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Drachentempel 01 - Sternenträume

Drachentempel 01 - Sternenträume

Titel: Drachentempel 01 - Sternenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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nicht mehr bewältigen. Es gibt inzwischen ganze Sektionen, die fast autonom sind. Andere Sektionen wissen nicht mehr, was dort gespeichert wird oder dass sie überhaupt existieren. Wenn du heutzutage irgendetwas abseits vom Mainstream brauchst, musst du ein Dutzend Suchmaschinen bemühen und hoffen, dass eine davon einen Metalink für dich aufspürt. Als ich mich über Amethi informieren wollte, hat es Tage gedauert, bis die letzten Daten bei mir eingetrudelt sind. Nichts Allgemeines, sondern Nebensächlichkeiten. Frühe Erkundungsberichte, Finanzpläne, diese Art von Informationen. Spezielles Zeug halt. Es gibt Gerüchte über geschlossene Pools, Sektionen, die nur noch interne Metalinks besitzen, und die AS-Controller wissen nicht einmal, dass sie nicht länger mit der Außenwelt in Verbindung stehen«, erklärte Roselyn.
    »Das klingt verrückt! Im Datapool von Amethi ist es jedenfalls völlig unmöglich, etwas zu verlieren. Eine Suchanfrage, und du findest alles, was es gibt.«
    »Das liegt daran, dass der Datapool noch relativ klein ist. Der Zusammenbruch auf der Erde war unvermeidlich. Es gibt zu viele Daten, um einen einzigen Index zu führen, und je mehr er auf verschiedene Maschinen aufgeteilt wird, desto schwächer werden die Metalinks. Im Augenblick gibt es Bestrebungen, offizielle Subnetze einzuführen. Aber wenn man nicht weiß, wo die ursprünglichen Daten gespeichert sind, wie soll man sie dann neu sortieren?«
    »Kein Wunder, dass ich nie eine Antwort bekommen habe«, meinte Lawrence.
    »Wenn du möchtest, kann ich einer Freundin eine Nachricht senden. Sie hätte bestimmt nichts dagegen, einen Suchping für die Serie abzusetzen.«
    Lawrence fiel vom Sofa. Er endete damit, dass er vor Roselyn kniete, die ihn mit amüsierter Neugier betrachtete. »Du kannst mir den Rest der Serie beschaffen?«
    »Wir können zumindest herausfinden, ob es einen Rest gibt, ja. Entertainment ist immer noch Mainstream. Es sei denn natürlich, die Serie ist älter als hundert Jahre. Trotzdem, es sollte ziemlich einfach sein.«
    »Bitte!« Er faltete die Hände über ihren Knien. »Ich wäre dir ewig dankbar, und das unterschreibe ich mit meinem Blut!«
    »Hmmm.« Sie dachte einen Augenblick lang über das Angebot nach, während ihr Blick zur Decke glitt. »Es gibt da etwas, das ich gerne hätte.«
    »Es gehört dir!«
    Sie nahm seine Hand und leckte und küsste seine Finger einen nach dem anderen. Dann führte sie seine Hand langsam über ihren Körper, bis die Stelle, die er berührte, sie aufstöhnen ließ. »Das«, murmelte sie rau. »Das hätte ich gerne.«
    Eine Woche lang gingen sie jeden Nachmittag nach der Schule zu Lawrences Höhle. Manchmal fuhren sie mit dem Trike, doch meistens wanderten sie durch die Verbindungstunnel zwischen den Kuppeln. Erst am dritten Tag war sie soweit, dass sie sich seiner Mutter und seinen Geschwistern vorstellen ließ. Er sorgte sich um einiges mehr wegen dieser Begegnung, als sie es tat, und zuckte jedes Mal zusammen, wenn seine Mutter »nett« war oder eine persönliche Frage stellte, und er warf seinen Geschwistern wütende Blicke zu, wenn sie eine freche Bemerkung riefen oder sich daneben benahmen. Roselyn überstand die Begegnung mit einer Würde, die er bewunderte.
    Nachdem die erste Vorstellung vorüber war, musste er sie nicht jedes Mal mit ins Haus bringen, auch wenn seine Eltern sehr deutlich zum Ausdruck brachten, dass sie jederzeit beim Essen willkommen war. Und es wäre sehr schön, wenn auch ihre Mutter einmal sonntags zum Essen käme. Irgendwann in nächster Zeit.
    »Eltern sind doch alle gleich«, seufzte sie, als Lawrence düster von dieser jüngsten Entwicklung berichtete. »Sie verschwinden niemals freiwillig ins Altersheim. Sie bleiben einfach, wo sie sind, und bringen ihre Kinder in peinliche Situationen.«
    Er blickte von ihrem nackten Bauchnabel hoch. »Du weißt, was passieren wird, oder? Meine Mum wird anfangen, deine Mum entsprechenden Männern vorzustellen.«
    Roselyn drehte sich herum. Sie hatten inzwischen eine Decke über das alte Sofa gelegt; das Leder klebte zu sehr an ihrer Haut. »Das bezweifle ich.«
    Er hörte die Verkrampfung in ihrer Stimme. »Tut mir Leid«, sagte er. »Du sprichst nicht oft von ihm.«
    »Nein.« Sie stieß einen langen Seufzer aus. »Tue ich nicht. Es gibt nicht viel zu sagen, weißt du? Er war ein großartiger Vater. Ich habe ihn unendlich geliebt. Und dann von einem Tag auf den anderen war er nicht mehr da, und alles, was bis

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