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Drachenwächter - Die Prophezeiung

Drachenwächter - Die Prophezeiung

Titel: Drachenwächter - Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falko Löffler
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gehalten hatte.
    Schnell ging er zu ihr. »Ich bin Ark Sibin.«
    »Seld ist verhaftet worden!«, entfuhr es der Frau. Sie keuchte – offensichtlich war sie hierher gerannt. »Es kamen Soldaten von Talut Bas. Sie haben ihn mitgenommen. Seld rief mir zu, dass ich dich suchen soll und etwas ausrichten ...« Die Frau beugte sich nach vorne und stützte sich auf ihren Knien ab.
    »Langsam«, sagte Ark, doch seine Gedanken rasten. Seld war verhaftet worden.
    Sie richtete sich wieder auf. »Ich habe eine Nachricht von ihm: Du sollst die Leute auf das Schiff führen und so schnell wie möglich auslaufen. Dann sagte Seld: Vergesst mich!«
    Ark versuchte zu erfassen, was er gerade gehört hatte. Scheinbar endlos lange schaute er die Frau an, unfähig, sich zu bewegen. Seld war in Gefangenschaft geraten. Es musste ein direkter Befehl von Talut Bas gewesen sein. »Wohin hat man ihn gebracht?«
    »Wahrscheinlich in die Katakomben unter dem Herrscherpalast.«
    Seld hatte Recht, dachte Ark – die Hequiser mussten schnell auf das Schiff und Derod verlassen, denn die Dämonen konnten jeden Moment nach Klüch vordringen.
    Er blickte der Frau in die Augen. »Ich weiß, dass du nicht Alema bist ... aber wie ist dein Name?«
    »Mesala. Alema war meine Schwester.«
    Ark nickte. »Ich verstehe ... Kannst du mir sagen, wie ich in den Palast gelange?«
    »Niemand kommt dort hinein. Dieser Ort ist voller Wachen.«
    »Ich werde Seld nicht hier zurücklassen. Wir haben nicht mehr viel Zeit – die Dämonen kommen. Wir sind zu wenige, um den Palast zu stürmen.« Arks Gedanken rasten. »Wer wird in den Palast eingelassen? Angehörige der Gelehrtenstätte? Offiziere?«
    »Ich werde eingelassen«, sagte Mesala.
    »Du wirst –«
    Eine Stimme hinter Ark unterbrach ihn: »Ich muss mit dir reden.« Es war Quint Tamat.
    »Warte«, sagte Ark zu Mesala und wandte sich dem Vorsteher zu. »Was gibt es?«
    »Immer mehr Familien wollen nicht weiter den Drachen folgen.«
    »Wie viele?«
    »Nun sind es über die Hälfte unserer Leute, die gemeinsam in die Südländer ziehen werden. Damit widersetzen sie sich einem Ratsbeschluss.«
    »Wir können sie nicht zwingen, mit uns zu kommen ...« Ark strich sich über die Stirn, auf der sich kalter Schweiß gesammelt hatte.
    »Ich werde mit den anderen in die Südländer gehen«, sagte Quint. »Als Vorsteher ist es meine Pflicht, und ich habe mit den anderen Rats mitgliedern darüber gesprochen. Wir werden jedem einzelnen die Wahl lassen, ob er nach Süden geht oder das Schiff betritt. Welchen Zweck hat ein Ratsbeschluss, wenn ihn die meisten nicht befolgen wollen?«
    Im ersten Moment dachte Ark, dass Quint Tamat Angst davor hatte, ins Unbekannte aufzubrechen, doch dann erkannte er, dass dies nicht der Fall war. »Nun gut«, meinte er. »Wir haben keine Zeit. Jeder muss sich sofort entscheiden. Wer weiter den Drachen folgen will, soll im Hafen zum Schiff Ambria gehen. Der Kapitän heißt Wod und erwartet uns. Und du brichst mit den anderen sofort auf.«
    Quint nickte. »Ich werde es den Leuten sagen.« Dann streckte er seine Hand aus. »Danke, Ark Sibin. Meine guten Wünsche werden dich und Seld begleiten, wenn ihr über das Meer segelt.«
    Ark ergriff die Hand. »Viel Glück, Quint Tamat. Ich hoffe, wir sehen uns wieder.«
    Quint lächelte kurz, dann wandte er sich ab und verschwand zwischen den Hequisern, gab Anweisungen, wie die Wagen sich formieren sollten.
    »Der Name des Schiffes ist Ambria?«, fragte Mesala.
    »Ja«, sagte Ark gedankenverloren. Er schien unschlüssig, was er tun sollte.
    »Geht auf das Schiff«, sagte Mesala in einem Tonfall, der keinen Widerspruch zuließ. »Wartet, solange ihr könnt. Ich werde Seld holen. Legt ab, wenn ihr kein Zeichen von uns seht.«
    Und bevor Ark Einspruch erheben konnte, war Mesala losgerannt.
    Der Gefängniswärter war ein schlaksiger Kerl mit einem bellenden Lachen. Er drehte grölend seine Runden an den Zellen vorbei, als wollte er dafür sorgen, dass keiner seiner Gefangenen schlafen konnte.
    »He!«, rief Seld, als der Wärter an seiner Zelle vorbeiging. Seld stand von dem Strohballen auf und ging zum Gitter.
    Der Wärter war stehen geblieben und blickte Seld grimmig an.
    »Warum bin ich eingesperrt worden?«
    Der Gefängniswärter spuckte aus. »Weiß ich nicht. Ich sorge nur dafür, dass du eingesperrt bleibst.«
    Seld schätzte ab, ob er den Mann ergreifen konnte, doch der Mann wusste genau, wie viel Abstand er von dem Gitter halten musste.
    »Ich muss mit dem

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