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Drachenseele (German Edition)

Drachenseele (German Edition)

Titel: Drachenseele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Planert
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fortfahren.“
    Richard sah ihm nach, wie er hinausging, dabei schüttelte er den Kopf. „Tzz.“
    Was war hier los?
    Hatte es zwischen den beiden Streit gegeben? Möglicherweise ging es um ihn. Richard hatte ihn von der Kette befreit und der General war dagegen. Bestimmt war es so gewesen.
    „Wie sieht es denn mit Eurem Appetit aus?“ Richard sah ihm ins Gesicht. An Essen wollte Narvalvar besser nicht denken. Ganz sacht schüttelte er den Kopf. Richard verzog die Miene. „Ich habs ja befürchtet.“ Er rieb sich über die Stirn, als müsse er nachdenken. „Na ja, gut, jetzt seid Ihr wenigstens wieder wach. Noch können wir abwarten.“ Richard tauschte die leere Infusion gegen eine volle aus. „Solange Ihr bei Kräften bleibt, will ich Euch nicht unnötig quälen.“
    Narvalvar fragte sich, wie Richard seine Aussage meinte. Ihn beschlich das Gefühl, ihm sei etwas Wichtiges entgangen, doch der Tag verlief wie jeder andere. Nathus erzählte von der Bedeutung der Drachenregeln, von den Schwierigkeiten mit den Menschen und von der Entwicklung der Drachen über viele Generationen hinweg. Einiges wiederholte sich, was vermutlich genau Nathus’ Absicht war. Narvalvar ertappte sich dabei, wie er zwischendurch beinah einnickte. Vielleicht entging das dem General heute oder er zeigte sich besonders nachsichtig, warum auch immer. Seine auffallende Müdigkeit konnte mit seiner Magenverstimmung zusammenhängen, aber er wusste es nicht.
    Am Abend versorgte Richard ihn mit einer weiteren Kochsalzlösung. Erst nach zwei Tagen ließ diese Müdigkeit nach und Richard führte ihn langsam an richtige Nahrung heran. Die Spannung zwischen dem General und Richard spürte er deu t lich, sie schien sich sogar zu steigern.
    Merkwürdigerweise reiste Richard nicht ab, obwohl es Narvalvar längst wieder gut ging. Eigentlich konnte es ihm nur recht sein, denn so respektvoll und fürsorglich wie Richard umsorgte ihn keiner, anderseits ließ Richards Anwesenheit die Vermutung wachsen, mit ihm war nicht alles in Ordnung.
     
    Nach fast drei Wochen bestätigte sich Narvalvars Verdacht. Schon beim Aufwachen verspürte er Magendrücken und wie er sein Frühstück stehen ließ, nickte Richard zufrieden mit dem Kopf. „Na bitte!“ Mit diesen Worten verschwand er, um kurz darauf mit Nathus zurückzukehren.
    „Wenn ich mir den Verlauf vom letzten Mal ansehe, würde ich von maximal drei Tagen ausgehen. Danach wird er zu schwach.“
    Wovon redete Richard da? Er war doch nicht schwach.
    „So richtig überzeugt mich Ihre Theorie aber nicht.“
    Richard schloss kurz die Augen, er wirkte genervt. „Dann probiert es doch aus. Aber vielleicht möchtet Ihr wie beim letzten Mal ja darauf warten ...“
    „Nein, das will ich nicht!“, unterbrach Nathus mit seinem energischen Generalston. Er warf Narvalvar einen flüchtigen, fast strafenden Blick zu, dann ging er hinaus. Richard schaute ihm kurz nach.
    Mit einem zufriedenen Lächeln wandte er sich an Narvalvar. „Ich hoffe nicht für Euch, dass er seine Meinung noch mal ändert.“ Er strich ihm über den Hals. „Dieses Phänomen muss ich unbedingt in mein Erfahrungsbuch eintragen.“
    Eine Erklärung wäre doch jetzt ganz angebracht. Inzwischen beherrschte Narvalvar seinen Schwanz, den er um Richards Oberkörper wickelte. Dann ging er mit seinem Gesicht an Richard heran, um seine Augen zu weiten. Richard versuchte ve r geblich sich zu befreien, „oh nein, nein, nein. Solange Nathus meine Theorie in Frage stellt, sollte die Aufklärung seine Sache sein.“ Narvalvar bemühte sich um einen noch intensiveren A u genausdruck. „Ihr habt den Falschen am Wickel. Wendet Euch an ihn.“ Demonstrativ schaute Richard zur Seite, verschränkte dabei die Arme vor der Brust. Narvalvar mochte Richard zu sehr, deshalb ließ er ihn los.
     
    Ein ungewohntes Geräusch weckte seine Aufmerksamkeit. Narvalvar benötigte einen Moment, um sich seines schläfrigen Zustandes bewusst zu werden. Als er aber heißen Atem in seinem Gesicht spürte, öffnete er die Augen. Im ersten Augenblick wusste er nicht, ob er träumte, ob das, was er sah, Wir k lichkeit war.
    Nicht weit von ihm stand ein Wasserdrache. Er zwinkerte ihm zu, als solle er ihm folgen. Die Metallwand zur Wasserhöhle war zur Hälfte hochgefahren. Eine Einladung, der Narvalvar schwer widerstehen konnte. Der fremde Drache verschwand vor ihm im Wasser durch eine Öffnung, die sonst offensichtlich verschlossen war. Narvalvar überlegte, ob er gerade Nathus hinte r

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