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Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Titel: Drachentempel 02 - Drachenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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haben, als er den Raumhafen verlassen hat?«
    »Ja«, sagte Raines, erleichtert, dass er wieder etwas Positives sagen konnte. Er dirigierte die erforderlichen Daten auf den Wandschirm. Skyscan zeigte einen kleinen Frachtroboter, der um fünf Uhr morgens über den verlassenen Parkplatz zockelte. Der Eindringling näherte sich Tivons Wagen aus einer völlig anderen Richtung. Sie kamen gleichzeitig dort an. Der Eindringling öffnete den Kofferraum, und der Roboter legte eine verschlossene Kiste hinein, bevor er auf dem gleichen Weg davon rollte, auf dem er gekommen war. Vergangene Zeit: fünf Sekunden. Der Roboter hatte kaum angehalten.
    Simon beobachtete, wie der Eindringling den Kofferraum schloss und in den Wagen stieg.
    »Er hat vierzig Minuten da drin gesessen, bevor er losgefahren ist«, sagte Raines ehrfürchtig. »Wenn er früher losgefahren wäre, hätte er vielleicht Aufmerksamkeit erweckt. Also wartete er seelenruhig ab und fuhr wenige Minuten vor Tivons üblicher Zeit los. Unglaublich kaltblütig, wenn Sie mich fragen.«
    Simon starrte unverwandt auf den Schirm. »Wagenprofil?«
    »Er hat die Überwachungszone von Skyscan zwölf Kilometer hinter dem Raumhafen verlassen. Er fuhr immer weiter über die Hauptstraße, ohne einmal anzuhalten.«
    »Haben Sie Aufnahmen von seinem Gesicht?«
    »Eigentlich nicht, nein. Er hat nie nach oben gesehen; ich schätze, er weiß nur zu genau, wie man Überwachungskameras entgeht.« Ein Bild erschien auf dem Schirm und zeigte den Eindringling von oben auf dem Parkplatz. Er hatte den Kopf ein klein wenig in den Nacken gelegt, um etwas zu betrachten, das höher war als er selbst. Das Bild zoomte zu einer Collage aus verschwommenen Pixeln in Golfballgröße heran. »Und das ist bereits von der AS hochgerechnet. Sie hat uns mehrere mögliche Profile gezeichnet.« Fünf hochaufgelöste Gesichter erschienen auf dem Schirm; jedes Mal ein Mann unter Dreißig und stets die gleichen ausdruckslosen Gesichtszüge.
    »Die nützen uns überhaupt nichts.« Die Extrapolationen zeigen enttäuschend wenig charakteristische Züge, dachte Simon. Selbst die AS-generierten Charaktere in den I-Soaps wirken echter als das hier. »Und er hat nicht einmal einen Hut getragen«, sagte Simon nachdenklich. Er warf Quan einen bedeutungsvollen Blick zu. »Sie erinnern sich an das letzte Mal, als wir einen derartigen Zwischenfall hatten?«
    »Die Bar in Kuranda«, sagte Quan. »Kurz bevor wir die Erde verlassen haben. Glauben Sie, dass da ein Zusammenhang besteht?«
    »Ich wüsste nicht wie. Jeder, der unserer Entdeckung entgehen will, benutzt irgendwie die gleiche Taktik.« Er schnitt eine Grimasse und sah auf die fünf unbeweglichen Gesichter auf dem Schirm. Beeindruckt von der Dreistigkeit und dem Einfallsreichtum des unbekannten Eindringlings. Während all der Kampagnen, an denen er bisher teilgenommen hatte, war Simon niemals einer Bedrohung wie dieser begegnet. Er fragte sich unwillkürlich, wieso von allen Welten ausgerechnet Thallspring diese Art von stiller, tödlicher Widerstandsbewegung hervorgebracht hatte. »Nein, ich bin noch nicht so weit, dass ich an interstellare Verschwörungen glaube. Wir müssen uns auf die unmittelbare Gefahr konzentrieren. Wie lange war er in der Xianti?«
    »Siebzehn Minuten«, sagte Quan.
    »Lange genug für alles Mögliche. Ist die Maschine heute geflogen?«
    »Jawohl, Sir. Sie hat heute Morgen Fracht zur Norvelle gebracht. Ist um dreizehn Uhr fünfunddreißig wieder gelandet. Keinerlei Probleme unterwegs, jedenfalls steht nichts in den Logs. Sie wird gegenwärtig gewartet und für den nächsten Start betankt, der um achtzehn Uhr zwanzig geplant ist.« Quan blickte Simon direkt an. »Möchten Sie, dass wir den Start abbrechen?«
    »Nein. Welches Raumschiff ist diesmal das Ziel?«
    »Die Chion , Sir.«
    »Sie soll erneut an der Norvelle andocken. Falls sie etwas Feindliches mit nach oben genommen hat, möchte ich jede mögliche Kontamination so weit wie möglich eingrenzen.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Nachdem sie ihre Fracht entladen hat, möchte ich, dass ein mechanischer Defekt erklärt wird. Irgendetwas, das sie zwingt, im Hangar der Norvelle anzudocken. Braddock, ich möchte, dass Sie mit dem nächsten Flug hinauf zur Norvelle fliegen. Sie werden meine Befehle direkt dem Captain übermitteln. Sobald Sie oben angekommen sind, werden Sie eine kleine Armee der besten Techniker zusammenstellen, die wir haben. Sie werden dieses verdammte Raumflugzeug auseinander nehmen,

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