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Drachenseele (German Edition)

Drachenseele (German Edition)

Titel: Drachenseele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Planert
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Narvalvar schnappte nach Luft, „aus gutem Grund.

Lücke
    N arvalvar empfand es als Erlösung, wie er sich auf den Beifahrersitz setzte.
    „Jetzt bekommst du jedenfalls wieder Farbe im Gesicht.“ Nicole strich ihm über die Wange. Wie gut sich das anfühlte.
    „Was ist denn nur mit dir passiert?“ Sie hatte sich zu ihm hingehockt.
    „Es ging nicht um mich.“
    „Ich würde es begrüßen, wenn wir fahren ...“
    „Nikolaj!“ Narvalvar setzte sich auf, dabei stellte er fest, dass der Regen aufgehört hatte. „Geh spazieren.“
    Nikolaj starrte ihn einen Moment ins Gesicht. „Hoffentlich wisst Ihr da, was Ihr tut.“ Dann drehte er sich um und ging ein paar Schritte.
    „Hör zu, Nicole. Bitte, nimm meine Entschuldigung an. Ich habe dir mein Leben zu verdanken. Ohne dich hätte ich mich damals niemals zurück ...“
    „Marcus!“ Sie packte seine Linke. „Hast du vergessen, wer mich aus den Händen dieses Irren befreit hat? Außer mit Sven habe ich mit niemandem darüber gesprochen. Die Polizei war furchtbar hartnäckig, aber ich konnte mich ja an so gar nichts erinnern, weißt du?“ Um das Drachengeheimnis zu bewahren, hatte sie für ihn gelogen. „Meine Eltern wollten mich nach dieser Sache weit weg von Berlin wissen. So schlug ich ihnen England vor.“ Sie lächelte, damit erschienen diese kleinen Grübchen, die Narvalvar so sehr an ihr liebte. Ja, er sollte von nun an auf sein Herz hören, auf die letzten Worte von Richard.
    „Aber jetzt erzähl mal, wenn es gar nicht um dich geht, um wen dann?“
    Narvalvar musste schlucken, doch der störende Kloß in seinem Hals wurde nur größer. Zu allem Überfluss schossen ihm Tränen in die Augen. Er senkte seinen Kopf, schaute auf Nic o les Hand. „Zu spät“, nur ein Flüstern verließ seine Kehle.
    „Er ist tot.“
    Nicole nahm seine beiden Hände. „Oh! Das tut mir sehr leid, Marcus. - Ich kam, so schnell ich konnte.“
    Er nickte nur, brachte kein Wort heraus und kämpfte gegen die Tränen, die verräterisch auf Nicoles Handrücken landeten.
    „Er stand dir wohl sehr nah?“
    Eine Portion Wut über Nathus’ Schweigen kochte in ihm hoch, damit ließ sich der Schmerz in seinem Inneren besser ertragen. „Drei Jahre lang hat er versucht, mir das fehlende Wissen beizubringen. Erst heute Morgen erfuhr ich, dass er mein Vater war.“
    Sie holte hörbar Luft, „Oh, Marcus - ich - es tut mir so leid.“
    „Du kannst ja nichts dafür.“ Nein! Diese Kerle, die auf Nathus geschossen hatten und Stones, der immer gegen alles und jeden war. Zum Drachenfeuer! Er dachte ja schon wieder so menschlich negativ.
    Nein, Nathus’ Tod hatte einen Sinn.
    „Ich würde vorschlagen, das Treffen alter Freunde vielleicht auf einen anderen Tag zu verlegen.“ Nikolaj stand mit verschränkten Armen vor der Brust an der Motorhaube.
    „Diese Situation erinnert mich gerade an den Tag, wo du deinen Wohnungsschlüssel bei mir abgeholt hast und ein gewisser Typ verhindern wollte, dass ich mich mit dir ausspreche.“ Na r valvar schaute Nicole in die Augen. Sie nickte.
    „Ich sehe mich durchaus in der Lage“, er schwenkte seinen Blick demonstrativ zu Nikolaj, „eigene Entscheidungen zu treffen.“
    „Daran zweifelt auch niemand.“
    „Doch! Das tust du.“ Narvalvar stand auf, um auf Nikolaj zuzugehen, dabei hätte er in diesem Augenblick zu gern mit seinen Flügeln geflattert. „Du fragst dich, ob es meinem Vater in den drei Jahren gelungen ist, in mein vermenschlichten Gehirn einen Hauch von Drachenlogik einzuflössen.“ Nikolaj wich mit aufgerissenen Augen drei Schritte zurück. „Ich kann dir versichern, dass es ihm geglückt ist. Denn während ich heute Morgen an der Seite eines geschätzten Toten verweilte, der mich respektvoll und ehrlich behandelt hat, entdeckte ich den Brief, den mein Vater vor meiner Reise an Richard geschrieben hatte. Mich überraschte nicht zu lesen, dass Nathus mein Vater war. Seine übertriebene Strenge hat ihn verraten. Anfangs dac h te ich, er könne mich nicht ausstehen und Stones hatte ihn mit der Aufgabe, mich zu bekehren, verdonnert.“
    „Aber nein! Er hat Euch geliebt, Narvalvar!“
    Da war wieder dieser innere Schmerz, der sein Herz zu zerschmettern drohte. „Ja, jetzt weiß ich das auch. Dabei wäre so mancher Weg leichter gewesen, wenn ich es nur vorher gewusst hätte.“ Narvalvar knetete seine Lippen aufeinander, versuchte seine Gedanken zu ordnen. „Worauf ich eigentlich hinaus will“, ob Nikolaj wirklich der Richtige

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