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Drachenwacht: Roman (German Edition)

Drachenwacht: Roman (German Edition)

Titel: Drachenwacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naomi Novik
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anbot, und er hatte es nicht abgelehnt. Die Befehle wurden niedergeschrieben und ihm ausgehändigt, und er hatte Wellesley in seinem Turm zurückgelassen, um den Weg immer weiter hinunter zum wartenden Stützpunkt hinabzusteigen.
     
    Am nächsten Morgen herrschte eine grimmige Stille, als sie ihre Drachen anschirrten und die Mannschaften an Bord gingen. Mehrmals hatte Laurence das Gefühl, Harcourt wolle ein Gespräch beginnen. Doch am Ende stiegen alle auf und flogen davon, ohne dass ein Wort gewechselt worden wäre. Der kalte Wind in Laurence’ Gesicht war willkommen, ebenso wie der gleichmäßige Schlag von Temeraires Flügeln und das Schweigen. Die Mitglieder seiner kleinen Mannschaft wandten sich nicht an ihn, und da er auf Temeraires Hals saß und nach vorne schaute, hätte er auch ganz allein am weiten Himmel sein können. Unter ihnen glitten die unberührten Moore vorbei, die nichts vom Krieg oder von Grenzen wussten.
    Wellesleys Spione hatten bereits ein Dutzend oder mehr Stoßtrupps ausfindig gemacht, die sich durch den Norden des Landes bewegten, die Höfe plünderten und Vieh stahlen. Laurence hatte sie auf seinen Karten eingezeichnet, so gut, wie sie sich anhand der Berichte lokalisieren ließen. Aber der Feind machte es ihnen leicht und verriet sich durch eine mühelos auszumachende Rauchsäule, die aus einer Entfernung von zehn Kilometern noch zu erkennen war. Es waren dünne, schwarze Schwaden, die träge vom Dach eines großen Bauernhauses aufstiegen. Als sie ankamen, war das Feuer beinahe schon gelöscht; der Rest des Dorfes war menschenleer, als sie mit ihren Drachen landeten. Sie fanden lediglich zwei Männer in einfacher Wollkleidung: Dörfler, keine Soldaten, die tot auf der Straße lagen und scharlachrote Stichwunden in den Bäuchen hatten. Sie waren mit Bajonetten aufgespießt worden.
    »Die Dorfbewohner werden sich nicht blicken lassen, solange die Drachen hier sind«, sagte Harcourt. »Wenn wir sie außerhalb …«
    »Nein«, schnitt Laurence ihr das Wort ab. Er wollte mit solchen Dingen nicht seine Zeit verschwenden. Stattdessen legte er die Hände wie einen Trichter um den Mund und schrie: »Wir sind Offiziere des Königs. Sie werden sofort herauskommen, oder wir lassen die Drachen die Häuser einreißen, bis sie dieser Aufforderung Folge leisten.«
    Es gab keine Antwort, nichts rührte sich. »Temeraire«, sagte Laurence und zeigte auf ein kleines, hübsches Bauernhaus am Ende der Dorfstraße.
    »Wenn du es bitte zerstören würdest.«
    Temeraire sah es sich an und fragte unsicher: »Soll ich brüllen?«
    »Was immer du willst«, antwortete Laurence.
    »Soll ich es sofort dem Erdboden gleichmachen?«, fragte Temeraire und drehte den Kopf, um das Haus eingehender zu mustern. Dann ließ er den Blick wieder zurück zu Laurence wandern, wie um dessen wirkliches Vorhaben zu ergründen. »Wenn ich vielleicht nur diesen Schornstein zerstöre …«
    »Oh, das dauert zu lange«, mischte sich Iskierka ein und überzog das Haus ohne viel Federlesens mit Feuer. Das trockene Reetdach fing sofort munter zu prasseln an.
    Schnell brannte es lichterloh, und beißender Qualm stieg auf. Gierig leckten die Flammen auch an den Nachbarhäusern. Laurence saß wartend da, und nach einem kurzen Augenblick öffnete sich quietschend eine Kellertür, und einige Männer stolperten heraus. »Löschen Sie es, um Gottes willen, löschen Sie es«, flehte einer keuchend. »Das ganze Dorf wird …«
    »Berkley, wenn Sie so freundlich wären«, sagte Laurence. Maximus nahm das brennende Dach ab, legte es auf den Boden und rieb es mit einer linkischen Bewegung mit Erde ab, sodass es am Ende halb vergraben war. Laurence sah zurück zu den Dorfbewohnern, die ihn blass und vor Angst schwitzend anstarrten. »In welche Richtung sind die Franzosen verschwunden?«
    »In Richtung Scarrow Hill«, antwortete der ältere Mann nach einem Augenblick, und seine Stimme zitterte. »Mit unserem gesamten Vieh, bis zur letzten Kuh …« Das schwache Muhen einer Kuh aus dem angrenzenden Wald strafte ihn in diesem Punkt zwar Lügen, aber Laurence kümmerte sich nicht darum. »Sie sind vor nicht einmal einer Stunde aufgebrochen …«
    »Sehr gut. Auf geht’s, Gentlemen, und sorgen Sie dafür, dass
sich die Gewehrschützen bereit machen«, rief Laurence über seine Schulter einem der anderen Kapitäne zu. »In die Luft, Temeraire, die Straße entlang.«
    Fünfzehn Minuten später hatten sie die Franzosen eingeholt, die sie zunächst hatten

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