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Drachenseele (German Edition)

Drachenseele (German Edition)

Titel: Drachenseele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Planert
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ist doch mal ein erfreulicher Anblick!“ Nathus schmunzelte, aber nur kurz. Er musterte Narvalvar intensiv.
    „Und ich hielt Richards Theorie für völlig abwegig.“
    Narvalvar öffnete gerade die Lippen, da setzte sich Nathus zu ihm aufs Bett, freundschaftlich legte er die Hand auf seine Schulter. Eine Geste, die Narvalvar nicht von ihm erwartet hatte.
    „Bevor du mir deine 1001te Fragen stellen wirst, wird dir Nikolaj erst mal was zu essen machen.“ Als wäre ihm etwas Dri n gendes eingefallen, schoss er in die Höhe. „Es gibt noch viel für dich zu lernen. Also, vergeuden wir keine Zeit.“ Der General mit seinem barschen Ton kam wieder zum Vorschein.
    „Stones hat dich in meine Obhut gegeben und den Unterricht der neuen Situation angepasst. Es werden Prüfungen von Stones durchgeführt, um deine Entwicklung einzuschätzen. Lan g sam müsstest du ja begriffen haben, dass es hierbei um den Schutz aller Drachen geht.“
    Warum hatte Narvalvar immer nur das Gefühl, der Kerl könne ihn nicht ausstehen?
    „Für dich gibt es nur zwei Möglichkeiten zu lernen dich anzupassen oder den Rest deines Lebens eingesperrt zu sein.“
    Vermutlich wäre Nathus das Letzte am liebsten.
    „Nächtliche Ausflüge gibt es nur in meiner Begleitung.“ Nathus spazierte in dem kleinen Zimmer auf und ab. „Mit dem Stromband um deinen Hals hast du ja schon Erfahrung, wie ich hörte.“
    Narvalvar schluckte, erschreckend, wie schnell man sich an diese Demütigung gewöhnen konnte, er hatte es noch gar nicht so richtig wahrgenommen. Nathus blieb stehen, schaute ihm ins Gesicht, „ich werde nicht zögern beim kleinsten Fluchtve r such den Stromschlag auszulösen.“
    Das glaubte ihm Narvalvar aufs Wort. Er sollte sich in Zukunft sehr zusammenreißen, vor allem aber musste er verdammt vorsichtig sein.
     
    Narvalvar war es nur recht, wie sich Nathus entschuldigte und ihn mit Richard allein zum Essen ließ.
    „Ich glaube, wir können uns gegenseitig nicht ausstehen.“ Richard konnte er seine Gedanken anvertrauen.
    „Oh, nein, nein, nein!“ Richard bekam einen entsetzten Gesichtsausdruck, „so dürft Ihr an die Sache nicht herangehen.“
    „Ich habe doch ohnehin keine Wahl“, dabei löffelte Narvalvar seine Suppe, „meine Unerfahrenheit überfordert seine Geduld.“
    Richard schmunzelte, „das mag sein. Dennoch solltet Ihr das nicht persönlich nehmen.“
    Wer nahm denn hier was persönlich? Richard hatte gut reden, er musste ja nicht hier bleiben, vermutlich reiste er bald wieder ab. Plötzlich kam ihm eine Idee. „Könnt Ihr mich nicht unterrichten?“
    „Ich fühle mich sehr geehrt, Narvalvar, doch kann nur ein Drache einen Drachen unterrichten. Ich weiß nichts über das Fliegen oder über das nächtliche Schwimmen.“ Richard legte seinen Löffel zur Seite, „wenn Ihr fleißig lernt, Euch einsichtig zeigt, seid Ihr schneller selbstständig und frei, als Ihr glaubt.“
    Frei? Das war ein guter Hinweis. „Wo liegen eigentlich diese Faroe Islands?“
    Richard wischte sich den Mund mit der Serviette sauber. „Nördlich von England, unterstehen allerdings der dänischen Krone.“
    Narvalvar bemerkte sein Nicken. Er befand sich also irgendwo am Arsch der Welt.
    „Landschaftlich gesehen ist es hier einmalig.“
    Nur würde er mit großer Wahrscheinlichkeit nichts davon zu Gesicht bekommen. Nathus hatte ihn ja sozusagen an der Leine. Es gab zu viele Überlegungen in seinem Kopf. Er schob diese Gedanken zur Seite, um die nächste Frage zu stellen. „Worum ging es in der Vermutung, die Nathus nicht mit Euch teilen wollte?“
    Richard reichte ihm das Fischgericht, welches unter einem Warmhaltedeckel auf dem Tisch stand. „Das erste Mal, als es Euch nicht gut ging, glaubte ich, das Narkotikum sei schuld. Stones verwendet ein ziemlich starkes Mittel, um Euch Drachen in Holzkisten zu transportieren.“
    Großartig! Narvalvar stellte sich das bildlich vor.
    „Mir widerstrebt diese Art des Reisens, aber anderseits, wie soll man einen Drachen sonst von einem Ort zum anderen bringen, ohne Aufsehen zu erregen. Jedenfalls beim zweiten Mal, fürchtete ich Euch zu verlieren. Diese fünf Tage, die Ihr geschlafen habt, brachten mich an die Grenzen meines Wissens.“
    Jetzt erkannte er den Zusammenhang, warum Richard in seiner Zelle auf der Pritsche lag und erinnerte sich an die Äußerungen, die ihm an dem Tag so unverständlich vorkamen.
    „Und wisst Ihr, wie ich darauf gekommen bin?“ Richard beugte sich über den Tisch, beinah

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