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Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Titel: Drachentempel 02 - Drachenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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ungeschehen zu machen. Nach dem Aldebaran werde ich nach Zuhause zurückkehren. Das ist alles, nach Hause.
    Und nichts und niemand wird mich daran hindern.«
    Das Geräusch des herannahenden Hovercraft ließ sie innehalten. Sie drehten sich um und sahen hinaus auf den Kratersee. Lawrence konnte nicht anders; er lachte verächtlich, als er das Fahrzeug sah. Es bestand aus Holz, Arnoons leichtestem, härtestem Holz, aus dem man eine einfache Plattform gezimmert hatte mit einer Kabine vorn am Bug. Zwei große steuerbare Propeller ragten hinten auf großen Finnen in die Höhe. Die Schürze bestand aus Willow-Wolle, ein engmaschiges, dichtes Gewebe, das geeignet war, das Luftkissen zu halten, auf dem das Gefährt schwebte. Elektromotoren trieben die Propeller und Impeller an, zusammengesucht aus einer Vielzahl schwerer Maschinen überall auf dem Plateau.
    Es schwankte leicht auf dem Wasser, und ein dünner Nebel aus Wasserdampf sprühte unter der Schürze hervor. Als es das Ufer erreichte, schaukelte es etwas stärker. Die Vorderschürze schob sich auf das Ufer und dann auf das spärliche Grasmoos. Die Propeller kehrten den Anstellwinkel um und brachten es zum Stehen. Es sank auf pfeifend entweichender Luft zu Boden.
    Der schwere Frachtrobot mit dem Drachen rollte zu dem Hovercraft. Eine Rampe wurde vor den Propellern ausgefahren, und der Robot rollte an Deck.
    »Wir sind bereit«, sagte Denise. Sie musterte Lawrence und ihre Schwester mit einem besorgten Blick. Sie hatte bemerkt, dass die beiden gestritten hatten.
    »Sicher«, sagte Lawrence munter. »Und dieses Ding funktioniert tatsächlich?«
    »Selbstverständlich!« Denise klang beleidigt. »Wir haben die Strecke ein Dutzend Mal geübt. Der Fluss ist der einfachste Weg vom Plateau nach unten. Der Hovercraft wird uns direkt nach Rhapsody Province bringen. Einer der Sattelschlepper aus Dixon wartet bereits am Treffpunkt. Er wird den Drachen hinunter nach Memu Bay bringen. Wir sind in fünfzehn Stunden dort. Danach hängt alles von Ihnen ab.«
    »Keine Sorge, mein Kontakt hat bereits ein Flugzeug geschickt, um uns aufzusammeln. Wo ist der Frachtcontainer? Wir können den Drachen wohl kaum so, wie er ist, in eine Xianti verladen?«
    »Der Container ist beim Sattelschlepper. Ein RL33, Industriestandard, mit sechzig Tonnen Kapazität. Wir verladen den Drachen in den Container, sobald wir am Treffpunkt angekommen sind.«
    »In Ordnung. Dann brechen wir jetzt wohl besser auf.«
     
     
    Simon stellte bestürzt fest, dass es auf Thallspring keine Überschallflugzeuge gab. Es endete damit, dass er die Präsidentenmaschine beschlagnahmte, die kaum Mach null Komma neun erreichte. Es war ein umgebauter fünfzigsitziger Linienjet, der für den Flug nach Memu Bay vier Stunden benötigte.
    Er verbrachte die Zeit mit seiner persönlichen AS und sandte Hunderte von Suchpings in den Datapool von Memu Bay. Die Tauchsportgesellschaft, bei der Michelle Tauchgänge zwischen den Atolls gebucht hatte, besaß keine Daten über einen Angestellten namens Josep oder über einen gewissen Raymond, mit dem er angeblich befreundet war. Die Suche der AS förderte keinerlei Unregelmäßigkeiten in den Memoryblocks der Gesellschaft zutage. Keine ersetzten oder manipulierten Dateien, keine Lücken in den täglichen Bootsfahrplänen für den Zeitraum von einem Monat vor bis einen Monat nach Michelles Urlaub; selbst die Steuererklärungen waren einwandfrei.
    »Verhaften Sie sie«, befahl Simon dem Gouverneur von Memu Bay.
    »Wen genau?«, fragte Ebrey Zhang.
    »Das Senior-Management der Firma. Ihre Tauchlehrer. Die Bootsbesatzungen. Bringen Sie sie alle für eine Befragung in Gewahrsam. Ich will, dass sie zur Verfügung stehen, wenn ich lande.«
    »Jawohl, Sir.«
    Das spürbare Zögern des Gouverneurs erinnerte Simon daran, den Lagebericht von Memu Bay zu studieren. »Um Gottes willen!«, murmelte er, als die indigofarbene Schrift vor ihm herunterscrollte. Und er hatte den SK2 ausdrücklich gewarnt, den Ort im Auge zu behalten.
    Memu Bay war im Verlauf der letzten Woche zu einem Hexenkessel geworden. Die Gewinnrealisierung war auf fünfzig Prozent der geplanten Erträge gesunken. Das gesamte Büro des Bürgermeisters war im Gefolge des Grabowski-Falles in Streik getreten und weigerte sich, mit Gouverneur Ebrey Zhang zusammenzuarbeiten. Der Rest der Verwaltung arbeitete mit einer Notbesatzung. Die Moral der Platoons war so tief unten, dass es nicht mehr tiefer ging, und bereits dreißig Prozent des

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