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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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teilnähme.
    Einen Kriegsrat zu organisieren war in letzter Zeit nicht leicht, dachte Jim. Jeder hatte seine eigenen Wünsche, und jedem mußte man gerecht werden. Und das größte Problem war Brian…
    Aber nicht nur Brian, auch Geronde, Danielle und Angie hatten darauf bestanden, an der Beratung teilzunehmen.
    Aragh lag auf einer Bank an einem Ende der Tafel. Die Hinterläufe hatte er zur Seite ausgestreckt und den Vorderkörper aufgerichtet, so daß sein Kopf sich fast auf Augenhöhe mit den anderen befand.
    Als endlich alles arrangiert war, setzte sich auch Jim. Brian sah ihn unnachgiebig an, sein Gesicht war noch immer blaß. Der verletzte Ritter hatte die Bediensteten tatsächlich dazu gebracht, ihn anzukleiden. Er trug sogar seinen Schwertgürtel.
    Ein Schwert zu tragen, war für einen Gast in einem befreundeten Haus ungehörig. Aber Brian wollte damit in erster Linie seine Bereitschaft zeigen, wie Jim vermutete, ob das den anderen nun gefiel oder nicht. Die Waffe zu ziehen oder womöglich damit zu kämpfen, dazu war Brian sicher noch nicht in der Lage.
    Zuerst herrschte am Tisch unangenehme Stille. Glücklicherweise erschienen nun, da alle saßen, die Bediensteten mit Weinkrügen, Wasserkrügen, Bechern und mehreren Platten mit kleinen Leckereien.
    Jetzt war es ganz offensichtlich an Jim, die Beratung zu eröffnen.
    Jim räusperte sich.
    »Dafydd, Aragh, Rrrnlf und ich haben uns das Loch im Wald zusammen angesehen. Rrrnlf sagt, daß es irgendwo ins Meer führt. Dafydd dagegen…« Jim merkte, daß er sich auf dünnes Eis begab. Dafydd hatte wahrscheinlich nicht damit gerechnet, daß die drei Frauen an der Beratung teilnehmen würden. Und weder Danielle noch Geronde sahen so aus, als würden sie freudig zustimmen, wenn ihre Männer an den noch zu besprechenden Aktionen teilnehmen wollten. Vorsichtshalber änderte Jim die Aussage.
    »Ähm, Dafydd«, begann er neu, »Dafydd meinte, daß wir alles in Ruhe beraten sollten, bevor wir irgendwas entscheiden.«
    In den Gesichtern war keine Regung erkennbar. Jim sah Aragh in der Hoffnung an, daß der Wolf ihm weiterhelfe. Aber dieser blieb seiner sphinxgleichen Pose treu. Er sagte überhaupt nichts. Dafydd dagegen hob an zu sprechen.
    »Äh, nun, es scheint mir, daß es für uns eine bessere und schnellere Möglichkeit zu reisen gäbe. Wir…«
    »Du gehst nicht!« unterbrach ihn Danielle.
    Dafydd drehte sich zu ihr und sah sie an.
    »Ich gehe nicht?«
    »Nein!«
    Dafydd nickte mehrmals leicht mit dem Kopf. Das war keine bewußte Bewegung, der Bogenschütze machte das immer, wenn er nachdachte.
    Jim fühlte mehr als daß er sah, wie ihn jemand anblickte. Es war Brian. Einer der Bediensteten hatte den Fehler begangen, seinen Becher mit ein wenig Wein zu füllen. Brian hob ihn nun, leicht zitternd, aber mit Triumph in den Augen, als er Jims Blick einfing.
    Jim sagte nichts dazu. Er schaute einfach zu, wie Brian den Becher an die Lippen führte. Plötzlich änderte sich Brians Gesichtsausdruck. Er nahm den Becher von den Lippen und starrte den Inhalt überrascht an, bevor er das Trinkgefäß wieder absetzte.
    »Recht so!« sagte Geronde. »Der Wein ist zu stark.« Sie nahm einen Krug und füllte Brians Becher bis zum Rand mit Wasser auf – den Becher, dessen Inhalt Jim bereits zur Hälfte in Wasser verwandelt hatte, als Brian ihn an die Lippen hob. Nachdem Geronde zusätzlich nachgeschenkt hatte, war die Flüssigkeit nur noch sehr schwach rosa.
    Brian wandte den Kopf und lächelte sie grimmig an.
    »Soll das noch den ganzen Tag dauern?« fragte Aragh. »So ist es immer mit euch Menschen. Ihr redet und tut nichts. Wenn Carolinus da wäre…«
    »Ich bin hier!« unterbrach ihn die gereizte und ungewöhnlich heisere Stimme von Carolinus. Sie sahen sich um, und da stand er zwischen den beiden langen Tafeln. Am Rand wirkte er ein wenig unscharf, Jim war sofort klar, daß Carolinus nicht persönlich, sondern nur als Projektion anwesend war. »Ihr habt meinem Kessel eine Nachricht ausrichten lassen, Jim? Ich habe
    nur einen Augenblick Zeit. Worum geht es also?«
    Jim sprang eilig auf.
    »Carolinus, ich kann Euch gar nicht sagen, wie ich mich freue, Euch zu sehen. Kann ich einen Augenblick privat mit Euch sprechen – ich meine, vertraulich?«
    »Das geht in Ordnung«, sagte Carolinus säuerlich. »Wir Magier der Kategorie Eins Plus verstehen gerade so eben das Wort ›privat‹ von – nun, dann kommt mit.«
    Carolinus' Projektion glitt zur Anrichtestube hinüber. Jim schob

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