Drachenspeise: 1 (Ein Märchen für große Mädchen) (German Edition)
zurück, schloss die Augen und genoss das warme Wasser auf seiner Haut.
»Warum hast du mich gerettet?«, fragte Janica plötzlich.
Er hob die Augenlider gerade so weit, dass er etwas sehen konnte.
»Ma Che, die Vorstellung, dass dich dieser widerliche Anadid bei lebendigem Leib röstet, rührte sogar ein hartes Drachenherz! Lass’ es einfach dabei bewenden!«
Kana-Tu wollte sich schon wieder einem angenehmen Dämmern hingeben, als er plötzlich Janicas Fuß zwischen seinen Beinen spürte. Ihre Zehen kitzelten seine Schenkel entlang, berührten seine Hoden, streiften seinen Penis.
»Verflixt, was machst du da?« Er fühlte das Pochen der beginnenden Erektion in seinen Lenden.
»Du machst das auch!«, konterte sie und zog einen runden Schmollmund. Ihre Brustwarzen ragten, da sie sich jetzt aufrecht gesetzt hatte, aufreizend rosa aus dem Wasser. Eine davon jedenfalls, die andere sah geschwollen und blaurot verfärbt aus. Schockiert starrte Kana-Tu auf die Wunde. Die Bissspur war unübersehbar. Behutsam berührte er mit seinem Zeigefinger ihren Busen neben dem entzündeten Fleisch.
»Wer hat dir das angetan?«, flüsterte er. Seine Pupillen hatten sich zu stecknadelkopfkleinen Flecken verengt.
»Anadid.« Ihre Stimme zitterte ein wenig.
»Bei den Göttern! Du musst furchtbare Schmerzen haben! Ich hätte diesen Mistkerl erschlagen sollen! Hat er dich auch … Hat er auch noch andere Sachen mit dir gemacht?«
»Was meinst du? Ob er dieses Männerdings«, sie tippte mit ihrem Fuß auf Kana-Tus anschwellendes Glied, »in mich reingesteckt hat? Nein, hat er nicht. Er hat mir einen schnellen Tod versprochen, wenn ich es ihn tun lasse. Das war kein gutes Angebot! Dann meinte er, es würde ihm sowieso mehr Spaß machen, mich zu foltern! Aber das hat Waja verhindert!«
Kana-Tu schlug mit der geballten Faust auf das völlig unschuldige Wasser, um sich abzureagieren. Eine Fontäne stieg auf und setzte die halbe Badekammer unter Wasser.
»Ich fliege ins Wasserland und hacke dem Schwein auch die andere Hand ab! Und seinen Schwanz noch dazu!«, zischte er. Da legten sich ganz zart Janicas Finger um seine noch immer geballte Faust.
»Nein! Ich möchte nicht, dass du dich wieder wegen mir in Gefahr bringst!«
»Ich könnte wenigstens über seinen Palast fliegen und Flammen in sein Dach spucken! Vielleicht verbrennt er dann, dieses Schicksal hat er dir schließlich auch zugedacht!«
»Ja, und Dutzende von unschuldigen Dienstleuten verbrennst du gleich mit! Nein, Kana-Tu, Wasserland ist weit weg, und die Leute dort werden irgendwann erkennen, dass Anadid ein schlechter Mensch ist. Dann richten sie selbst über ihn.«
»Weise Worte!«, murmelte er. Sie lächelte ein wenig verkrampft.
»Kana-Tu, das da unten,«, sie bewegte ihre Zehen und brachte ihn dazu, tief aufzustöhnen, »wirst du es auch so benutzen wie Avid? In mich hineinstecken?«
»Wie Avid?«, schnappte Kana-Tu. Das Hammerwerk in seinem Kopf pochte heftiger. Er stemmte sich mit beiden Händen vom Rand des Bottichs auf und kletterte hastig aus dem Zuber. Die Mühe, sich mit einem der bereitliegenden Tücher zu bedecken oder sich gar abzutrocknen, machte er sich nicht. Mit vor Staunen großen runden Augen konnte Janica deutlich sehen, wie seine soeben noch hart und stramm aufgerichtete Lanze schrumpfte und immer schlaffer wurde.
»Ich bringe dich morgen zurück zu deinem Vater!«, sagte er, bevor er hinausstürmte. Er schloss nicht einmal die Tür. Verwirrt starrte Janica ihm nach. Warum benahm sich Kana-Tu so merkwürdig? Was hatte sie falsch gemacht?
Tirina in der Küche sah einen nackten, nassen Mann an sich vorbeistieben, von dessen Leib sich bereits kleine Fünkchen lösten. Wenn sie die Zeit gehabt hätte, genauer hinzusehen, wäre ihr aufgefallen, dass sich aus der Haut auf Kana-Tus Rücken bereits Federn schoben. Wenig später schoss draußen ein Falke mit grellem Schrei hinauf in den wolkenlosen Himmel.
50. Kapitel: Das große Zweifeln
»Was hast du nur mit Kana-Tu gemacht?« Mit vorwurfsvollem Kopfschütteln half Tirina Janica in das üppig bestickte Mieder mit den pelzverbrämten Nähten. Janica trug bereits ein waidgefärbtes Leinenhemd mit langen Ärmeln, einen knöchellangen Wollrock, dicke gestrickte Strümpfe und Stiefel aus weichem Leder. Die Kleidung war vor allem eines - praktisch. Im ersten Moment war Janica diese Gewandung ungeheuer plump vorgekommen, doch langsam begann sie sich darin wohlzufühlen.
»Ich weiß auch nicht,
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