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Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Titel: Drachentempel 02 - Drachenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Memu Bay bereits abgeschrieben. Und jetzt möchte ich die Gefangenen sehen.«
    Die Befragungen folgten einem vorgegebenen Schema. Anfänglicher gespielter Trotz, der rasch verschwand, sobald die Betroffenen feststellten, wie ernst Simon die Angelegenheit nahm. Nach und nach fand er heraus, was geschehen war.
    Josep Raichura und Raymond Jang hatten zu Beginn der letzten Saison angefangen, für die Firma zu arbeiten. Beliebte Tauchlehrer und Kollegen, stets von Frauen umschwärmt. Das Management hatte keine Erklärung dafür, dass es keine Dateien über die beiden gab. Mit ihrer Kooperation gelang es Simons persönlicher AS relativ schnell, die Substitutionen aufzudecken. Die Implantation der Geisteridentitäten grenzte ans Wunderbare; beide besaßen Geburtsurkunden, Schulzeugnisse, Eltern (mit ähnlichen rein digitalen Lebensläufen), Bankkonten, Kreditkartenrechnungen, medizinische Aufzeichnungen, Steueraufzeichnungen, Versicherungspolicen, Mietverträge. Sie waren für die AS realer als die Hälfte der Leute, die Memu Bays unteren Schichten angehörten.
    Verbale Befragungen bestätigten, dass Josep und Raymond die Firma um die Zeit herum verlassen hatten, als die Raumschiffe von Zantiu-Braun eingetroffen waren. Niemand erinnerte sich an das genaue Datum. Es war eine konfuse Zeit gewesen.
    Seither hatte niemand sie gesehen. Niemand hatte Kontakt zu ihnen.
    Die anderen Tauchlehrer, die mit ihnen befreundet gewesen waren, vermuteten, dass die beiden nicht aus Memu Bay stammten. Wahrscheinlich aus einer der Hinterlandsiedlungen. Definitiv keine Einheimischen.
    Jemand meinte, sich an eine weibliche Mitbewohnerin zu erinnern, und dass sie in einem Vorort in der Nähe des Nium River gelebt hatten. Mehrere Tauchlehrer hatten die Frau in den Bars der Marina getroffen. Sie hieß vermutlich Denise. Die AS begann unverzüglich, aus den Beschreibungen ein Bild zu generieren.
    »Finde das Haus«, befahl Simon. »Ich will, dass jedes Wohnviertel in der Nähe des Flusses von Skins durchgekämmt wird. Sie sollen sich persönlich die Bewohner jedes einzelnen Hauses und jeder Wohnung ansehen. Ich möchte eine vollständige verbale Geschichte über die Mieter der letzten fünf Jahre, und sie sollen alles mit der AS überprüfen.«
     
     
    Die Ausgangssperre war seit zwei Stunden in Kraft, als fünfzehn Platoons mit ihrer Suche von Tür zu Tür begannen. Bisher hatte sich die Ausrufung des Kriegsrechts als bemerkenswert erfolgreich herausgestellt. Die Einwohner von Memu Bay hatten offensichtlich schnell gemerkt, dass Ebrey Zhang es bitter ernst meinte. Die meisten Menschen kehrten bereits um vier Uhr nachmittags in Richtung ihrer Wohnungen und Häuser zurück. Die Tatsache, dass die Straßen tatsächlich um sechs Uhr gesperrt wurden, erwischte einige Motorfahrzeuge, die noch unterwegs waren. Die Verkehrsregelungs-AS schaltete jedes Fahrzeug mit Ausnahme von Fahrrädern rigoros ab. Die Fahrer eilten zu Fuß nach Hause weiter. Mehrere wurden von Skins gestellt und aus dem Verkehr gezogen. Hartnäckige Demonstranten vor dem Stadthaus und den Unterkünften von Zantiu-Braun wurden ohne Warnung eine Sekunde nach sechs Uhr betäubt.
    Simon und Braddock erhielten um Viertel nach elf Uhr abends den ersten Anruf über eine möglicherweise verdächtige Wohnung und stiegen augenblicklich in einen Helikopter, der sie hinaus zur Siedlung am Nium River brachte. Es war ein Bungalow, der von einer Maklergesellschaft vermietet worden war. Niemand öffnete, als der Skin klingelte. Als er einen Nachbarn befragte, wurde ihm gesagt, dass dort eine junge Frau namens Denise ganz allein wohne; ihre beiden männlichen Mitbewohner wären bereits vor Wochen ausgezogen. Nichts von alledem stimmte mit den Informationen überein, die die AS über den Bungalow aus dem Datapool extrahierte.
    Fünf Skins standen im Garten und bewachten das Gebäude, als Simon zusammen mit einem kleinen Trupp von Technikern eintraf. Weitere drei Skins hielten sich im Haus auf. Simon und Braddock betraten den Bungalow und sahen sich ein wenig um. Jemand hatte sein Frühstück stehen gelassen. Eine Schale Frühstücksflocken und ein Becher Kaffee auf einem Tisch in der Küche. Zwei Scheiben Toast waren unberührt in einem Gestell aus Edelstahl.
    Braddock schnüffelte am Kaffeebecher und zuckte hastig zurück, während er die Nase angewidert rümpfte. »Mehrere Tage alt, würde ich sagen.«
    »Wir brauchen die Meinung eines Experten.« Simon befahl einem der Techniker, die Nahrungsmittel

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