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Drachenwege

Drachenwege

Titel: Drachenwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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schon peinlich genug, wenn M'tal, der Weyrführer von Benden, sie mit Respekt behandelte, doch der Weyrführer und die Weyrherrin von Ista benutzten dieselbe Anrede, wenn sie sich an sie wandten. C'rion hatte ihr gar eine goldene Halskette geschenkt, die eigens für sie angefertigt worden war!
    Die einzelnen Glieder hatten die Form von Drachen, Feuerechsen, Wachwheren und Delfinen. Als Nuella die Delfine sah, befürchtete sie, der Weyrführer von Ista könnte von ihr verlangen, den Wachwheren beizubringen, sich mit Delfinen zu verständigen. Zum Glück war dies nicht der Fall, denn von diesen Meeressäugern verstand sie nicht das Geringste. C'rion hatte ihr die Kette nur geschenkt, um ihr den Dank des gesamten Weyrs auszudrücken.
    Nachdem sie Renilan und seinen Resk zuerst unterrichtet hatte, gestaltete sich das weitere Training wesentlich einfacher. Nuella genoss jede Minute dieser Unterweisungen. Nie würde sie vergessen, mit welcher Freude und Dankbarkeit sowohl die Wher-Führer als auch ihre Wachwehre lernten, sich untereinander zu verständigen und alsdann mit den Drachen zu kommunizieren. Nuella vergegenwärtigte sich, dass niemand ihr dieses Erlebnis streitig machen konnte - sie war die einzige Person, die als Trainerin in Frage kam. Ihre Be-hinderung gereichte ihr zum Segen, denn nur weil sie blind war, vermochte sie die Umwelt auf dieselbe Art und Weise wahrzunehmen wie ein Wachwher.
    Nuella war sich sehr wohl darüber im Klaren, dass
    auch sie bei diesen Begegnungen viel gelernt hatte.
    Indem sie mit fremden Wachwheren arbeitete, fiel es ihr immer leichter, einen Rapport zu diesen Tieren her-zustellen, ein Gespür für deren innerstes Wesen zu entwickeln und die Bilder, die sie in ihrem Kopf erzeugten, zu »sehen«.
    Außerdem trug sie eine Menge an allgemeinen Informationen über Wachwhere zusammen. Sie konnte es kaum abwarten, Kindan zu erzählen, dass ein
    Wachwher sich seinen eigenen Namen aussuchte, indem er eine Silbe aus dem Namen seines menschlichen Partners aufgriff, ihn passend abwandelte und stets mit den Buchstaben »sk« enden ließ.
    Wachwhere, die in großen Festungen lebten, bezeichneten sich nach ihrem Herkunftsort und verbanden sich nur mit jemandem, der aus der Blutslinie des Burgadels stammte. Überlebte ein Wachwher seinen menschlichen Kameraden, konnte er sich einen neuen Partner auswählen. Allerdings war sie sich nicht schlüssig, ob sie Kindan über diesen speziellen Punkt aufklären sollte.
    Vielleicht machte er sich dann Vorwürfe, dass er sich nicht rechtzeitig mit Dask verbunden hatte, um ihn damals, bei dem großen Grubenunglück, zu retten. Doch als sie darüber nachdachte, fiel ihr ein, dass der alte Wachwher von Camp Natalon zu schwer verletzt gewesen war und auch mit Kindans Hilfe nicht überlebt hätte. Obendrein war er so fixiert darauf, Danils Befehle auszuführen, dass er niemand anderem gehorcht hätte.
    Gespannt fragte sie sich, ob Zenor anwesend sein
    würde, um sie zu begrüßen. Sie erreichten das Camp zu vorgerückter Stunde, doch es war nicht so spät, dass Zenor bereits geschlafen hätte. Und ihre Rückkehr war allemal ein besonderes Erlebnis, fand sie. Sie freute sich darauf, Zenor wiederzusehen, und sie wollte ihm ihre schöne Halskette zeigen. Außerdem brannte sie darauf, mit diesem wertvollen Geschenk, das die Anerkennung eines gesamten Weyrs ausdrückte, vor ihrem Vater zu prahlen. Vor der Mutter natürlich auch.
    Nuella lag viel daran, ihrer Mutter von ihren Erfolgen zu berichten. Ihre Mutter hatte immer an ihre besonderen Fähigkeiten geglaubt, hatte sich bemüht, sie nicht auszugrenzen und ihr immer wieder vorgehalten, dass sie sich nicht wegen ihrer Blindheit grämen sollte.
    Sie schärfte ihr ein, diesen Zustand nicht als ein Handikap aufzufassen, sondern ihn zu ihrem Vorteil zu nutzen. Beim Gedanken an ihre Eltern fiel Nuella die kleine Larissa ein. Vielleicht - Nuella zog die Nase kraus - konnte sie sich ein paar Tage davor drücken, dem Baby die Windeln zu wechseln.
    Dann spürte sie, wie Lolanth sanft auf der Wiese vor dem Eingang zur Mine aufsetzte. Sie hatte J'lantir gebeten, dort zu landen, damit ihre Ankunft möglichst un-spektakulär vonstatten ging. Sie hoffte, ihr Vater würde ihre Rücksichtnahme zu würdigen wissen.
    J'Lantir sprang auf den Boden. »Absitzen, meine
    Lady«, rief er Nuella zu.
    »Zum Glück ist es bereits Nacht, und an dieser Stelle wird nicht gearbeitet. Sonst hätten wir auf dem Ausguck landen müssen, um nicht

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