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Drachenseele (German Edition)

Drachenseele (German Edition)

Titel: Drachenseele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Planert
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war? Anderseits gab es ni e manden sonst. „Ich hoffe auf den Drachenwächter meines V a ters zählen zu können.“
    Nikolajs Miene verriet Überraschung. Seine Augen wanderten hin und her, als suche er nach einem Ausweg. „Ihr vergesst wohl, dass wir Gesellschaft haben.“
    Narvalvar schüttelte den Kopf. „Genau darum geht es, Nikolaj.“
    Ein Handy klingelte. Nikolaj zog es aus der Hosentasche, wandte sich dabei ab.
    Unerwartet legte sich eine Hand auf Narvalvars Schulter. „Mir fällt auf“, Nicole trat an seine Seite, „wie sehr du dich verändert hast.“
    Meinte sie das jetzt positiv oder eher negativ?
    „Heute lässt du dir nicht mehr die Zügel aus der Hand nehmen. Ich würde zu gern erfahren, wie dein Leben so aussieht, als Drache.“ Sie sah ihm tief in die Augen, dass ihm fast schwindelig wurde. „Ich habe den Anblick niemals vergessen, wie ich dich das erste Mal als Drache sah.“
    Er spürte sein Lächeln. „Und ich hatte mich vor diesem Moment so gefürchtet.“
    Nicole sah aus, als tauche sie in die Vergangenheit ein.
    „Welches Motiv hatte Albert, dich da unten einzusperren?“
    „Oh Gott, Albert.“ Nicole rieb sich übers Gesicht. „Als er mich ansprach, ob wir gemeinsam für die Klausur lernen wollen, wäre ich niemals auf die Idee gekommen, er würde böse Absichten verfolgen. Na ja, vermutlich war der Typ krank. A l berts Vater wurde über das Arbeitsamt in die Firma meines Vaters vermittelt. Als der befristete Arbeitsvertrag endete, kehrte bei Alberts Familie das Drama zurück. Der Vater war alkoholkrank, seine Frau verließ ihn dann und Albert meinte, me i nen Vater dafür verantwortlich machen zu müssen.“
    „Wer hat das herausbekommen?“
    „Na, die Polizei, wobei Sven den Grundstein gelegt hatte.“
    „Narvalvar!“ Nikolaj kam auf ihn zu, dabei hielt er ihm sein Handy entgegen. „Stones möchte mit Euch sprechen.“
    Das war ja zu erwarten. Früher oder später musste es natürlich Ärger geben.
    „Ja?“ Narvalvar nahm einen tiefen Atemzug, den brauchte er bestimmt gleich.
    „Habt Ihr denn gar nichts kapiert in den drei Jahren? Ihr seid wohl von allen guten Geistern verlassen, Narvalvar! Diese Person hat nichts, aber auch gar nichts an Eurer Seite verloren!“
    „Wenn es nach Ihnen gegangen wäre, dann würde ich irgendwo in einem dunklen, engen Käfig sitzen und auf mein Ende warten. Aber dank meines“, Narvalvar schloss die Augen, um den roten Faden, den er verfolgte nicht zu verlieren, „Vaters, habe ich kapiert, was in einem Drachenleben von Bedeutung ist. Und jetzt sage ich Ihnen was, Stones: Sie tragen die Veran t wortung am Tod meines Vaters.“
    „Wie könnt Ihr ...“
    „Richard wollte schon vor Jahren aufhören und Sie“, das letzte Wort betonte er sehr deutlich, „hielten es nicht für notwendig für einen Nachfolger zu sorgen. Mein Vater könnte noch leben, hätte er schnell Hilfe erhalten. Nicole wäre eine ausgezeichnete Drachenärztin. Sie besitzt, wie Richard, medizinische Kenntnis, ist einfühlsam und weiß mit Drachen umzugehen oder glaubt ihr, ich wäre ohne ihre Hilfe damals in England angekommen?“
    „Sie hat Euch doch aber nicht in Eurer eigentlichen Gestalt gesehen, oder?“
    „Natürlich hat sie das!“ Narvalvar lauschte, denn am anderen Ende der Leitung blieb es still. „Sonst wäre ich ja nicht auf die Idee gekommen, sie für Nathus Rettung um Hilfe zu bitten.“
    Jetzt sah er wieder auf, Nikolaj ins Gesicht. „Für Sie bin ich nun mal nicht der Vorzeigedrache, wie meine Geschwister es sind. Aber ich habe versucht hier eine Brücke zu bauen, Stones. Eine Brücke, die Sie hätten längst errichten müssen.“ Ohne eine Antwort abzuwarten drückte er den roten Knopf am Handy und reichte es Nikolaj zurück.
    „So hat noch nie jemand mit Stones gesprochen“, sagte Nikolaj, dabei klang er nachdenklich.
    Nicole sah aus, als warte sie auf eine Erklärung, die Narvalvar für längst überfällig hielt. „Stones ist für die Geheimhaltung unserer Existenz verantwortlich. Im Prinzip hat er ja Recht mit seinem Misstrauen, er macht seine Sache auch gut. Nur sehe ich in dir eine würdige Vertrauensperson, was sich bereits bewiesen hat. Für dein Kommen, vor allem für dein Schweigen danke ich dir sehr.“ Ob sein Vater in dieser Beziehung hinter ihm gestanden hätte? In seinem Brief an Richard hatte er ihn als umgän g licher als seine Geschwister bezeichnet und er schrieb, dass er sehr stolz auf ihn wäre. Diese ganz andere unbekannte

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