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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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können.«
    »Können wir uns überhaupt so leise nähern, daß sie uns nicht hören?« fragte Jim. »Zudem werden sie doch wohl Wachen aufgestellt haben.«
    »Sie werden mit Sicherheit Wachen aufstellen. Aber ich habe Männer, die diese auch im Dunklen finden und ihnen lautlos die Kehle durchschneiden können… Das Ganze ist natürlich nicht narrensicher. Vielleicht übersehen sie einen Posten, oder einer kann noch um Hilfe rufen, bevor er stirbt. Tatsächlich ist es sogar eher wahrscheinlich, daß ein Umstand eintritt, der verhindert, daß uns die Überraschung gänzlich gelingt. So geschieht es immer bei einem Kampf – Ihr mögt alles planen, aber der Zufall wird die Pläne über den Haufen werfen.«
    »Was werden wir dann tun?«
    »Nur das, wozu wir gekommen sind. Der Warnruf wird dazu führen, daß die echten Krieger im Lager wenigstens bewaffnet und bereit sind, wenn wir anrücken. Wenn sie auch nicht notwendigerweise schon gerüstet und auf dem Pferderücken sitzen. Es ist eher unwahrscheinlich, daß jemand schon gerüstet ist, es sei denn er hatte vor, die Posten zu kontrollieren. Obgleich es welche gibt, die in der Rüstung schlafen können – das würde ich etwa Eurem Freund Brian durchaus zutrauen. Aber ob das Lager alarmiert wurde oder nicht, wir müssen in jedem Fall zuschlagen und jeden Vorteil nutzen, den uns auch eine
    noch so kleine Überraschung bietet.«
    Jim nickte.
    »Ihr habt natürlich recht. Es scheint keine andere Wahl zu geben.«
    »Ich bin erfreut, das zu hören.« Chandos nahm seinen Becher und leerte den Rest Wein auf einen Zug. »Jetzt sollten wir vielleicht schlafen, da wir morgen frühzeitig bereit sein müssen.«
    »Ich sollte noch erwähnen«, sagte Jim hastig, »daß ich durch die Regeln der Magie, unter denen ich lebe, gezwungen bin, auf einer besonderen Matratze auf dem Boden zu schlafen.«
    »Natürlich«, antwortete Sir John. »Euer Pflichtgefühl gereicht Euch zur Ehre. Auf jeden Fall scheint es ohnehin nicht der Mühe wert zu sein, den Tisch abzubauen.«
    Einmal mehr erhob Chandos die Stimme, ohne sich damit aufzuhalten, den Kopf zur Tür zu wenden.
    »Dagget!«
    Sofort wurde die Tür geöffnet, und Dagget meldete sich.
    »Ja, bitte, Sir John?«
    »Zweige als Matratze und einige Pferdedecken für ein Bett für mich! Ich werde wie Sir James auf dem Boden schlafen.
    Den Tisch brauchen wir morgen früh wieder.«
    »Sehr wohl, Sir John.« Die Tür schloß sich.
    Passend zu seinem sonstigen höflichen Betragen schnarchte Sir John nicht. Jim, der seinerseits bei Gelegenheit schon beschuldigt wurde, nächtens zu sägen, sah mit Verdruß durch die Dunkelheit zu dem Haufen frischer Birkenzweige hinüber, wo der Ritter zwischen den Decken lag und im Gegensatz zu ihm schlief.
    Die Stunden vergingen, das Feuer brannte hinunter, der Raum wurde dunkler, und Jim war noch immer wach. Seine Gedanken kreisten um das, was Carolinus ihm gesagt hatte. Jim hatte das Gefühl, daß er in den Jahren auf dieser Welt bereits übertrieben häufig zur Zielscheibe der Dunklen Mächte geworden war. Könnte dies schon wieder der Fall sein?
    So weit Jim es verstanden hatte, waren die Dunklen Mächte eine Art bösartiger Kraft, die dadurch, daß sie sich in die Angelegenheiten der Menschen einmischte, die menschliche Rasse entweder in die Stagnation, in der keine weiteren Fortschritte gemacht werden konnten, oder in ein Chaos von bluttriefender Anarchie und Tod zu treiben.
    Manchmal arbeiteten die Dunklen Mächte mit Hilfe unnatürlicher Kreaturen wie Oger, Harpien oder dem Wurm, gegen die Jim mit seinen Kameraden beim Verhaßten Turm gekämpft hatte. Manchmal waren die Werkzeuge der Dunklen Mächte auch Menschen, wie Malvinne, der abtrünnige Magier. Sie hatten sogar versucht, Granfer zu benutzen, die älteste und größte Krake aller Meere. Es gab keine Möglichkeit vorherzusagen, was ihr nächstes Werkzeug sein würde.
    Endlich, als die Nacht schon fast vorbei schien, fiel Jim in den langersehnten Schlaf.
    Jim war sich nicht sicher, wie der Traum begonnen hatte, aber er konnte sich hinterher nur zu gut an den Teil erinnern, in dem Angie und er Hand in Hand einen schmalen Korridor entlangrannten, in dem es keine Deckung gab und ein Tornado auf sie zukam. Plötzlich bewegte sich der Boden unter ihnen, die Wände kamen auf sie zu und stürzten auf sie nieder. Er und Angie wurden unter dem tödlichen Gewicht der Steine in totaler Finsternis begraben.
    Sie konnten sich nicht bewegen. Sie konnten nicht atmen.

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