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Drachenschwester 01 - Thubans Vermächtnis

Titel: Drachenschwester 01 - Thubans Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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Jahren einige Drakonianer aus dem Saft des Weltenbaums hergestellt haben. Ähnlich wie heute schien damals das Erwachen Nidhoggrs bevorzustehen. Und um ihn aufzuhalten, wollte man die Früchte des Weltenbaums nutzen. Da aber keiner der damaligen Drakonianer ihre Strahlung wahrnahm, kamen sie auf die Idee, ein Instrument zu schaffen, das bei der Suche helfen sollte. So nahmen sie das Harz des Weltenbaums und verarbeiteten es zu diesem Stern, einer Art Kompass, der den Aufenthaltsort der Früchte anzeigt. Bislang ist dieses Instrument allerdings nie benutzt worden. Denn kurz nachdem es fertig war, drohte das Siegel zu brechen, das Nidhoggr bannte, sodass die Drakonianer den Anhänger dazu verwenden mussten, den Bann zu stärken und zu erneuern. Deswegen war er in den Fels eingelassen, wo ihr ihn gefunden habt.«
    » Haben wir jetzt etwa das Siegel geschwächt, das Nidhoggr gefangen hält?«, rief Sofia erschrocken.
    » Nein, so kann man das nicht sagen«, erwiderte der Professor. » Das Siegel ist bereits sehr schwach. Deswegen konntet ihr den Anhänger auch aus dem Fels reißen.«
    » Aber dann ist er tatsächlich ein Kompass, und was Lidja gesehen hat …«
    Der Professor nickte feierlich. » Ja, der Stern hat seine Funktion erfüllt und Lidja den Ort verraten, wo sich Rastabans Frucht befinden müsste.«
    Langsam fügten sich die einzelnen Teile in Sofias Kopf zu einem Bild zusammen. » Also können nur wir Drakonianer den Stern benutzen. Ich meine, in den falschen Händen ist er nichts weiter als ein billiger Anhänger.«
    » Leider nicht!«, schaltete sich Lidja ein. » Die Kräfte des Artefakts scheinen sich auch in den Händen ganz normaler Leute entfalten zu können.«
    » Wobei man sagen muss, dass Nidhoggr und seine Gefolgschaft alles andere als normale Leute sind«, setzte der Professor hinzu.
    » Eben. Sie sind die Ausgeburt des Bösen! Ich meine, der Leuchtende Stern müsste doch ihre Niedertracht spüren?«
    » Vergiss nicht, Sofia, Lindwürmer wie Nidhoggr sind Drachen nicht unähnlich. Sie haben eine Reihe von Gemeinsamkeiten.«
    » Und was machen wir jetzt?«, fragte Sofia leise.
    » Wir müssen schleunigst die Frucht finden. Unsere Feinde können sie jetzt ganz leicht aufspüren und werden sie sich sofort holen. Wir müssen ihnen zuvorkommen«, antwortete Lidja bestimmt.
    » Mir ist es recht. Ich bin bereit.«
    Doch der Blick des Professors brachte ihre Entschlossenheit ins Wanken. » Das ist unmöglich. Ihr seid beide verwundet und müsst euch erst einmal auskurieren. Wie wollt ihr denn in eurer Verfassung dem Feind entgegentreten?«, erklärte er, wobei er sie betrübt ansah. » Ich könnte es selbst versuchen, aber meine Kraft reicht nicht einmal aus, um mich mit den Knechten Nidhoggrs zu messen. Von ihm selbst ganz zu schweigen. Nein, uns bleibt nichts anderes übrig, als abzuwarten.«
    Sofias Hände krallten sich fest in das Federbett. Es müsste doch möglich sein! Es müsste ihr gelingen, Thubans Kräfte zu wecken. Dann wäre alles viel leichter. Und im Training war es ihr schon gelungen. Sie hatten nur eine Chance, wenn sie handelten, anstatt wie gelähmt dazustehen und dem Feind das Feld zu überlassen. Nur so kämen sie an den Anhänger, der sie geradewegs zu der ersehnten Frucht führen würde. Doch im Moment waren ihnen die Hände gebunden und diese Machtlosigkeit entfachte in ihr eine maßlose Wut.
    » Aber immerhin kann euch die Knospe helfen, schneller gesund zu werden.«
    Sofia schaute den Professor fragend an, aber Lidja erklärte der Freundin, was das bedeutete: » Ein paar Stunden am Tag können wir uns ihrer Heilkraft aussetzen. Aber nicht zu lange, sonst reicht ihre Energie nicht, um die Schutzbarriere aufrechtzuerhalten. Ich war deshalb schon unten und dir wird es auch gut tun.«
    Sofia spürte, wie sich die Verkrampfung im Magen ein wenig löste. » Wie lange dauert das?«
    » Zwei, drei Tage.«
    Entmutigt ließ sie die Schultern hängen. Das war ihr viel zu lange. Noch drei Tage still halten und auf die Bettdecken starren: Das würde sie kaum aushalten. » Uns was ist, wenn Nidhoggr und seine Leute die Frucht vor uns finden?«
    » Das wäre schlimm. Aber es hat doch gar keinen Sinn, sich darüber Gedanken zu machen, Sofia. Wir können ohnehin nichts dagegen tun. Außerdem sind die Angaben des Sterns auch nicht so eindeutig. Möglicherweise beziehen sie sich auf Ereignisse, von denen nur Drakonianer wissen können … Das könnte ein Vorteil für uns sein.«
    Es war nur eine

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