nach. »Auf der anderen Seite sind meine Bewaffneten durchaus erprobt und haben auch Erfahrung mit dem Kampf zu Pferd. Die besten können mit uns eine Front bilden. Ich konnte bei den im gegnerischen Lager aufgestellten Schilden keine besonders angesehenen Wappen entdecken – abgesehen von dem Eures Freundes Brian.«
    »Brian?« fragte Jim erstaunt nach. »Er kann noch nicht hier sein. Er hat meine Burg noch einen Tag bevor ihr nach Malencontri kamt besucht. Habt Ihr ihn gesehen?«
    »Nein«, antwortete Chandos knapp. »Sie haben Zelte, und er war wahrscheinlich drinnen. Aber ich sah sein großes weißes Streitroß bei den anderen Streitrössern stehen. Das Pferd ist unverwechselbar, es ist so viel wert wie ein Lösegeld für einen König. Ich vergesse immer den Namen.«
    »Blanchard«, murmelte Jim sofort, während seine Gedanken rasten.
    »Daran ist nur unsere Langsamkeit schuld!« sagte Chandos ärgerlich. »Ich hätte ein höheres Tempo anschlagen sollen. Dann hätten wir schon vor zwei, wenn nicht gar drei Tagen hier sein können.«
    Sein Blick löste sich von Jims Gesicht, und ohne sich umzudrehen, erhob Chandos plötzlich seine Stimme. »Dagget!«
    Sofort öffnete sich die Tür mit einem Quietschen, und die dunkle, stämmige Gestalt, nur als Schattenriß gegen den Sonnenuntergang sichtbar, stand im Türrahmen. »Sir John?«
    »Wir wollen zu Abend essen!« sagte Sir John und drehte sich immer noch nicht um. »Essen und Trinken!
    Und stell uns einen Tisch herein sowie etwas, worauf man sitzen kann.«
    »Sehr wohl, Sir John.«
    Die Tür schloß sich, und Dagget samt Sonnenuntergang waren wieder verschwunden. Chandos wandte sich vom Feuer ab und ging zu den Speisen – Fleisch, Brot und Wein –, die man schon nach der Ankunft bereitgestellt hatte, hinüber. Er machte sich ein unförmiges Sandwich. Damit kehrte er dann zum Feuer zurück und sah Jim an.
    »Dagget reitet schon ein paar Jahre mit mir. Es wird nicht lange dauern, bis der Tisch bereitsteht. Danach können wir reden.«
    Das war nicht übertrieben. In überraschend kurzer Zeit saßen Jim und der ältere Ritter auf dicken, dicht gebundenen Astbündeln, über die je zwei Satteldecken geworfen waren, und sahen sich über einen kleinen Tisch hinweg an. Letzterer bestand aus dem schmalen Bett der Hütte, das man auf einige größere Steine gestellt hatte und über das eine weitere Satteldecke gelegt worden war. Zuoberst hatte man noch ein schneeweißes Tischtuch aus dem Gepäck Sir Johns ausgebreitet.
    Auf dieser weißen Oberfläche funkelten für jeden ein Silberlöffel und ein Silberbecher, eine Weinkaraffe aus Silber und eine Wasserkaraffe aus dem gleichen Edelmetall, die alle das Wappen Sir Johns trugen. Ferner stand da eine Suppenschüssel aus Steinzeug, die mit einem heißen Schmorgericht gefüllt war, zubereitet aus dem Fleisch und der Brühe, die ihnen von Burg Penrith mitgegeben worden waren, sowie Kräutern aus Daggets persönlichem Vorrat.
    Der Hauptgang bestand ebenfalls aus Fleisch, das während des Ritts – in ein sauberes Tuch eingeschlagen – zwischen Daggets Sattel und der Pferdedecke gesteckt und dadurch eine gewisse Zartheit bekommen hatte. Es wurde über einem der Feuer draußen geröstet und in Streifen geschnitten serviert. Das Mahl wurde mit einer Art süßem, heißem Brotpudding mit feinem Safranaroma abgerundet.
    »Laßt uns nun reden«, sagte Sir John schließlich, schob seinen leeren Teller beiseite und nahm noch einen Schluck Wein. »Ihr habt keine Einwände dagegen, daß ich den Befehl über das ganze Vorhaben innehabe? Nicht wahr?«
    »Vollkommen richtig«, sagte Jim herzlich. Es war eine reine

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