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Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Titel: Drachentempel 02 - Drachenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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hob den Arm, bereit zu schießen, doch sie konnte nicht. Nicht einen bewusstlosen Mann. Dann bemerkte sie die Schrift an der Mauer neben ihm.
     
    HELFT IHM.
    ICH WERDE BESCHEID WISSEN.
     
    Die Diagnosesonde lag auf Hals Bauch und sendete noch immer. Denise sah von der Sonde zu dem großen medizinischen Kasten.
    Gangel und Eren schlüpften ins Zimmer.
    »Wo steckt Newton?«, fragte Eren. »Und … hey, ist das nicht Hal Grabowski?«
    Denise warf ihm einen ärgerlichen Seitenblick zu und senkte schließlich die Pistole. Gangel ging zum Fenster. Es war offen. Als er gegen das Holz drückte, das von außen dagegen genagelt war, fiel es heraus. »Sieht aus, als wäre Newton gegangen.«
    »Und was ist mit ihm?«, fragte Eren und deutete auf Grabowski.
    »Er ist Newtons Problem«, sagte Denise.
    Irgendwo in der Stadt fand eine heftige Explosion statt.
    Gangel spähte durch den Schlitz zwischen den übrigen Brettern vor dem Fenster. »Das war ein Smartmissile. Er hat gerade das General Store Gebäude in die Luft gejagt. Warum zur Hölle hat er das getan?«
    Denise sah erneut zu Hal. Jetzt verstand sie die Botschaft. »Er bittet nicht.«
    »Was?«, fragte Jacintha.
    »Newton würde einen verwundeten Kameraden niemals im Stich lassen. Er bittet uns nicht, Grabowski zu helfen. Er befiehlt es.«
    Draußen ereignete sich eine gewaltige Explosion. Das Haus auf der anderen Seite der Hauptstraße flog in die Luft. Fragmente von Kompositpaneelen und Solarkollektoren zischten wie Granatsplitter umher und regneten über eine weite Fläche herab. Rauch und Staub stiegen aus dem Krater wie ein Miniatur-Atompilz.
    Die Druckwelle ließ das Zimmer erzittern. Denise duckte sich instinktiv. Das Glas im Fensterrahmen brach, und weitere Bretter segelten davon. Sonnenlicht fiel in das Zimmer. Sie sah, dass die Diagnosesonde von Grabowskis Bauch gefallen war, und rannte hin, um sie aufzuheben. Sie drückte sie Grabowski wieder auf den Bauch, und auf dem Displaypaneel erschienen Hals Lebenszeichen. »In Ordnung! Wir machen es.«
    Jacintha starrte sie an. »Was machen wir?«
    »Newton lauert dort draußen mit einem Smartmissile-Werfer. Wahrscheinlich hat er die Geschosse mit Prime geladen. Er wird uns damit unter Beschuss nehmen, bis ihm die Munition ausgeht. Wenn wir nach draußen gehen, wird der Sucher uns bemerken und das war’s. Nicht einmal wir können die Smartmissiles ablenken. Es gibt nur einen Ort, an dem wir sicher sind, die einzige Koordinate, die er nicht beschießen wird, und das ist hier bei Grabowski. Und wenn wir Grabowski nicht am Leben erhalten – rate mal, welches Haus das nächste Smartmissile in die Luft jagen wird?«
    »Verschlagener Bastard!«, sagte Gangel in widerwilliger Bewunderung.
    »Genau«, murmelte Denise.
    Sie alle zuckten zusammen, als ein weiteres Smartmissile detonierte. Diesmal ganz in der Nähe des großen Wartungsschuppens. Rauch kräuselte über die Dächer in die Höhe.
    »Er scheint es ernst zu meinen, wie?«, sagte Jacintha. Sie kniete neben Grabowski nieder und hob sein Hemd an. »Wir machen uns besser an die Arbeit.« Sie nahm einen Drachen-extrudierten Analyzer aus der Tasche und legte ihn auf eines der defekten medizinischen Organmodule. Das kleine Plastikrechteck wurde weich und schmiegte sich um das Modul.
    »Welche Reichweite haben diese Smartmissiles?«, fragte Eren.
    »Drei Kilometer«, antwortete Denise.
    »Das ist nicht allzu weit. Wir wissen, dass er verletzt ist. Wir könnten ihn schnappen.«
    »Wir wissen nicht, welche Richtung er eingeschlagen hat. Er muss nichts weiter tun, als den Werfer zwei Kilometer entfernt zurückzulassen und ihn so zu programmieren, dass er in regelmäßigen Abständen feuert. Er könnte mehr als zehn Kilometer entfernt sein, bevor die Munition ausgeht.«
    »Scheiße!« Eren funkelte Grabowski an. »Sobald ihm die Raketen ausgehen, ist deine Glückssträhne zu Ende, Bastard!«
    »Ach ja?« Denise sah Eren spöttisch an. »Nachdem wir ihn stundenlang versorgt und gepflegt haben, bringst du ihn einfach um, wie?«
    Eren hämmerte mit der Faust gegen den Türrahmen. »Nein. Schätze, du hast Recht.«
    »Wir sollten im Dorf anrufen«, sagte Gangel. »Sie könnten ein Team hierher schicken. Mit genügend Unterstützung können wir Newton trotzdem festnageln.«
    »Nein«, entschied Denise. »Das wäre zu offensichtlich. Außerdem weiß ich ganz genau, welchen Weg Newton genommen hat.«
     
     
    Lawrence war am Stadtrand, als er das große Motorrad über den Great Loop

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