Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
Das letzte, woran er sich erinnerte, war Angies Hand, die herumtastenden Fingerspitzen, die sich streckten und seine berührten. Ihre Finger umschlossen einander, und dann wurde das letzte bißchen Leben in ihnen ausgelöscht.
    Jim saß kerzengerade im Bett und hustete. Die Hütte stand voller Qualm. Er verspürte das unbändige Verlangen zu husten, aber er schien dafür nicht mehr genug Luft zu haben. Jim kämpfte sich auf die Füße und stolperte blindlings in die Richtung, in der er die Tür vermutete. Er tastete sich an der Wand entlang, bis er die Tür endlich fand, fiel halb nach draußen und stolperte ein paar Meter weiter, bevor er anhielt.
    Plötzlich merkte er, daß er den Alptraum hinter sich gelassen hatte. Er stand draußen im stockdunklen Wald, der nur ein wenig von einem kleinen Feuer in der Mitte der Lichtung erhellt wurde, neben dem Chandos mit einem der jungen Ritter stand. Die beiden waren voll gerüstet, und sechs Bewaffnete standen in der Nähe. Diese drehten sich jetzt alle um und sahen Jim an. Der mittlerweile starke Wind trug den feuchten Geruch des nahenden Morgens mit sich.
    »Sir James!« sagte Chandos. »Ich hätte wissen können, daß Ihr von allein aufsteht, ohne geweckt werden zu müssen. Habt Ihr bemerkt, wie der Wind sich gedreht hat?«
    Ohne auf Jims Antwort zu warten, wandte Chandos sich wieder dem jungen Ritter zu, den Jim jetzt als Sir William Blye erkannte.
    »Ihr seht, Sir William«, sagte Chandos, »daß ein guter Ritter am Morgen eines Kampfes nicht geweckt zu werden braucht.«
    Sir William blickte zu Boden. Chandos wandte sich wieder Jim zu. »Aber Sir James! Ihr werdet Euch erkälten, wenn Ihr am Morgen so leicht bekleidet seid. Kommt wenigstens ans Feuer. Und du, Dagget, geh jetzt mit diesen Männern.«
    Sir William entfernte sich ebenfalls, und Jim ging zum Feuer. Die einzigen Orte, an denen es hier warm war, waren die Hütte, in die aber der Wind den Rauch hineingedrückt hatte, und das Feuer vor ihm. Dieses Feuer stellte ihn nicht wirklich zufrieden, aber es war gekonnt entfacht worden. Die Flammen loderten nicht heller als nötig, und Jim konnte die Wärme genießen, da das Feuer kaum qualmte.
     

Kapitel 11
     
    DAS FEUER WAR SCHON FAST zu vielversprechend. Die züngelnden Flammen, die Helligkeit und Wärme verhießen, zogen Jim an wie ein Magnet. Es dauerte jedoch nicht mehr als ein paar Sekunden, bis er wieder sehnsüchtig an die Hütte dachte, auch wenn sie voller Rauch war. Besser zu ersticken als auf einer Seite gebraten zu werden und auf der anderen zu gefrieren. In der schwachen Hoffnung, daß sich der Wind soweit gedreht hatte, daß der Rauch nicht mehr über den Abzug in die Hütte getrieben wurde, sah er sich um.
    Die Windrichtung war leider noch dieselbe. Aber Jim hatte die Hüttentür offen stehen lassen, und jetzt zog der Rauch aus der Hütte. Die Luft wurde schnell klarer.
    »Beim heiligen Georg«, sagte Chandos und drehte sich um, nachdem er Dagget und seinen Männern beim Aufbruch zugesehen hatte. »Das wird heute ein kalter Tag.«
    Befriedigt atmete er tief ein.
    »Ein guter Tag für uns. Ich fühle es in meinen Knochen. Aber, Sir James, ich würde vorschlagen, daß Ihr keine Zeit mehr verschwendet und Euch ankleidet und bewaffnet. In der Zwischenzeit werden wir das Feuer mit Erde löschen. Am Himmel wird es bald licht, und wir wollen nicht, daß die Feinde den Rauch unseres Feuers aufsteigen sehen. Schließlich sind sie weniger als einen Kilometer entfernt. Ich schicke Euch einen Mann, der Eure Sachen packen und aufs Packpferd laden
    kann, wenn Ihr es wünscht.«
    »Das wäre sehr freundlich«, sagte Jim fröstelnd.
    Jim mußte sich bremsen, um nicht zum Schutz der Hütte und
    den dort wartenden warmen Sachen zurückzurennen. Zusammen mit dem Rauch war auch die Erinnerung an den
    Alptraum fast verschwunden. Jim merkte, als er Gorp nach dem hastigen Genuß eines Bechers Wein und von etwas kaltem Fleisch bestieg, daß der Alpdruck, der ihn geweckt hatte, nicht länger auf seiner Brust lastete. Jetzt, mit klarem Kopf, sagte sich Jim, daß die Ursache für den schlimmen Traum wohl die uneingestandene Angst vor dem war, was heute morgen geschehen könnte.
    Er würde sich dem Kampf viel lieber stellen, wenn Brian an seiner Seite ritte, trotz Chandos' Waffenfertigkeiten und seinen außerordentlichen Fähigkeiten als Anführer. Brian würde sich wenigstens darum sorgen, wie es Jim im Kampf erginge. Jim fühlte sich allein und verlassen.
    Als Sir John über

Weitere Kostenlose Bücher