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Drachenwächter - Die Prophezeiung

Drachenwächter - Die Prophezeiung

Titel: Drachenwächter - Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falko Löffler
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den Gang zurück.
    Die Hequiser, die mit dem Schiff lossegeln wollten, hatten ihre entbehrliche Habe den anderen aus ihrem Dorf gegeben, bevor diese aufgebrochen waren. Ihre Wagen hatten sie verkauft und die Münzen nun für Proviant ausgegeben.
    Ark hatte seine Habseligkeiten als erster an Bord der Ambria verstaut und mit Erima und Hem eine Koje im Unterdeck gesucht. Nun stand er mit Kapitän Wod an der Planke, über die die Hequiser ihr Gepäck an Bord brachten. Die wenigen Matrosen der Ambria brachten Proviant auf das Schiff: Fässer mit Trinkwasser, getrocknetem Fleisch und Zwieback.
    »Und du glaubst wirklich, dass wir beim Segeln eine Hilfe sein können? Die meisten von uns haben gerade zum ersten Mal das Meer mit eigenen Augen gesehen.«
    Wod lachte auf. »Es wird euch die ersten Tage übel ergehen. Aber ihr werdet euch daran gewöhnen. Wenn eure Leute einfach das tun, was meine Maate ihnen sagen, werden wir eine einfache Reise haben.«
    »Was versprichst du dir von dieser Reise?«, fragte Ark.
    »Ruhm«, sagte Wod sofort. »Meine Vorfahren waren große Entdecker. Ich bin bislang nur die Küste auf- und abgesegelt, aber ich wusste immer, dass ich irgendwann auf eine große Entdeckungsreise gehen würde. Und ...«
    Einige Augenblicke der Stille zogen vorüber. »Ja?«, fragte Ark.
    »Ich möchte nicht, dass du denkst, ich sei verrückt geworden. Nun – ich habe einige Male von den Drachen geträumt. Eine Stimme sagte mir, dass ich den Drachen folgen soll.« Der Kapitän schaute Ark mit gerunzelter Stirn an. »Bin ich verrückt?«
    Ark lächelte. »Nein. Es ist ein gutes Zeichen. Du hast eine besondere Verbindung zu den Drachen. Das ist auch bei Seld der Fall, doch seine Verbindung ist noch stärker.«
    »Was wirst du wegen eurem Vorsteher unternehmen?«
    »Ich warte auf Mesala«, sagte Ark. »Und dann werde ich irgendwie zu Seld vordringen müssen, um ihn zu befreien. Halte dein Schiff bereit zum Aufbruch, sobald alles an Bord verstaut wurde.« Wod hatte zur anderen Seite des Anlegers geblickt, während Ark gesprochen hatte. »Hast du mir zugehört?«
    »Ja«, sagte Wod und ging von der Planke quer über das Deck zur anderen Seite des Schiffes. Ark folgte ihm. »Das ist die Valant«, sagte Wod und wies zu einem verzierten Dreimaster, der auf der anderen Seite des Flusses angelegt hatte. »Die Leinen werden gerade eingeholt. Das Schiff legt ab.«
    »Vermutlich soll es Verstärkung in die Nordländer bringen.«
    »Nein«, gab Wod zurück. »Es ist das Schiff von Talut Bas. Es wurde noch nie in eine Schlacht geschickt.« Langsam entfernte sich das gewaltige Schiff vom Anleger und ließ sich von der Strömung erfassen, um aufs offene Meer getragen zu werden.
    Ein Trompetensignal erschallte vom anderen Ende der Stadt. Im ersten Augenblick dachte Ark, es gelte dem ablegenden Schiff, doch dann wanderte sein Blick den Fluss aufwärts, und über den Dächern der Häuser, weit jenseits der Stadtmauer sah er eine schwarze Wolke. Er kniff die Augen zusammen, denn die Wolke schien zu wabern und schnell näher zu kommen.
    Es war keine Wolke – es waren die Dämonen.
    Die dunklen Wesen breiteten sich am Himmel wie eine Flutwelle aus. Das Licht des Tages schien um sie herum zu verblassen, als vergifteten sie es mit ihrer Dunkelheit. Noch waren die Dämonen eine formlose Masse, in der Ark keine einzelnen Wesen ausmachen konnte, doch sie kamen schnell näher – sehr schnell.
    »Wir müssen ablegen!«, rief der Kapitän aus.
    Ark legte seine Hand auf die Schulter des Mannes. »Bereitet alles vor. Wir warten noch auf Mesala.«
    Seld und Mesala hatten es geschafft, unbemerkt an der Wachstube in den Katakomben vorbeizuschleichen, während darin drei Soldaten aufgeregt über die Frau sprachen, die sich Eintritt verschafft hatte. Erst als Seld und Mesala längst den unaufmerksamen Posten passiert hatten, eilten die Soldaten ins Gefängnis.
    Gerade als Seld und Mesala ins Freie traten, erschallte ein Trompe ten signal, und weitere stimmten ein. Eine Vielzahl Soldaten wurde davon aufgeschreckt, und sie liefen in der Nähe des Palastes herum, als suchten sie die Quelle für das Alarmsignal, suchten ihre Offiziere. Kaum hatten die Drachen das Land verlassen, hatten sich die Soldaten des Herrschers in Ruhe gewähnt, und aus dieser schreckten sie nun auf. In der Aufregung gelangten Seld und Mesala unbehelligt bis auf die Straße.
    »Die Dämonen kommen«, sagte Seld, und die Worte klangen selbst für ihn unglaublich. Er musste sein

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