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Drachenseele (German Edition)

Drachenseele (German Edition)

Titel: Drachenseele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Planert
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Narvalvar?“
    Das klang eigenartig ernst. Fest sah er Richard ins Gesicht.
    „Lügen konnte ich noch nie ausstehen.“
    Richard nickte. „Gut.“ Er schluckte hart. „Normalerweise wachsen Drachen bei ihren Eltern auf, notfalls bei ihren Verwandten. In Eurem Fall gestaltete sich die ganze Angelegenheit als schwierig, da die Menschen dem Drachenwächter Eurer verstorbenen Mutter zuvorkamen. Stones bemühte sich damals sehr, Eure Geschwister zu geeigneten Pflegeeltern zu geben.“ Richard machte eine kurze Pause. „Bei Euch wurde es wesen t lich kniffliger als gedacht. Seinerzeit gaben die Ärzte Euch eine Lebenserwartung von maximal zwei Jahren.“
    Narvalvar fühlte, wie in seinem Hals ein dicker Kloß wuchs.
    „Euer Vater war plötzlich verschwunden und Stones sah sich mit der Situation überfordert. Er musste abwägen, welche Schritte unter Umständen schwerwiegendere Folgen haben könnten.“
    Er erinnerte sich an die ersten Begegnungen mit Stones, was er damals gesagt hatte. „Und da verlor man das schwache überflüssige dritte Drachenkind ganz aus den Augen.“ Diese Tats a che tat wirklich weh. „Das erklärt jedenfalls, warum ich der einzige Idiot auf der Welt bin, der vom Drachendasein keine Ahnung hat.“
    „Ihr dürft nicht so hart mit Euch ins Gericht gehen. Es ist ja nicht Eure Schuld.“
    „Nein.“ Er spürte, wie die Wut in ihm hoch kochte. „Warum werde ich auch älter als zwei Jahre.“
    Richard kam dicht an ihn heran, packte seine Schultern. „Jetzt hört Ihr Euch an wie ein richtiger Mensch. Ihr seid ein Drache, der sich den Naturgesetzen widersetzte, der seine Artgenossen zu überraschen weiß. Lernt endlich die guten Seiten des Lebens zu erkennen. Ständig nur das Negative zu betrachten, solltet Ihr besser den Menschen überlassen.“
    Wie wahr seine Worte waren, dabei fiel ihm Nicole ein. Sie wäre geeigneter zum Drachensein, als er selbst.
    „Um Euch auf den heutigen Abend vorzubereiten“, Richard nahm einen Schluck Tee, „sollten wir als erstes einkaufen gehen.“
    „Ich glaube, ich kann Euch nicht ganz folgen!“
    Richard lächelte, „das Restaurant, in dem wir heute Abend speisen werden, sieht es nicht gern, wenn Gäste in Jeans und T-Shirt am Tisch sitzen.“
    Narvalvar lachte kurz. „Ich denke nicht, dass ich ein solches Restaurant besuchen möchte, um mich zu blamieren.“
    „Das werdet Ihr nicht. Nahtus meint, Ihr seid durchaus im Stande das Erlernte auch umzusetzen.“
    „Das ist alles bloß Theorie gewesen.“ Der General schien wohl immer nur ihm gegenüber so grimmig zu sein. Warum konnte er ihn denn nicht einmal loben oder verdrehte Richard hier die Tatsachen? „Für eine praktische Anwendung gab es keine Gelegenheit.“
    „Na dann wird es aber Zeit!“ Richard grinste.
    „Aber nicht ausgerechnet in einem spießigen Restaurant.“ Nein! Er würde dort nicht essen und sich zum Idioten der Nation machen.
    „Warum denn nicht? Die beiden haben genau das Restaurant vorgeschlagen.“
    „Ohne mich, Richard. Das ist nicht meine Welt.“ Durch Narvalvar ging ein Ruck. „Welche beiden?“
    Richard grinste über das ganze Gesicht. „Ayraval und Nolmar, sie meinten, es wäre der passende Rahmen.“
    Narvalvar kapierte gar nichts. „Rahmen? Wofür und wer zum Drachenfeuer sind Ayraval und Nolmar?“
    Richard sah ihm direkt in die Augen. „Nun, mit ihren menschlichen Namen Melissa und Marvin werdet Ihr vermutlich genau so wenig anfangen können.“ Richard wollte noch etwas sagen, als Narvalvar ihm ins Wort fiel.
    „Meine Geschwister?“ Er spürte, wie ihm heftige Röte ins Gesicht stieg und nun fiel ihm auch ein, dass Stones jene Namen einmal genannt hatte.
    „Sieh an! Woher wisst Ihr das?“
    „Clara, meine Heimerzieherin hatte alle Unterlagen über mich in einem Schuhkarton aufbewahrt. Ganz unten lagen Zeitungsausschnitte.“ Er erinnerte sich daran, wie ihn Nicole danach aufgebaut hatte. Die Erinnerungen waren durch die Begegnung von heute besonders lebendig. Langsam entfachte sich ein Fe u erwerk der unterschiedlichsten Gefühle in ihm. Er empfand Freude, beinah Ungeduld sie kennen zu lernen, anderseits, spü r te er auch Angst, Unsicherheit und ein mächtiges Unwohlsein in sich wachsen. „I.. ich - vielleicht!“
    Richard legte seine rechte Hand auf seinen Schenkel, „Der gute alte Richard wird Euch schon nicht hängen lassen. Trinkt Euren Tee und dann suchen wir Euch einen passenden Anzug aus.“

Treffen
    D a saß er nun mit seinen neuen Klamotten

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