Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Titel: Drachentempel 02 - Drachenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
im rechten Winkel auf dem Asphalt dreißig Meter vor dem ersten Jeep.
    Newby sprang auf, brachte die Thunderbolt in Anschlag, und sein Finger betätigte den Abzug. Doch der erste Jeep wurde nicht einmal langsamer. Er meinte, ein paar helle orangefarbene Blitze irgendwo zwischen den sitzenden Skins zu sehen. Zwei mächtige Detonationen pulverisierten die Mittelsektion des gefällten Baums. Eine Wolke aus tödlichen, dolchgroßen Holzsplittern brach aus den Feuerbällen hervor und zerfetzte die umgebende Vegetation. Die beiden unbeschädigten Hälften des Baumstamms rechts und links der Explosion wurden heftig auseinandergerissen, und die Straße war frei.
    »Schießt!«, brüllte jemand in Newbys Ohr.
    Er zuckte zusammen, als die Holzsplitter rings um ihn herum wie tödliche Sicheln durch die Luft zischten, doch es gelang ihm trotzdem irgendwie, den Abzug zu betätigen. Der Rückstoß kugelte ihm beinahe die Schulter aus. Gott allein wusste, wohin der Schuss gegangen war. Er erholte sich und versuchte, auf den ersten Jeep zu zielen, als dieser vorbeijagte. Explosionen hallten zu beiden Seiten der Straße durch den Wald. Eine ging ganz in seiner Nähe los, keine dreißig Meter entfernt. Die Schockwelle wurde von den Bäumen gedämpft, doch sie warf ihn immer noch gegen den Stamm, den er als Deckung ausgewählt hatte. Seine Interface-Brille wurde ihm vom Kopf gerissen. Er schrie unartikuliert wegen des Schmerzes. Hörte seine eigene Stimme nicht mehr. Seine Ohren brannten, doch die Welt war in absolute Lautlosigkeit gesunken.
    Weitere Explosionen erfüllten den Dschungel, und helles orangefarbenes und weißes Licht zuckte durch die Bäume. Es waren anscheinend zwei verschiedene Waffenarten; eine Sorte Explosionen war viel heftiger.
    Seine Knie zitterten so stark, dass er sich kaum auf den Beinen zu halten vermochte, als er sich am Stamm herumrollte, bis er die Straße ins Visier nehmen konnte. Ein Jeep fuhr vorbei. Er brachte die Thunderbolt erneut in Anschlag, überrascht von dem Blut, dass er an seinen Händen und Ärmeln sah. Die Waffe zitterte, als er auf den Jeep zielte. Er betätigte den Abzug. Ein smaragdfarbener Laserstrahl huschte über ihn hinweg. Er sah nichts außer einem blendenden grünen Nebelschleier. Dann explodierte etwas mitten in der Luft und auf halbem Weg zwischen ihm und dem Jeep. Er wurde nach hinten geschleudert, als eine furchtbare Hitzewelle ihn versengte. Er spürte, wie die Haut auf seinen Wangen und seiner Stirn schrumpelte. Seine Haare schwelten, als er schwer auf den harten, dornigen Untergrund stürzte.
    Newby lachte, oder weinte. Er wusste es nicht genau. Doch seine Lungen rasselten, als sich seine Kehle zusammenschnürte. Sein ganzer Körper war taub, als der Schock den Schmerz ausblendete. Er konnte kaum noch etwas sehen, nur einfache Umrisse. Er blinzelte ein paar Mal, während er schwach durch den Dreck und die zerfetzten Äste kroch. Es kostete ihn unglaubliche Kraft, sich wieder auf die Knie zu erheben. Der Laserstrahl hatte seine Netzhäute verbrannt, und große Nebelschleier tanzten vor seinem Sichtfeld. Er wimmerte, als die Taubheit wich und schreckliche Kälte in seine Eingeweide kroch. Er zitterte.
    Die Jeeps waren verschwunden. Unter den zerfetzten Bäumen brannten mehrere Feuer. Rauch kräuselte hinauf zu dem dichten Blätterdach.
    Ein dunkler Schatten kam aus der Richtung, wo die Straße lag, und raste dicht an seinem Kopf vorbei. Es ging so schnell, dass Newby ihn für ein Phantom hielt, Folge der verbrannten Netzhäute vom Laserbeschuss. Doch der Schatten zog einen winzigen Rauchschweif hinter sich her, der seinen Weg markierte.
    Newby drehte sich um, um zu sehen, wohin er verschwunden war. Der Rauchschweif kurvte mit unglaublicher Geschwindigkeit um die Bäume herum, während er um einhundertachtzig Grad wendete. Newbys Gehirn sandte eine Flut von Nervenimpulsen zu seinen Lungen und Stimmbändern. Es sollte ein Schrei werden. Doch die Impulse waren zu langsam.
     
     
    Lawrence ließ die Jeeps erst wieder anhalten, als sie das Plateau selbst erreicht hatten und aus dem Dschungel heraus waren. Während der letzten Sektion des Anstiegs war der Great Loop Highway immer weiter verwittert und am Schluss kaum mehr als ein Pfad durch den Dschungel. Der Asphalt bröckelte von einer Kombination aus Hitze, Wasser und Wurzeln. So weit von Memu Bay entfernt gestattete das Budget für die Highway-Wartungsroboter kein Erneuern der Oberfläche mehr. Sie hielten die alte Route frei,

Weitere Kostenlose Bücher